Resilienz im Klinik-Alltag: Die Asklepios Klinik Nord setzt auf digitalisiertes Notfallmanagement

Krisen

Veröffentlicht 03.05.2024 07:20, Dagmar Finlayson

Medizinische Notfälle gehören für das Krankenhaus-Personal zum Alltag. Dank ihrer professionellen Ausbildung wissen die Fachkräfte auch in brenzligen Situationen stets die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber gilt das auch für nicht-medizinische Krisensituationen? Für die Asklepios Klinik Nord war klar: Genau darauf muss ihre Alarmierungsstrategie aufbauen.

Medizinisches Personal trifft täglich schwierigste Entscheidungen. Die Belastung ist dementsprechend hoch. Kommen zusätzliche Zwischenfälle oder Krisen hinzu – Blindgängerfunde, hochinfektiöse Krankheitsausbrüche, ein Brand im Gebäude oder ein Komplettausfall der IT –, steigt diese Belastung nochmals an. Gerade, wenn das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten, der wirtschaftliche Erfolg oder die Reputation der Klinik auf dem Spiel steht.

Die Asklepios Klinik Hamburg Nord dreht für einen krisenfesten Betrieb deshalb an drei Stellschrauben: eine akribische Vorbereitung der Mitarbeitenden auf potenzielle Notsituationen, regelmäßiges Einüben des Ernstfalls sowie die Unterhaltung optimaler Prozess- und Kommunikationsstrukturen. Ihr zentrales Werkzeug dabei: eine softwaregestützte Alarmierungslösung.

Kluge Vorbereitung: Checklisten und klare Rollenverteilung schaffen Klarheit für den Notfall

Tritt eine Krisensituation ein, handeln Betroffene ohne Vorwissen meist hektisch. Die Asklepios Klinik Nord stellt ihren 3.500 Mitarbeitenden deshalb digitale Alarmierungs- und Evakuierungspläne sowie Checklisten bereit. Dadurch kennen die Mitarbeitenden ihre Rollen und Aufgaben für verschiedene Krisenszenarien sehr genau. Neben gewöhnlichen Notfällen wie dem Ausfall von Wasser oder Elektrizität gehören ebenfalls Checklisten für Naturkatastrophen und Straftaten wie Entführungen, Amokläufe oder Schockraumalarme der zentralen Notaufnahme zum Repertoire. Auch enthält die Alarmierungsstrategie der Klinik Szenarien von medizinischen Notlagen wie bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV).

Sollte es zu einer Krise kommen, sind Krisenverantwortliche wie die Chefärztinnen- und Ärzte der zentralen Notaufnahme in der Verantwortung, je nach Szenario einen entsprechenden Alarm auszulösen. Das geschieht mit einer softwaregestützten Lösung einfach per Quickstart über eine E-Mail, SMS oder einen Anruf. Ist keine der genannten Personen anwesend, übernimmt der diensthabende Arzt der zentralen Notaufnahme die Rolle als medizinische Einsatzleitung. Der Personenkreis wird dabei gezielt kleingehalten, um Missbrauch oder eine falsche Nutzung der Alarmierungssoftware zu vermeiden.

Den Notfall üben: Regelmäßige Trainings mit realistischen Szenarien

Regelmäßige Trainings sind der zweite, elementare Teil der Alarmierungsstrategie der Asklepios Klinik Nord. Ihre Krankenhauseinsatzleitung übt zweimal jährlich für jeweils zwei Stunden. Zeit genug, um den Stabsstellen und Krankenhauseinsatzleitungen möglichst realistische Szenarien mit entsprechenden Lösungswegen aufzuzeigen. In einer Übung wurde zum Beispiel eine größtenteils lahmgelegte IT simuliert Trotz der Intensität solcher Übungen liegt der Fokus des Personals allerdings schnell wieder auf dem Tagesgeschäft. Das Krisenmanagement gerät vorerst in den Hintergrund. Die Optimierung der Prozess- und Kommunikationsstruktur ist deswegen der dritte Hebel für eine eindeutige und zielgerichtete Alarmierung – ebenfalls mit Hilfe der Software.

Die Alarmierungslösung muss auch unabhängig von der eigenen IT funktionieren

Wichtige Anforderungen an die Prozess- und Kommunikationsinfrastruktur für den Einsatz in der Klinik sind insbesondere eine intuitive Benutzerführung, ein klar strukturierter Aufbau und zuverlässige Performance. Hinzu kommen die Geschwindigkeit sowie eine hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und technische Unabhängigkeit der softwaregestützten Alarmierungslösung von der eigenen IT-Infrastruktur. Gleichzeitig muss eine einfache Integration in bereits bestehende Informations- und Kommunikationssysteme gewährleistet werden, um alle Warnsysteme zusammenzuführen und Alarmierungsmeldungen an verschiedene Gebäude und Stationen senden zu können.

Wird jetzt ein Alarm in der Asklepios Klinik Nord ausgelöst, erfolgt die Alarmierung über alle verfügbaren Kommunikationskanäle. Selbst das Fax kommt zum Einsatz. Noch. Künftig werden zusätzlich auch mobile Apps genutzt, sodass Fax-Nummern oder auch die Nummern der Stationstelefone aus der Kontaktdatenbank entfernt werden können. Zu groß ist die Gefahr, dass essenzielle Leitungen während einer Alarmierung besetzt sind und Mitarbeitende nicht erreicht werden. Gleichzeitig werden mediale Hürden abgebaut – beispielsweise über die Anzeige der Alarmierungsmeldung über die vorhandenen Computerbildschirme – und jede Person genau dort erreicht, wo sie sich gerade befindet. Der Einsatz einer Alarmierungssoftware wie FACT24 vereint dabei menschliche Expertise mit technologischer Effizienz – und gewährleistet jederzeit die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitenden.

Autoren:

Peter Niebuhr, Projekt-und Prozessentwicklung / PDD, Asklepios Klinik Nord

Eske Ofner (unten), Head of Sales bei F24/ Expertin für Alarmierung und Krisenmanagement und seit über 15 Jahren für Softwareunternehmen in der Sicherheitsbranche tätig.

Bildquelle: photogenika.de 

Grafik Idealtypischer Kreislauf zur Prävention und Bewältigung von Krisensituationen.
Bildquelle: F24


 


Lesen Sie mehr zum Thema "Klinik-News"

Lesen Sie hier die neuesten Beiträge

Diese Webseite verwendet Cookies.   Mehr Info.      oder