Automatisierte IT-Prozesse spielen eine entscheidende Rolle bei der Entlastung knapper Ressourcen in Krankenhäusern, indem sie administrative und medizinische Abläufe effizienter gestalten. Besonders betroffen sind dabei das medizinische Personal, die Verwaltung sowie die IT-Abteilung selbst, die durch Automatisierung erheblich entlastet werden können.
Ein zentraler Bereich ist die digitale Patientenaufnahme und -dokumentation. Durch automatisierte Erfassung und Verarbeitung von Patientendaten, einschließlich digitaler Anamneseformulare und der direkten Integration in das Krankenhausinformationssystem (KIS), lassen sich Wartezeiten reduzieren und das Pflegepersonal entlasten. Ebenso kann die automatisierte Termin- und Ressourcenplanung in der Radiologie, OP-Planung oder Labordiagnostik zu einer optimalen Nutzung verfügbarer Kapazitäten führen.
Die Medikamentenverwaltung profitiert von IT-gestützten Systemen, die den Medikamentenbestand überwachen, automatisch Nachbestellungen auslösen und durch Barcode-Scanning Fehler bei der Verabreichung vermeiden. Dies trägt sowohl zur Patientensicherheit als auch zur Reduzierung von Verschwendung bei. Ähnlich kann ein automatisiertes Betten- und Entlassungsmanagement dafür sorgen, dass freie Kapazitäten optimal genutzt werden und unnötige Liegezeiten vermieden werden.
Ein weiteres Beispiel sind KI-gestützte Diagnosesysteme, die bildgebende Verfahren wie MRTs oder CTs analysieren und Ärzte bei der Befundung unterstützen. Dies reduziert die Arbeitsbelastung und steigert gleichzeitig die diagnostische Genauigkeit. Auch Spracherkennungssysteme für die automatische Dokumentation medizinischer Berichte tragen zur Entlastung bei.
Vorteile durch optimierte Ressourcennutzung
Die Automatisierung der Ressourcennutzung im Krankenhaus führt zu erheblichen Einsparungen. Digitale Bestandsverwaltungssysteme reduzieren Materialverschwendung, indem sie Verbrauchsmaterialien bedarfsgerecht steuern. Automatisierte Medikamentenausgabe minimiert Fehler und senkt Kosten durch optimierte Lagerhaltung. Intelligente Energiemanagementsysteme regulieren Beleuchtung und Klimatisierung, wodurch der Energieverbrauch um bis zu 30 % sinken kann. Robotik in der Logistik spart Personalkosten, indem Transportwege für Medikamente, Proben und Wäsche automatisiert werden. KI-gestützte Terminplanung verbessert die OP-Auslastung und reduziert Leerzeiten. Insgesamt führen diese Maßnahmen zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen, senken Betriebskosten und erhöhen gleichzeitig die Versorgungsqualität der Patienten.
Wirtschaftlich bringt die Automatisierung Vorteile durch optimierte Ressourcennutzung, reduzierte Fehlerquoten und eine höhere Behandlungsqualität. Zudem können Krankenhäuser durch effizientere Prozesse und kürzere Behandlungszeiten mehr Patienten versorgen, ohne zusätzliches Personal einstellen zu müssen.
Sektorenübergreifendes Management
Die Verantwortung für die Einführung und Steuerung automatisierter IT-Prozesse liegt auf mehreren Ebenen. Die Krankenhausleitung trägt die strategische Verantwortung und entscheidet über Investitionen. Die IT-Abteilung übernimmt die technische Implementierung und Wartung, während das medizinische Personal aktiv in die Gestaltung praxisnaher Lösungen einbezogen werden muss. Datenschutz und IT-Sicherheit müssen dabei höchste Priorität haben, um sensible Patientendaten zu schützen.
Automatisierte IT-Prozesse gelten als eine notwendige Antwort auf die zunehmende Personal- und Kostenknappheit im Gesundheitswesen. Sie ermöglichen eine bessere Patientenversorgung, entlasten das Personal und tragen gleichzeitig zu wirtschaftlicher Stabilität bei.
Autor: Wolf-Dietrich Lorenz
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