Weniger Papierkram, mehr Patientenversorgung: KI-Assistenten können den Verwaltungsaufwand für medizinisches Personal deutlich reduzieren und die Fehlerquote senken
Der deutsche Gesundheitssektor steht unter enormem Druck. 71 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte arbeiten mehr als 48 Stunden pro Woche. Jährlich verlassen bis zu 10.000 Ärzte den Beruf. KI verspricht, diesem Problem zu begegnen, indem sie die Belastung des Personals verringert, die Sicherheit verbessert und mehr Zeit für die Patientenversorgung lässt.
Spezialisierte KI-Tools bieten neue Lösungen für aktuelle Probleme im Gesundheitswesen. KI kann den Verwaltungsaufwand für medizinisches Fachpersonal verringern und den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern. KI-gestützte Agenten und Copiloten machen die Fernversorgung im Gesundheitswesen besser und einfacher. Programme für die medizinische Beratung oder für die bessere Organisation von Notfällen helfen dabei, die Prozesse einfacher und schneller zu machen. KI-gestützte Kopiloten helfen Ärzten, sich mehr auf die Patienten zu konzentrieren. Dadurch können sie bessere Diagnosen stellen.
Großes Potenzial, aber Sicherheit hat Vorrang
Das Potenzial ist groß, zugleich wird der Einsatz von KI im Gesundheitswesen zu Recht genau unter die Lupe genommen, da Fehler schwerwiegende Folgen haben können. Entscheidend ist daher eine umfassende Zertifizierung entsprechend gängigen Branchenanforderungen wie dem C5-Sicherheitszertifikat, dem ISAE 3000-Audit für DSGVO-Konformität und SOC2 Typ 2. Eine entsprechend zertifizierte generative KI-Plattform bietet Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten fortschrittliche digitale Tools zur Reduzierung des Papierkrams und Verbesserung der Pflegequalität.
Richtig einsetzt, kann generative KI Entscheidungen verbessern, Ressourcen besser verteilen und die Reaktionszeiten verkürzen. Insbesondere kann KI in kurzer Zeit viele Daten auswerten. Dadurch können Notrufteams schneller und genauer entscheiden, was den Druck auf die Ersthelfer verringert. Patienten erhalten so schneller die richtige Hilfe, was auch Kosten spart, da unnötige Fahrten infolge von Fehleinschätzungen reduziert werden. Ambulant und stationär kann KI ebenfalls dabei helfen, dass weniger Fehler bei der Behandlung von Patienten passieren. So liefern KI-Plattformen in Echtzeit Unterstützung und können auch eine zweite Meinung abgeben. Sie protokollieren, kodieren, starten Prozesse, fordern Handgriffe an und dokumentieren die Behandlung.
Erste KI-gestützte Lösungen haben sich bereits bewährt im Klinikalltag
Wie KI-gestützte Lösungen, die in der Praxis bereits zum Einsatz kommen, aussehen können, zeigt Corti, Anbieter einer bewährten generativen KI für das globale Gesundheitswesen. Zwei wichtige Lösungen innerhalb der Corti-Plattform sind Co-Pilot, ein KI-Assistent für medizinisches Fachpersonal, und Mission Control, ein Management-Tool zur Überwachung der Patientenversorgung und Teamkoordination. Diese Tools werden von Cortis proprietärem großen Sprachmodell (Large Language Model, LLM) angetrieben, das sich als API nahtlos in bestehende Systeme integrieren oder direkt in Anwendungsprodukten nutzen lässt. Lösungen dieser Art haben sich in der Praxis schon bewährt. Während der Arzt mit dem Patienten spricht, erfasst, organisiert und ordnet der KI-Assistent Informationen den richtigen Bereichen wie Diagnostik und Labor zu. Die sofortige automatisierte Erstellung professioneller Berichte spart enorm viel Zeit bei der Verwaltung.
Es geht jedoch nicht nur um Effizienz und Kosteneinsparung. KI sollte im Idealfall dafür sorgen, dass Patienten besser versorgt werden. Sie gibt Feedback und hilft den Fachkräften, bei der Patientenversorgung besser und effizienter zu werden. Nicht jede Art von KI ist aber uneingeschränkt für das Gesundheitswesen geeignet. Gerade in stressigen Situationen ist es wichtig, mit einer sicheren Plattform zu arbeiten, die speziell für das Gesundheitswesen entwickelt wurde und hohe Standards erfüllt. Viele KI-Modelle sind jedoch nicht gut genug für das Gesundheitswesen. Studien zeigen, dass KI-Modelle, die mit gesundheitsbezogenen Daten trainiert wurden, die Diagnosen um bis zu 30 Prozent genauer machen als universell einsetzbare KI-Modelle.
Wie KI die Herausforderungen des Gesundheitswesens lösen könnte
KI-Lösungen für das Gesundheitswesen müssen transparent sein, immer gleich gute Leistung bringen und sich gut in bestehende Arbeitsabläufe einfügen. In einer so komplexen Branche wie dem Gesundheitswesen sollte KI die Prozesse nicht verkomplizieren, sondern ergänzen. KI sollte in den kritischsten Momenten des Gesundheitswesens helfen, aber im Hintergrund agieren. Sie wird in jedem Fall dazu beitragen, die Kosten zu senken und so die chronische Krise im Gesundheitswesen zu lösen. KI ersetzt dabei keine Fachkräfte, wie oft befürchtet, sondern unterstützt sie. So kann KI bei jeder Patienteninteraktion helfen – vom ersten Notruf und Patientenaufnahme über die Unterstützung bei Konsultationen, Visiten und Notfällen bis hin zur medizinischen Kodierung, Nachsorgeuntersuchungen nach der Entlassung und Abrechnung.
KI kann zudem dafür sorgen, dass alle Menschen eine bessere Gesundheitsversorgung bekommen. Es gibt kein Patentrezept für den Zugang zu guter, aber bezahlbarer Gesundheitsversorgung. Die Gesundheitssysteme sollten sich aber mit Technologien befassen, die hier hilfreich sein können. KI ist in jedem Fall eine vielversprechende Methode, um die überlasteten Ressourcen zu entlasten und eine gute Versorgung zu gewährleisten.
Autor:
Florian Schwieker, Chief Partnerships Officer bei Corti.