Professionelle Gesundheitskompetenz von Ärzten und Pflegefachpersonen digitale Informationen bereitet die größten Schwierigkeiten

Studie

Veröffentlicht 31.07.2023 10:50, Dagmar Finlayson

Bisher standen beim Thema Gesundheitskompetenz verstärkt die persönlichen Fähigkeiten des Einzelnen im Fokus. Nun beleuchtet eine Studie zum ersten Mal die professionelle Gesundheitskompetenz, also die Fähigkeiten auf Seiten der Gesundheitsprofessionen und -berufe. Die Hertie School in Berlin und die Universität Bielefeld haben in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesundheitswissen erstmals eine Befragung zur professionellen Gesundheitskompetenz durchgeführt. Schlecht schneidet dabei die professionelle digitale Gesundheitskompetenz ab.

Mit professioneller Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeiten gemeint, die nötig sind, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern. Bislang war wenig darüber bekannt, wie leicht oder schwer es Gesundheitsprofessionen fällt, sich auf dem aktuellen Wissensstand zu halten, Patientinnen und Patienten Informationen und Wissen verständlich zu vermitteln und dabei so zu kommunizieren, dass dies an deren Vorwissen und den Fähigkeiten anknüpft.

Bereich professionelle digitale Gesundheitskompetenz

Beide Gesundheitsprofessionen/-berufe nehmen diesen Aufgabenbereich als den schwierigsten wahr.
Am schwierigsten schätzen beide Gruppen ein, „Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, die Vertrauenswürdigkeit gefundener digitaler Gesundheitsinformationen zu beurteilen“, gefolgt davon, „Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, die für sie relevanten digitalen Gesundheitsinformationen zu finden“.

Unterstützung im Umgang mit digitalen Informationen bereitet die größten Schwierigkeiten

Den größten Handlungsbedarf sieht die Studie bei der professionellen digitalen Gesundheitskompetenz, gemeint ist dabei, Patientinnen und Patienten im Umgang mit digitalen Informationen zu unterstützen. Ca. ein Drittel der Befragten (33 bis 39 Prozent) schätzt es beispielsweise als schwierig ein, Patientinnen/Patienten dabei behilflich zu sein, die Vertrauenswürdigkeit gefundener digitaler Informationen zu beurteilen oder ihnen dabei zu helfen, die richtigen digitalen Informationen ausfindig zu machen. „Hier braucht es für beide Seiten, die der Patienten, aber auch die der Gesundheitsprofessionen mehr Unterstützung, denn die digitale Gesundheitskompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, die alle Seiten für eine besser gelingende digitale Transformation im Gesundheitswesen benötigen“, erklärt PD Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. „Deshalb ist es wichtig, sich damit zu befassen, wie sie deren Gesundheitskompetenz fördern können.“

von Wolf-Dietrich Lorenz

Symbolbild: Gilles Lambert (Unsplash)


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