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Netzwerk aktiv | 11/2024

                                                                                                      Interview
         3 Fragen an...

         Prof. Dr. Holger Holthusen


         Die Knappschaftskliniken haben verschiedene
         Veränderungsprozesse initiiert. Was steckt dahinter?  dem bundesweit über 700 Partner
                                                            angeschlossen sind. Wir wollen uns
         Die Situation der Krankenhäuser ist derzeit aus mehreren Grün-  jetzt aber noch weiter entwickeln
         den problematisch. Unter den restriktiven Finanzierungsbedin-  und ein verbundinternes teleradio-
         gungen können viele Kliniken keine positiven Ergebnisse mehr   logisches Kompetenzteam aufstellen,
         erzielen. Hinzu kommen strukturelle Probleme und ein zuneh-  dass sich insbesondere ausserhalb   Prof. Dr. Holger Holthusen,
                                                                                           Medizinischer Direktor
         mender Fachkräftemangel. Wer hier überleben will, muss sich   der Regelarbeitszeit gegenseitig un-  der Knappschaft Kliniken
         weiterentwickeln.                                  terstützt. Somit kann dann z.B. ein   GmbH
         Die Knappschaft Kliniken als Verbund von zwölf Kranken-  Radiologe im Saarland einen Röntgenbefund aus Dortmund
         häusern inkl. Universitätsklinikum mit rd. 4.500 Betten, über   erstellen  und  in  das  dortige  KIS/RIS  diktieren  –  natürlich  mit
         12.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,2 Mrd. EUR ha-  Spracherkennung, u.U. auch von zuhause aus. Ergänzt wird das
         ben das frühzeitig erkannt und sich zukunftssicher aufgestellt.   Ganze durch Remote-Steuerung von CT und MRT, um den Eng-
         Wesentlich waren und sind dafür Aufgabenteilung, Zentralisie-  pass bei Medizinischen Technischen Radiologen zu beheben
         rung, Spezialisierung und gemeinschaftliches Handeln, ähn-  und ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz anzubieten.
         liche Prinzipien also, die auch der aktuellen NRW-Kranken-
         hausplanung zu Grunde liegen. Ein paar Beispiele aus unserem
         Verbund: Digitalisierung – eine gemeinsame IT-Abteilung, ein   Das Zentrum für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik
         gemeinsames  Krankenhausinformationssystem  (KIS),  papier-  und Datenwissenschaften (ZKIMED) am Standort Bochum
         lose  Dokumentation;  Zentralisierung  von  Verwaltungsaufga-  wurde 2022 gegründet. Welche Projekte in Richtung Teleme­
         ben – Personalwesen, Abrechnung, Einkauf; Einrichtung eines   dizin werden dort angedacht?
         Zentrallabors  –  Versorgung  unserer  Häuser  im  Ruhrgebiet;
         Spezialisierung – Konzentration bestimmter Leistungen an ei-  Unser Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
         nem Krankenhaus auf Exzellenzniveau, z.B. bariatrische Chirur-  ist Vorreiter in vielen Bereichen – auch beim Thema Künstliche
 Radiology Advanced Teil des Netzwerkes connectMT  gie oder Operationen an der Speiseröhre.  Intelligenz.  Wir  entwickeln  in  unserem  KI-Zentrum  u.a.  Ent-
                                                            scheidungsunterstützungssysteme für Ärzte, KI-Algorithmen zur
         Eine neue Teleradiologie­Strategie gehört dazu. Was sind die   Früherkennung von Komplikationen oder zur individualisierten
         Kernelemente und was bedeutet das für Technik und Arbeits­  Therapie z.B. bei Sepsis. Und natürlich gehört KI heutzutage
         prozesse?                                          auch in die radiologische Befundung. Dazu greifen wir bei den
                                                            Knappschafts Kliniken u.a. auf das Portfolio des KI-Marktplat-
         Wir nutzen bisher schon teleradiologische Verbindungen zwi-  zes von connectMT zu; denn uns ist es besonders wichtig, dass
         schen einzelnen Häusern und sind von Beginn an Partner im   solche  KI-Systeme  in  die  bestehenden  Digtalstrukturen  ohne
 den CME-zertifizierten Online-Fortbil-  Verbund für medizinische Telekooperationen, connectMT, an   Bruch integriert sind.
 dungen der Radiology Advanced Aca-
 demy für Mitglieder kostenfrei.
         Der neue Name: connectMT

 Detaillierte Informationen zur Nutz ung   Bereits auf dem Hauptstadtkongress 2023 wurde die Umbenen-  Anwendungsfälle. Hinzu   connect MT
 bespricht Radiology Advanced gerne   nung des Westdeutschen Teleradiologieverbundes bekanntge-  kommt zunehmend auch   Verbund für medizinische Telekooperationen
 mit Ihnen:  geben.                                         die  Nutzung  von  KI-Ser-
         Nach rund zehn Jahren war es höchste Zeit, dass sich der Name   vices. Auch die Palette der
 Kontakt:   dem aktuellen Stand und den Ambitionen des Verbundes an-  Nutzer erstreckt sich über
 office@radiology-advanced.com  passt. Waren es bei der Namensgebung 2013 noch 90 ange-  zahlreiche Fachbereiche
  +49 (0) 30 403 664 660  schlossene Einrichtungen, maßgeblich im Ruhrgebiet, am Nie-  hinweg. Neben Radio-
                                                            logen vor allem Neuro-
 www.radiology­advanced.com   derrhein und im Münsterland, umfasst der Verbund nun über   logen, Chirurgen, Kardio-
         700 Einrichtungen in 13 Bundesländern und den Niederlanden.  logen  u.a.m. Jeder, der
                                                            Bilddaten benötigt, arbeitet mit connectMT.
         Neben der regionalen Einschränkung „Westdeutsch“ führte auch   Mit dem neuen Namen „connectMT – Verbund für medizini-
         der Begriff „Teleradiologie“ zunehmend zu falschen Schlüssen.   sche Telekooperationen“ soll dem gerecht werden und die Phi-
         Die eigentliche Teleradiologie macht nur einen geringen An-  losophie des Vernetzens deutlicher gemacht werden. Mittler-
         teil der monatlich 100.000 Untersuchungsübertragungen aus.   weile hat sich der neue Name etabliert, obwohl viele noch die
         Allgemeine Konsile, verlegungsbegleitende Übertragungen,   Abkürzung „TRV“ über die Lippen oder die Tastatur kommt.
         Voruntersuchungen und Expertenaustausch sind die häufigeren
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