Schon 18 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger haben mindestens einmal per Video-Sprechstunde mit Ärztinnen oder Ärzten bzw. Therapeutinnen oder Therapeuten kommuniziert. Dabei haben sie überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Allerdings: Ärztinnen und Ärzte können nur 30 Prozent ihrer Sprechstunden als Online-Sprechstunden abrechnen.
Das hat eine repräsentative Befragung unter 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren ergeben (1). Das sind 4 Prozentpunkte mehr als 2021, als es 14 Prozent waren und fast vier Mal so viele wie 2019 (5 Prozent). Im Mai 2018 wurde mit einem Beschluss des deutschen Ärztetages das Fernbehandlungsverbot aufgehoben und die Video-Sprechstunde damit ermöglicht. Die Nutzerinnen und Nutzer der Video-Sprechstunde haben überwiegend positive Erfahrungen gemacht (71 Prozent). 31 Prozent beurteilen sie als „gut“, 40 Prozent als „eher gut“.
Behandlungsbedarf decken
Die Zahl chronisch Kranker nimmt aufgrund des demografischen Wandels weiter zu. Den Behandlungsbedarf zu decken wird künftig eine große Herausforderung sein. Abseits der urbanen Ballungsräume können Video-Sprechstunden helfen, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten. Problematisch ist bislang jedoch, dass Videosprechstunden in Deutschland nur zeitweise geöffnet werden können. Ärztinnen und Ärzte können nur 30 Prozent ihrer Sprechstunden als Online-Sprechstunden abrechnen, mehr wird von den Kassen nicht honoriert.
(1) Umfrage von Research im März 2022 bei 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren
Abb: Video-Sprechstunde wird beliebter. 18 Prozent waren schon einmal per Video beim Arzt.