Anlässlich deren Inkrafttreten nimmt der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) Stellung zur Gesundheits-IT-Interoperabilitäts-Governance-Verordnung (GIGV).
Der bvitg betont die wichtige Rolle des Expertengremiums und empfiehlt eine enge Zusammenarbeit zudem verweist er auf das Fehlen einer übergeordneten Strategie.
Das Thema Interoperabilität beschäftigt das Gesundheitswesen bereits seit vielen Jahren. Mit der kürzlich in Kraft getretenen Verordnung für Interoperabilitäts-Governance möchte das Bundesgesundheitsministerium nun einen weiteren Schritt gehen und zukunftsfähige Strukturen etablieren, die interoperable IT-Systeme sicherstellen. Im Zentrum steht dabei die gematik als Koordinierungsstelle.
„Mit dieser Rolle lastet eine große Verantwortung auf der gematik“, so Sebastian Zilch, Geschäftsführer des bvitg. „Deshalb sieht die Verordnung vor, dass ihr ein beratendes Gremium aus sieben Interoperabilitäts-Expertinnen und -Experten als fachliche Ergänzung zur Seite gestellt wird. Wir blicken gespannt darauf, wen die gematik bis Ende November in diesen Kreis berufen wird. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Stimme der Expertinnen und Experten im Anschluss auch tatsächlich gehört wird und Gewicht erhält. Echte Interoperabilität kann nur als Gemeinschaftsprojekt gelingen.“
Es fehlt ein strategischer Ansatz
Durchaus kritisch sieht der bvitg die Tatsache, dass die neue Verordnung noch nicht in eine übergeordnete Strategie eingebunden ist.
„Damit die Koordinierungsstelle, aber auch das Expertengremium wirklich sinnstiftend arbeiten können, braucht es eine klare Richtung und ein Ziel. Das Projekt ‚Digitalstrategie‘ ist deshalb eines, das unter einer neuen Regierung zügig angegangen werden sollte. Vier weitere Jahre ‚einfach machen‘ wird uns nicht weiterbringen“, fasst Zilch zusammen.
Quelle Text & Foto: bvitg