Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat zu einem Anstieg von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) geführt, die Patienten helfen sollen, ihre Gesundheit zu verwalten und zu verbessern. Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung solcher Anwendungen ist die Nutzererfahrung (User Experience, UX). Eine gut gestaltete UX kann nicht nur die Nutzung und Akzeptanz der Apps erhöhen, sondern auch die Patienten-Compliance signifikant verbessern.
Rund drei Jahre nach erster Listung im BfArM-Verzeichnis geht die DiGA-Reise weiter. Das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (Digital-Gesetz – DigiG) bringt nicht nur Neuerungen im „Fast-Track“-Verfahren mit sich, sondern erlaubt die Integration von digitalen Medizinprodukten der Risikoklasse IIb als digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Damit wird ein schneller Zugang für neue Innovationen in die Gesundheitsversorgung ausgeweitet.
Bedeutung der Nutzererfahrung: Eine positive Nutzererfahrung in DiGAs ist entscheidend, da sie den Zugang zu Gesundheitsinformationen und -dienstleistungen erleichtert. Eine intuitive Bedienung, ansprechendes Design und klar strukturierte Informationen fördern das Vertrauen der Nutzer und erhöhen die Bereitschaft, die Anwendung regelmäßig zu nutzen. Eine schlechte UX hingegen kann zu Frustration führen, was die Compliance senken und den therapeutischen Nutzen der Anwendung vermindern kann.
Erhöhung der Patienten-Compliance durch UX: Eine benutzerfreundliche App motiviert Patienten, ihre Gesundheit aktiv zu überwachen und Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Funktionen wie Erinnerungen an Medikamenteneinnahme oder regelmäßige Gesundheitschecks können die Einhaltung von Behandlungsempfehlungen unterstützen. Darüber hinaus tragen personalisierte Inhalte und interaktive Elemente dazu bei, das Engagement der Nutzer zu steigern.
Entwicklung und Messung der UX: Bei der Entwicklung der UX sollten regelmäßige Usability-Tests durchgeführt und Nutzerfeedback systematisch erfasst werden. Die Verwendung von Metriken wie der Net Promoter Score (NPS) oder spezifischen Usability-Scores hilft, die Benutzerfreundlichkeit zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.
Regulatorische Anforderungen und Sicherheit: Neben der UX müssen DiGAs auch strenge Informationssicherheitsanforderungen erfüllen. Dazu gehört die Einhaltung von Datenschutzstandards und Normen wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Eine sichere Schnittstellenarchitektur und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen sind essenziell, um die Vertraulichkeit und Integrität der Patientendaten zu gewährleisten.
Potenziale für Patienten: DiGAs bieten Patienten die Möglichkeit, ihre Gesundheitsversorgung proaktiv zu gestalten. Eine gut gestaltete UX kann Barrieren abbauen und den Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen und -dienstleistungen erleichtern. Langfristig kann dies zu besseren Gesundheitsergebnissen und einer höheren Lebensqualität führen.
Vertrauen der Nutzer
Die Nutzererfahrung (User Experience, UX) ist für den Erfolg Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGAs) essenziell. Eine intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche fördert die Akzeptanz und regelmäßige Nutzung der App, steigert die Patienten-Compliance und unterstützt eine effektive Gesundheitsüberwachung. Funktionen wie einfache Navigation, klare Informationsdarstellung und personalisierte Inhalte erhöhen das Engagement der Nutzer. Gleichzeitig müssen strenge Sicherheits- und Datenschutzanforderungen eingehalten werden, um das Vertrauen der Nutzer zu gewährleisten und die Vertraulichkeit von Patientendaten zu schützen.
User Experience spielt eine zentrale Rolle im Erfolg Digitaler Gesundheitsanwendungen. Durch die Kombination von nutzerzentriertem Design und hohen Sicherheitsstandards können DiGAs das Potenzial voll ausschöpfen, Patienten zu unterstützen und ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern.
Autor: Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Adobe Stock / MQ-Illustrations
