In einem exklusiven Gespräch mit Giuseppe Solomita, Experte bei VivaScope GmbH, beleuchtet Kim Wehrs, Herausgeber des Krankenhaus-IT Journals, die bahnbrechenden Fortschritte in der Krebsdiagnose. Durch den Einsatz der innovativen VivaScope-Technologie können nun Gewebebiopsien direkt nach der Entnahme analysiert werden, was den Diagnoseprozess von Tagen auf Minuten verkürzt. Dieser Fortschritt verspricht nicht nur schnellere Ergebnisse, sondern auch eine verbesserte Patientenversorgung durch Echtzeit-Diagnosen. Erfahren Sie, wie diese Technologie die medizinische Landschaft verändert und welche Vorteile sich daraus für Patienten und medizinisches Personal ergeben.
Wir möchten über eine schnellere Diagnose von Krebs sprechen. Welche Methoden werden derzeit in der Praxis eingesetzt?
Es gibt zwei analoge Standardmethoden: den Gefrierschnitt, der für intraoperative Randkontrollen verwendet wird, und den Paraffinschnitt. In beiden Fällen muss das Gewebe geschnitten werden, da die normale Lichtmikroskopie verwendet wird. Bei der Gefrierschnittmethode wird das Gewebe eingefroren, was zu Artefakten führt, in Scheiben geschnitten, gefärbt und dann werden alle Objektträger von einem Pathologen untersucht. Diese Methode, die auf das Jahr 1894 zurückgeht, dauert zwischen 15 und 45 Minuten. Bei der Paraffinsektion wird das Gewebe in Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet, in Scheiben geschnitten, in verschiedene Chemikalien eingelegt und dann im Labor untersucht. Dies dauert mindestens 24 Stunden, kann aber auch mehr als 3 Wochen in Anspruch nehmen.
Ihr Ansatz besteht darin, die Diagnose mit einer digitalen Methode zu beschleunigen? Wie funktioniert das?
Mit der konfokalen VivaScope-Technologie wird das frische Gewebe direkt nach der Exzision angefärbt und sofort gescannt, ohne dass eine Bearbeitung im Labor erforderlich ist. Der gesamte Prozess dauert maximal fünf Minuten, und wir erhalten digitale Bilder, die mit den analogen Standardbildern vergleichbar sind. Die Pathologen können die digitalen Bilder sofort vor Ort oder aus der Ferne auswerten und dem Operationssaal eine Rückmeldung in Echtzeit geben.
Bislang warten Patienten nach einer Gewebebiopsie manchmal mehrere Tage auf das Ergebnis. Sie möchten diese Zeit auf wenige Minuten verkürzen. Wie ist das möglich?
Zwei Lösungen haben uns geholfen, die Zeit für die Auswertung einer Gewebebiopsie zu verkürzen. Erstens benötigen wir kein Labor mit herkömmlichen Geräten, um die Biopsien vor der Mikroskopie vorzubereiten (z. B. Fixieren, Schneiden und Färben). Wir färben die frischen Biopsien einfach in etwa 1 Minute in gebrauchsfertigen Farbstofflösungen und fahren sofort mit der Mikroskopie fort. Zweitens verfügen wir über eine schnelle Scanning-Technologie. Diese ermöglicht eine sehr schnelle Digitalisierung von Biopsieproben mit hoher Auflösung in etwa 1 bis 3 Minuten. <
Welche Vorteile ergeben sich für den Patienten aus einer Diagnose in Echtzeit? Ist das Ergebnis zuverlässig?
Die Angemessenheit der Probe und die Diagnose können mit einem einzigen Krankenhausbesuch sichergestellt werden. Auch die Operationszeit kann verkürzt werden. Der Eingriff kann dann minimalinvasiv durchgeführt werden und die Genauigkeit der Diagnose kann erhöht werden. Eine frühere und gezieltere Behandlung kann gewährleistet werden. Viele Studien haben die Zuverlässigkeit unserer Technologie bewiesen.
Wie funktioniert die Anbindung an die IT-Infrastruktur des Krankenhauses? Über welche Programme muss das Krankenhaus verfügen?
Das Gerät ist in der Lage, in der DICOM-Umgebung eines Krankenhauses zu arbeiten, um die Speicherung, Suche, Ansicht, Planung und Sicherung der aufgenommenen Bilder zu ermöglichen. Außerdem bietet es eine optionale HL7-Kommunikation mit dem KIS (Krankenhausinformationssystem), was eine noch reibungslosere Integration in die Krankenhausumgebung ermöglicht.
Giuseppe Solomita ist Experte und
Berater bei VivaScope GmbH,
Direktor Marketing & Sales für die
internationalen Vertriebsstrategien
