Mitarbeiter in der Krankenhaus-IT kündigen aus verschiedenen Gründen, die oft mit den allgemeinen Herausforderungen der Branche zusammenhängen. Ein zentraler Faktor ist die hohe Arbeitsbelastung. Eine der Hauptgründe, warum Mitarbeiter in der IT-Branche kündigen, ist die fehlende Übereinstimmung zwischen ihren persönlichen Werten und der Unternehmenskultur.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet schnell voran, aber die personellen Ressourcen wachsen nicht im gleichen Maße mit. IT-Fachkräfte müssen komplexe Systeme betreuen, rund um die Uhr verfügbar sein und dabei oft unterbesetzte Teams kompensieren. Diese dauerhafte Überlastung führt zu Stress und Frustration, sodass viele sich nach weniger belastenden Arbeitsplätzen umsehen.
Ein weiteres Problem ist die IT-Fachkräftelücke. Krankenhäuser konkurrieren mit Unternehmen aus der Privatwirtschaft, die oft attraktivere Gehälter und bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Gerade für hochqualifizierte IT-Experten ist es finanziell lukrativer, in die Industrie zu wechseln, da Krankenhäuser oft an tarifliche Vorgaben gebunden sind und mit den Gehältern der freien Wirtschaft nicht mithalten können.
Dürftige Wertschätzung für die IT-Arbeit
Neben der Bezahlung spielt auch die Arbeitsplatzkultur eine entscheidende Rolle. In nicht wenigen Krankenhäusern fehlt es an Wertschätzung für die IT-Abteilung und deren Arbeit, da der Fokus auf medizinischem Personal liegt. IT-Fachkräfte fühlen sich oft als reine Dienstleister ohne Einfluss auf strategische Entscheidungen. Auch die Work-Life-Balance leidet unter unregelmäßigen Arbeitszeiten, Rufbereitschaften und ständigem Druck, kritische Systeme am Laufen zu halten.
Doch Work-Life-Balance immer wichtiger. Durch viele Überstunden verlieren Mitarbeiter mit der Zeit ihre Motivation. Demotivierte, gestresste oder unausgeglichene Arbeitnehmer finden, warum sie ihren Job wechseln möchten. In Folge suchen sie sich eine Stelle, die eine bessere Work-Life-Balance verspricht.
IT-Mitarbeiter kündigen auch, wenn sie keine Aufstiegs- oder Entwicklungsmöglichkeiten für sich sehen. In einer Branche, die sich ständig weiterentwickelt, wollen die meisten Beschäftigten die Freiheit haben, sich fortzubilden und neues Wissen zu erwerben. Wird Qualifizierung zu wichtigem Know-how oder Wissens-Neuorientierung Unternehmen nicht ermöglicht, kann das ein Kündigungsgrund für IT-Angestellte sein. Hinzu kann der Mangel an Aufstiegschancen kommen.
Das Verhältnis zu Vorgesetzten und der Führungsstil spielt eine entscheidende Rolle, warum Mitarbeiter in der Krankenhaus-IT kündigen. Mangelnde Führung und Unterstützung durch das Management sind häufige Kündigungsgründe.
In bessere Arbeitsbedingungen investieren
Um die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren, sollten Krankenhäuser gezielt in bessere Arbeitsbedingungen investieren. Dazu gehören marktgerecht modifizierte Gehälter, klare Karriereperspektiven und eine Unternehmenskultur, die die Bedeutung der IT anerkennt. Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten können ebenfalls helfen, die Fachkräfte zu binden. Zudem sind gezielte Weiterbildungsprogramme ein Mittel, um Mitarbeiter langfristig zu motivieren und im Unternehmen zu halten.
Kündigungsgründe 2025 branchenübergreifend
1 Zu niedrige Bezahlung: 37 % (+12 %-Punkte gegenüber 2024)
2 Toxische Arbeitsplatzkultur (schlechtes Management, Mobbing, unrealistische Erwartungen): 36 % (+16 %-Punkte)
3 Fehlende Vereinbarkeit mit dem Privatleben: 33 % (+8 %-Punkte)
4 Vertrauensverlust in die Unternehmensführung: 28 % (keine Erhebung in 2024)
5 Nicht gewährte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen: 27 % (+5 %-Punkte)
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Autor: Wolf-Dietrich Lorenz Bild: Adobestock / Yuliia