Intel und Charité entwickeln gemeinsam KI-Lösungen zur besseren Gesundheitsversorgung

KI

Veröffentlicht 06.12.2024 08:30, Dagmar Finlayson

Der Halbleiterhersteller Intel und die Charité – Universitätsmedizin Berlin starten eine gemeinsame Initiative zur Verbesserung der Nutzung von Gesundheitsdaten für das Krankenhauspersonal und Patient:innen durch Künstliche Intelligenz. Hierfür haben beide Seiten eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) geschlossen. 

Ziel ist es, eine digitale Umgebung zu schaffen, die als Grundlage für eine Reihe von Anwendungen im Bereich der Krankenversorgung genutzt werden kann. Damit sollen sowohl das medizinische Personal bei der täglichen Arbeit als auch die Patient:innen während ihres Klinikaufenthalts unterstützt werden. Für ein initiales Projekt entwickelt Intel zunächst den Prototyp eines Chatbots. Anschließend werden gemeinsam mit der Charité typische Anwendungsfälle aus verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel der Krankenversorgung oder der Forschung, entwickelt. Der Chatbot wird voraussichtlich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 als Pilot zur Verfügung stehen. 

Die Partnerschaft zwischen Intel und der Charité ist über das Pilotprojekt hinaus langfristig angelegt. Davon soll das Krankenhauspersonal zukünftig im täglichen Betrieb profitieren. So können mithilfe der Anwendung beispielsweise der Zugang zu spezifischen Informationen im Klinikalltag erleichtert und die Qualität der erfolgten Behandlung besser überwacht und mögliche Aktionen eingeleitet werden. Perspektivisch soll den Patient:innen der Zugang zu Informationen über ihren persönlichen Gesundheitszustand und Behandlungsverlauf mithilfe einer Reihe von Anwendungen erleichtert werden. Es ist zunächst vorgesehen, die Technologie zur Überprüfung der Behandlungsqualität anhand von ärztlichen Entlassbriefen bei ausgewählten Krankheitsbildern zu nutzen. Längerfristig ist geplant, über die Analyse von Patientendokumenten mittels RAG-Technologie auch Krankheitsverläufe besser vorhersehen zu können. 
Die RAG-Technologie (Retrieval-Augmented Generation) zur Verarbeitung natürlicher Sprache basiert auf einer von Intel entwickelten Umgebung und kombiniert die Stärken von abfragebasierten und generativen KI-Modellen. Bei der Umsetzung des Projektes haben Sicherheit, Datenschutz und Zuverlässigkeit oberste Priorität für die beiden Kooperationspartner, um eine datenschutzgerechte Nutzung der Gesundheitsdaten und damit das Vertrauen der Patient:innen sicherstellen zu können.

„Um die Patientenversorgung und den Klinikbetrieb zu verbessern sowie die Charité für die Zukunft gut aufzustellen, gehen wir bei der Umsetzung von KI-Methoden voran. In institutsübergreifenden Kooperationen entwickeln Wissenschaftler:innen dafür ganzheitlich innovative KI-Ansätze. Mit Intel wollen wir verschiedene Use Cases umsetzen und ein Dialogsystem entwickeln, das das Klinikpersonal bei der täglichen Arbeit und die Patient:innen während ihres Klinikaufenthalts unterstützt“, sagt Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité.

„Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich ist es umso wichtiger, den Arbeitsalltag für das Klinikpersonal so effizient wie möglich zu gestalten, um mehr Zeit für die Bedürfnisse und Belange der Patient:innen zu haben. Mit der von Intel entwickelten Chatbot-Anwendung leisten wir hier einen wichtigen Beitrag, um den täglichen Klinikbetrieb zu vereinfachen“, erklärt Sonja Pierer, Geschäftsführerin Intel Germany Services GmbH.

Retrieval-Augmented Generation (RAG) 
RAG ist eine Technologie, die Künstliche Intelligenz mit der Fähigkeit kombiniert, aus externen Datenbanken oder Dokumenten Informationen abzurufen. Statt sich nur auf bereits trainierte Daten zu stützen, kann ein KI-Modell durch RAG gezielt auf aktuelle und spezifische Informationen zugreifen und diese in seine Antworten integrieren. Dadurch werden die Genauigkeit und die Aktualität der Ergebnisse verbessert, insbesondere bei komplexen Fragestellungen, die auf umfangreiches Wissen zurückgreifen müssen.

Charité – Universitätsmedizin Berlin
Die Charité ist als Institution der Spitzenmedizin führend in der Diagnostik und Behandlung besonders schwerer, komplexer und seltener Erkrankungen. Sie genießt weltweit hohes Ansehen und verbindet als Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum erstklassige Krankenversorgung mit exzellenter Forschung und Innovation sowie mit moderner Lehre und hochwertiger Ausbildung. Im Mittelpunkt stehen dabei immer der Mensch und seine Gesundheit. Im Sinne der translationalen Forschung werden wissenschaftliche Erkenntnisse in Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen und aus klinischen Beobachtungen wiederum neue Forschungsansätze entwickelt. Ziel der Charité ist, die Medizin der Zukunft zum Wohl der Patient:innen aktiv mitzugestalten. Die Stärke der Berliner Universitätsmedizin sind die multiprofessionellen Teams der mehr als 100 Kliniken und Institute. Universitäre Medizin ist immer eine Gemeinschaftsleistung, für die es ein umfangreiches Fachwissen sowie moderne diagnostische, präventive und therapeutische Möglichkeiten braucht. Als eine der führenden Institutionen in der medizinischen Gesundheitsversorgung mit 3293 Betten umfasst das klinische Leistungsspektrum der Charité jährlich mit mehr als 137.000 voll- und teilstationäre Fälle sowie rund 787.000 ambulante Fälle. www.charite.de

Intel
Intel (Nasdaq: INTC) ist eines der führenden Unternehmen in der Entwicklung zukunftsweisender Technologien, von denen Menschen auf der ganzen Welt profitieren. Inspiriert vom Mooreschen Gesetz arbeiten wir kontinuierlich daran, das Design und die Fertigung von Halbleitern voranzutreiben, um bei der Bewältigung der größten Herausforderungen unserer Kunden zu helfen. Wir implementieren intelligente Technologien und Lösungen in der Cloud, im Netzwerk und in allen Geräten dazwischen, die somit von Edge-Computing bis zu 5G-Netzwerk, Cloud und den neuen Bereichen der KI und autonomen Fahrens den Branchenstandard für Innovationen setzen. Dadurch nutzen wir das volle Potenzial von Daten, die Unternehmen und Gesellschaft verbessern. Mehr Informationen zu Intels Innovationen finden Sie unter https://newsroom.intel.de und http://www.intel.de.

Bild: Sonja Pierer und Prof. Kroemer. © Charité | Sebastian Tromm 

Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin


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