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Das thematische Setting ist eingeübt: Aktuelle Entwicklun-
gen rund um die medizinische Bildgebung und die bild-
geführte Behandlung von Erkrankungen standen im Zen-
trum des 104. Deutschen Röntgenkongresses mit seinem
Präsenzteil in Wiesbaden. Den inhaltlichen Fokus bildete die
radiologische Forschung. Getreu dem Kongressmotto
„Abenteuer Forschung“ standen zahlreiche nationale radio-
logische Forschungsprojekte wie das Netzwerk „RACOON“
(Radiological Cooperative Network) sowie „RACOON
COMBINE“ auf der Tagesordnung. Dem Zeitgeist gemäß
nahm auch Künstliche Intelligenz (KI) eine bedeutende Rolle
ein, in Vorträgen ebenso wie in der Industrieausstellung.
Hindernisse beim Fortschritt gebe es vor allem Neue Technologien
beim Zugriff auf qualitätsvolle Bilddaten, die die Als äußerst attraktive CT-Technologie stellte Prof.
Voraussetzungen für den Erfolg von KI schaffen. Dr. Konstantin Nikolaou das Photon Counting
In Deutschland fehle derzeit die entsprechende vor. Hierbei werden die einfallenden Röntgen-
Struktur. Ein Bilddatenschatz müsse erst einmal photonen nicht mehr zuerst in Lichtsignale umge-
aufgebaut werden, stellte Prof. Forsting fest. Auch wandelt. Stattdessen fallen die Röntgenquanten
mit diesem Ziel habe das Universitätsklinikum in einen Halbleiter und erzeugen im Spannungs-
Essen das Institut für Künstliche Intelligenz in feld direkt ein elektrisches Signal, erläuterte der
der Medizin – IKIM – gegründet. Dieses Institut Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft
könne auf radiologische, aber auch auf andere (DRG) und Ärztliche Direktor der Abteilung für
Daten zurückgreifen, mit denen sich KI trainieren Diagnostische und Interventionelle Radiologie im
lasse. Universitätsklinikum Tübingen.
Krankenhaus-IT Journal Vor-Ort 2023
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