In Krankenhäusern werden in umfassender Form personenbezogene Daten natürlicher Personen verarbeitet. Dabei zählen in erster Linie Gesundheitsdaten als sensible, also besonders schützenswerte Daten. Krankenhäuser sind sowohl intern als auch extern vernetzt, wodurch sich die potentielle Offenlegung von Patientendaten auf eine Vielzahl möglicher Personen erweitert. Um den Patienten größtmögliches Vertrauen in den Schutz der über sie verarbeiteten Daten zu bieten, ist es unumgänglich, in Krankenhäusern ein umfassendes Datenschutzkonzept zu etablieren.
Die Verwaltung von Zugriffsanforderungen in Krankenhäusern stellt angesichts einer häufig wechselnden Belegschaft eine komplexe organisatorische Herausforderung dar. Digitale Identitäten der Mitarbeiter spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie die Grundlage für die Zuweisung und Verwaltung von Zugangsrechten und Berechtigungen bilden. Jede digitale Identität muss präzise erstellt und regelmäßig aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf sensible Daten zugreifen können.
Wenn die Belegschaft sich ausdehnt, können sich die Zugriffsanforderungen im Handumdrehen ändern. Unternehmen müssen auf der Hut sein, dass sie ihren Mitarbeitern, externen Auftragnehmern, Prüfern oder Saisonarbeitern nicht überhastet zu viele Zugriffsrechte für die Erfüllung ihrer Aufgaben einräumen, die gar nicht erforderlich sind.
Eine Variable kann die Art des Beschäftigungsverhältnisses darstellen: Vollzeitbeschäftigte sollten andere Zugriffsrechte erhalten als Zeitarbeitskräfte und Zugang zu Ressourcen wie betrieblichen Leistungen haben. Es ist immer wichtig, Rollen und Kontexte als kritische Komponente für die kontinuierliche Verwaltung und Regelung von Zugriffsrechten zu identifizieren.
Eine Liste über aktive Zugriffs-Berechtigungen und ein Plan zum Entfernen von Zugangsrechten, die nicht mehr benötigt werden, sind das Herzstück eines erfolgreichen IGA-Programms (Identity Governance and Administration).
Variablen für die Zugangsrechte und Berechtigungen umfassen unter anderem die berufliche Rolle, die Abteilung, in der der Mitarbeiter tätig ist, sowie spezifische Aufgabenbereiche. Diese Faktoren müssen kontinuierlich überwacht und angepasst werden, um sicherzustellen, dass der Zugang den aktuellen Anforderungen entspricht. Eine effektive Zugriffszuweisung ist essentiell, um sowohl die Effizienz der Arbeitsprozesse zu gewährleisten als auch Sicherheitsrisiken zu minimieren.
Sicherheitsrisiken entstehen insbesondere durch unberechtigten Zugriff auf medizinische Daten und andere sensible Informationen. Um Cyberattacken vorzubeugen, ist es notwendig, strenge Sicherheitsrichtlinien zu implementieren und regelmäßig zu überprüfen. Dies schließt auch Schulungen für das Personal ein, um ein Bewusstsein für potenzielle Gefahren und die Bedeutung der Einhaltung von Sicherheitsprotokollen zu schaffen.
Element der Sicherheitsstrategie
Ein zentrales Element der Sicherheitsstrategie ist die Implementierung von Zugriffs-Zertifizierungen. Diese Zertifizierungen dienen dazu, den aktuellen Stand der Zugriffsrechte regelmäßig zu überprüfen und zu bestätigen. Zertifizierungskampagnen sollten sorgfältig konzipiert und durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter nur die Zugangsrechte besitzen, die sie für ihre Arbeit tatsächlich benötigen. Hierbei ist es wichtig, dass die Prozesse automatisiert und effizient gestaltet sind, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren.
Der Nutzen einer solchen systematischen Zugriffsverwaltung für die Krankenhaus-Compliance ist erheblich. Durch klare und gut dokumentierte Zugriffsprozesse kann das Krankenhaus sicherstellen, dass es alle relevanten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt. Dies reduziert nicht nur das Risiko von Datenschutzverletzungen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Patienten in den Schutz ihrer persönlichen Daten.
Cyber Security umfasst alle Richtlinien, Konzepte und Maßnahmen, um Unternehmensdaten im Kontext der steigenden Digitalisierung zu schützen. Das ist heute wichtiger denn je und es gibt dafür keine „one size fits all“-Lösung. Auch sollte jeder Organisation bewusst sein, dass ein 100-prozentiger Schutz nicht möglich ist. Jedes Unternehmen muss selbst für sich entscheiden, welche Form von Cyber Security es benötigt und eine entsprechende Policy definieren. Cyber Security ist ein ständiger Prozess, der idealerweise in ein Information Security Management System eingebunden ist. Dieser muss kontinuierlich und dynamisch weiterentwickelt werden.
Insgesamt erfordert die Verwaltung der Zugriffsanforderungen in Krankenhäusern eine durchdachte und flexible Strategie, die sowohl Sicherheits- als auch Effizienzanforderungen gerecht wird. Durch die sorgfältige Verwaltung digitaler Identitäten und die regelmäßige Überprüfung der Zugangsrechte können Krankenhäuser die Risiken minimieren und gleichzeitig eine hohe Qualität der Patientenversorgung sicherstellen.
Autor: Wolf-Dietrich Lorenz Bild: Adobesock / somchai20162516