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Risiken von Social-Media-Profilen bei Krankenhaus-Mitarbeitern
Category : IT-Sicherheit & Kritis
Published by Kim Wehrs on 07.07.2023 06:40

Durch zunehmende Digitalisierung und Vernetzung gewinnen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp immer mehr an Bedeutung. Auch Krankenhaus-Mitarbeiter nutzen diese Plattformen, um sich privat auszutauschen und mit anderen Menschen zu vernetzen. Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe ist es von entscheidender Bedeutung, dass Krankenhäuser geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Social-Media-Profile ihrer Mitarbeiter zu schützen. Insbesondere unter Datenschutz- und Compliance-Gesichtspunkten sollte eine Regelung dringend erwogen werden.

Soziale Netzwerke berühren mittlerweile jeden Menschen in irgendeiner Form. Ein Krankenhaus kann mit einer aktiven Präsenz in den Netzwerken so viele Menschen erreichen wie mit kaum einem anderen Medium. Das direkte Feedback und das intensive Monitoring der verschiedenen Kanäle liefern wertvolle Hinweise auf aktuelle Trends, Probleme, Wünsche, Kritiken von (potenziellen) Patienten, Angehörigen, Mitarbeitern, Partnern, Interessierten etc. So  stärkt ein Krankenhaus seine Außenwirkung.

Doch zugleich wachsen Bedrohungen durch Cyberangriffe. Der Schutz der Social-Media-Profile von Krankenhaus-Mitarbeitern vor digitalen Bedrohungen erfordert zunächst ein umfassendes Sicherheitsbewusstsein und eine Sensibilisierung für mögliche Risiken. Krankenhäuser sollten Schulungen und Schulungsprogramme anbieten, um ihre Mitarbeiter über die Bedeutung der Sicherheit im Online-Bereich aufzuklären. Dies kann dazu beitragen, das Sicherheitsverständnis zu erhöhen und die Akzeptanz für Sicherheitsmaßnahmen zu stärken.

Richtlinien für die Nutzung

Social Media Guidelines sind konkrete Handlungsempfehlungen eines Unternehmens zum Umgang mit und dem Verhalten in sozialen Medien. Mithilfe von Social Media Guidelines können Unternehmen den Gebrauch von sozialen Medien für Mitarbeiter genau festlegen und detailliert definieren, wie und welche Inhalte Mitarbeiter im Namen des Unternehmens in sozialen Medien kommunizieren sollen und dürfen.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Implementierung von Richtlinien für die Nutzung von Social-Media-Plattformen. Krankenhäuser sollten klare Richtlinien festlegen, welche Social-Media-Profile von Mitarbeitern erlaubt sind und welche nicht. Es ist ratsam, den Zugang zu bestimmten Plattformen einzuschränken, um das Risiko von Angriffen zu minimieren. Plattformen, die für den Austausch von sensiblen Informationen ungeeignet sind oder ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen, sollten nicht gestattet werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung für die Gefahren von Phishing- und Malware-Angriffen. Krankenhaus-Mitarbeiter sollten über die verschiedenen Arten von Online-Bedrohungen aufgeklärt werden und lernen, verdächtige Nachrichten oder Anfragen zu erkennen. Regelmäßige Schulungen und Updates über aktuelle Bedrohungen können dabei helfen, das Risikobewusstsein zu schärfen und die Mitarbeiter zur Vorsicht zu ermahnen.

Um die Sicherheit der Social-Media-Profile weiter zu erhöhen, sollten Krankenhäuser auch den Einsatz von starken Passwörtern und einer Zwei-Faktor-Authentifizierung fördern. Indem Mitarbeiter komplexe Passwörter verwenden und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen implementieren, wird das Risiko von unbefugtem Zugriff erheblich verringert.

Neben technischen Maßnahmen sollten Krankenhäuser auch auf die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern setzen. Regelmäßige Schulungen und Workshops können dazu beitragen, das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu schärfen und ein gemeinsames Sicherheitsverständnis zu entwickeln. Eine offene Kommunikation und der Austausch bewährter Praktiken können den Mitarbeitern helfen, sich besser vor digitalen Bedrohungen zu schützen.

Gemeinsames Sicherheitsverständnis fördern

Es existiert keine Pflicht zur Erstellung von Social Media Guidelines. Insbesondere unter Datenschutz- und Compliance-Gesichtspunkten sollte eine solche Regelung allerdings dringend erwogen werden. Für Krankenhäuser ist es von entscheidender Bedeutung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Social-Media-Profile ihrer Mitarbeiter vor digitalen Bedrohungen und Cyberangriffen zu schützen. Durch Schulungen, klare Richtlinien, technische Sicherheitsmaßnahmen und die Förderung eines gemeinsamen Sicherheitsverständnisses können Krankenhäuser ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, sicher und verantwortungsvoll mit Social-Media-Plattformen umzugehen und potenzielle Risiken zu minimieren.

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Symbolbild