Angesichts des bevorstehenden doppelten Wandels – Generationswechsel und Digitalisierung – im Gesundheitssystem beleuchtet der diesjährige Doctolib Digital Health Report die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen erfahreneren Ärzt:innen in Deutschland und der nachfolgenden Generation. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Patient:innen und deren veränderte Bedürfnisse und Vorstellungen im Gesundheitsmanagement untersucht. Dafür wurden im Rahmen von zwei separat angelegten Studien mehr als 400 Ärzt:innen und etwa 1.100 Patient:innen befragt.
Vertrauen und Digitalisierung: Wie die Arzt-Patienten-Beziehung sich wandelt
Die Digitalisierung hat die Arzt-Patienten-Beziehung grundlegend verändert. Während Ärzt:innen weiterhin als wichtige Autoritäten in der Gesundheitsversorgung angesehen werden, ermöglicht der Zugang zu medizinischen Informationen über das Internet und mobile Anwendungen den Patient:innen heute eine aktivere Rolle in ihrem Gesundheitsmanagement. Dies führt zu mehr Transparenz, aber auch zu Unsicherheiten und einem gelegentlichen Hinterfragen von Diagnosen. Dennoch: Das Vertrauen in Ärzt:innen bleibt insgesamt hoch.
Der Arztberuf unter der Lupe: Vorstellung vs. Realität
Viele Medizinstudierende und Ärzt:innen wählen ihren Beruf aus altruistischen Gründen – getrieben vom Wunsch, Menschen zu helfen und Leben zu retten. Ein immer größerer Teil der Arbeit besteht jedoch z. B. aus administrativen Aufgaben oder Mitarbeiterführung, auf die sich Ärzt:innen verschiedener Altersgruppen laut der Studie von Doctolib und dem Marktforschungsinstitut GIM unterschiedlich gut vorbereitet fühlen.
Digitale Helfer: Must-have oder Herausforderung?
Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen hinkt hinterher, wie sowohl Ärzt:innen (75 %) als auch Patient:innen (52 %) bestätigen. Besonders alarmierend: Nur 3 Prozent der Patient:innen halten das Gesundheitssystem für gut aufgestellt – im Jahr 2022 waren es noch 8 Prozent. Vor allem jüngere Ärzt:innen blicken optimistischer auf die Digitalisierung und sehen mehr Vorteile, wie verbesserte Kommunikation und neue Therapieoptionen.
Knapp die Hälfte der Ärzt:innen steht KI-gestützten Anwendungen offen gegenüber. Die jüngere Ärztegeneration ist darüber hinaus deutlich aufgeschlossener gegenüber der Nutzung von KI im Praxisalltag als ihre erfahreneren Kolleg:innen (62 % vs. 44 %). Trotz des Potenzials digitaler Anwendungen, wie digitale Befundübermittlung und Online-Terminvergabe, bleibt die tatsächliche Nutzung derzeit noch hinter den Erwartungen zurück.
Nikolay Kolev, Geschäftsführer von Doctolib in Deutschland und Mitglied des globalen Vorstands
„Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet sowohl für Patient:innen als auch für Ärzt:innen enorme Chancen – darunter bessere Kommunikation, effizientere Prozesse und eine optimierte Patientenversorgung. Angesichts einer alternden Bevölkerung ist die Integration digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz unverzichtbar, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und die Erwartungen junger Ärzt:innen zu erfüllen. Wir bei Doctolib setzen uns dafür ein, diesen Wandel aktiv voranzutreiben.”
Zuim Download: https://info.doctolib.de/guides/doctol ... gital-health-report-2024/
Quelle: Doctolib GmbH