Mehr als 17 Mio. Menschen haben laut den offiziellen Zahlen bisher die Corona-Warn-App heruntergeladen. "Damit die Corona-Warn-App wirklich etwas bringt, sollte sich die Zahl der Downloads verdoppeln“, sagte Gert Wagner, Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, in der „Welt am Sonntag“.
Wagner berichtet: „Rein rechnerisch liegt bei einem Kontakt eines Infizierten mit einem Unbekannten die Wahrscheinlichkeit, dass beide Personen die App haben, bei sechs Prozent“. Selbst wenn sich die Zahl der Downloads verdoppeln würde, sei deren Einfluss begrenzt. Lediglich 25 Prozent der Infektionen würden so aufgedeckt. Und das unter der Vorrausetzung, dass sich auch alle Betroffenen über die App melden. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat berechnet, dass eine Kontaktverfolgung über App erst dann erfolgversprechend sei, wenn wirklich 80 Prozent der Bevölkerung die Anwendung nutzen. „Dahin können wir mit einer freiwilligen Lösung nicht kommen“, so Grimm.
Die Menschen müssten verstehen, dass eine fehlende Warnung durch die App nicht bedeute, dass sie keinem Risiko ausgesetzt worden wären. Grimm betont: „Der Nutzungsgrad der App ist schlicht zu niedrig, um diese Schlussfolgerung zu erlauben". Zur Zeit sind sowohl der Download der App, als auch die Meldung einer Corona-Infektion freiwillig. Foto: Pixabay