Ein Patientenportal für 12 Kliniken im Saarland

Veröffentlicht 18.10.2024 10:00, Kim Wehrs

Patientinnen und Patienten der saarländischen Kliniken werden Ende 2025 virtuell mit ihrem Krankenhaus über ein gemeinsam betriebenes Patientenportal Daten und Informationen austauschen können.

Zukünftig besteht für Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, Termine mit Kliniken digital zu vereinbaren, vor der Aufnahme in ein Krankenhaus relevante Daten und Dokumente online bereitzustellen, eine digitale Anamnese durchzuführen, mit dem Klinikpersonal Nachrichten auszutauschen und über den Stand ihrer Behandlung informiert zu werden. Über die Benutzeroberfläche der Patientenportal-App, welche auf einem Smartphone, PC, Laptop o.ä. Installiert werden kann, besteht für Patienten die Möglichkeit die vielfältigen Funktionen des Portals zu nutzen.

Möglich wurde das Vorhaben durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Mit dem KHZG erhalten Kliniken bis Ende 2025 für Digitalisierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Einrichtung eines Patientenportals Fördermittel. Hierzu hat der Bund einen Krankenhauszukunftsfonds gegründet. Der Krankenhauszukunftsfonds nutzt Fördermittel der Europäischen Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF). Die Länder steuern zusätzliche Fördermittel zu den Digitalisierungsprojekten zu.

Zwölf Krankenhäuser im Saarland haben sich für diese Digitalisierungsmaßnahme unter Federführung der Saarländischen Krankenhausgesellschaft eV (SKG) zusammengeschlossen und ein gemeinsames Projekt erarbeitet. Durch die gemeinsame Ausschreibung, das gemeinsame Konzept und das Projektmanagement können das Patientenportal und die dafür digitale Infrastruktur in einer Dimension angegangen werden, die bei der Umsetzung von Einzelprojekten der Krankenhausträger in dieser Qualität kaum möglich gewesen wäre. Eine gemeinsam betriebene interoperable Plattform verbindet die Patienten mit den Kliniken, aber auch die Kliniken untereinander. So können unkompliziert Behandlungsunterlagen im Falle einer Verlegung – nur mit Einverständnis des Patienten – sekundenschnell der Folgeklinik zur Verfügung gestellt werden. Im weiteren Projektverlauf können Patienten die Medizindaten aber auch direkt mit anderen weiterbehandelnden Ärzten teilen, zB nach einer stationären Behandlung.

Am 11.10.2024 fällt der Startschuss zum Projekt - beginnend mit einer Kick-Off-Veranstaltung an dem die Mitarbeitenden der teilnehmenden Kliniken, die Digital Avantgarde als zentrales Projektbüro sowie der Patientenportalanbieter PLANFOX erste Umsetzungsschritte für den Rollout festlegen. PLANFOX sowie die Subunternehmen Vitagroup und Vamed werden in den nächsten Monaten mit der Implementierung einzelner Pilotkliniken beginnen. Das Patientenportal Saarland soll Ende 2025 in den Live-Betrieb gehen und für die Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.

„Dieses gemeinsame Patientenportal mit Interoperabilitätsplattform ermöglicht es uns, unsere Patienten stärker in die Behandlung einzubinden und bietet den Kliniken die Möglichkeit der besseren Zusammenarbeit.“ Es ist großartig zu erleben, wie viele begeisterte Menschen sich einsetzen, um unser Gesundheitswesen neu zu denken und zu verbessern .“ So der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft eV

Die IT- und Datensicherheit haben bei der Umsetzung dieses Projekts höchste Priorität. Insgesamt stellen sich die saarländischen Krankenhäuser mit diesem Digitalisierungsprojekt zukunftssicher auf und schaffen die Grundlagen für weitere Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung. Mit dieser saarländischen Lösung profitieren Patienten und Leistungserbringer von der einfacheren und schnelleren Interaktionsmöglichkeit bei gleichzeitig reduzierter Bürokratie.

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft eV (SKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger im Saarland. Sie vertritt seit 1950 die Interessen der Gegenwart 19 Krankenhäuser des Saarlandes in der Landes- wie Bundespolitik und nimmt ihre per Gesetz übertragenen Aufgaben wahr. Die saarländischen Krankenhäuser versorgen jährlich stationär etwa 260.000 Patienten. Mit zusammengenommen rund 13.000 Mitarbeitern.

BILD: Adobestock / namoi


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