Vorschriften bremsen bei KI Investitionen und Implementierung

Veröffentlicht 07.03.2025 10:50, Kim Wehrs

Die regulatorische Unsicherheit stellt eine erhebliche Hürde für die Einführung und das Wachstum von Künstlicher Intelligenz (KI) in Krankenhäusern dar. Während KI-Technologien Potenziale für Effizienzsteigerungen und bessere Patientenversorgung bieten, erschweren unklare gesetzliche Vorgaben ihre Implementierung. Eine Vielzahl der Führungskräfte kritisiert unklare staatliche Vorschriften, die Investitionen und die Implementierung von KI behindern, was deren Einführung verzögert. 

Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister stehen vor der Herausforderung, innovative KI-Lösungen einzusetzen, ohne gegen bestehende oder zukünftige Vorschriften zu verstoßen. Die Unsicherheit über Datenschutzbestimmungen, Haftungsfragen und ethische Standards führt dazu, dass viele Organisationen zögern, KI großflächig zu implementieren.
 

Konflkikt zwischen KI und Governance

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Krankenhaus führt oft zu Konflikten mit der Governance. Während KI präzisere Diagnosen und effizientere Abläufe verspricht, stehen ethische, rechtliche und organisatorische Herausforderungen im Raum. Datenschutz, Haftungsfragen und die Akzeptanz durch Ärzte und Pflegepersonal erschweren die Implementierung. Zudem kann KI-gestützte Entscheidungsfindung mit ärztlicher Autonomie kollidieren, was Widerstand erzeugt. Fehlende Transparenz in Algorithmen birgt das Risiko von Fehldiagnosen oder Diskriminierung. Krankenhäuser müssen klare Richtlinien entwickeln, um den Nutzen von KI mit der bestehenden Governance zu vereinen und eine verantwortungsvolle, patientenzentrierte Nutzung sicherzustellen.

Traditionelle Entscheidungsmechanismen sind oft kaum darauf ausgelegt, mit den schnellen Entwicklungen und den komplexen Herausforderungen umzugehen, die KI mit sich bringt. Fragen zur Transparenz von Algorithmen, zur Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und zur Verantwortlichkeit im Falle von Fehlern oder Fehldiagnosen sind schwer zu beantworten. Insbesondere die Transparenz von Black-Box-Algorithmen stellt ein Problem dar, da medizinische Fachkräfte nicht immer nachvollziehen können, warum eine KI eine bestimmte Empfehlung gibt.

Die Verantwortung für Fehler oder Fehldiagnosen durch Künstliche Intelligenz im Krankenhaus liegt bei mehreren Akteuren. Primär sind Ärzte verantwortlich, da sie die finale Entscheidung treffen und die KI lediglich als Unterstützung dient. Zudem haften Krankenhausbetreiber für den Einsatz fehlerhafter Systeme. Hersteller der KI-Software können bei nachweisbaren Mängeln oder fehlerhafter Programmierung ebenfalls haftbar gemacht werden. Rechtlich sind jedoch klare Regelungen noch in Entwicklung, sodass die Verantwortung je nach Einzelfall unterschiedlich bewertet werden kann.
 

Dilemma und Risiken

Führungskräfte in Krankenhäusern stehen vor dem Dilemma, Innovation zu fördern und gleichzeitig ethische, rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte zu berücksichtigen. Es fehlt ihnen häufig die richtige Balance zwischen der Nutzung neuer Technologien und der Wahrung von Patientenrechten. Während KI enorme Chancen für personalisierte Medizin, schnellere Diagnosen und effizientere Abläufe bietet, birgt sie auch Risiken wie algorithmische Verzerrungen, Diskriminierung und den Missbrauch sensibler Patientendaten.

Die zukünftige Nutzung von KI im Gesundheitswesen hängt maßgeblich davon ab, wie diese Risiken bewältigt werden. Ohne klare regulatorische Rahmenbedingungen und eine effektive Governance-Strategie bleibt die Einführung von KI in Krankenhäusern gehemmt. Es bedarf eines ausgewogenen Ansatzes, der Innovation ermöglicht, ohne die Sicherheit und das Vertrauen von Patienten und medizinischem Personal zu gefährden.


Autor: Wolf-Dietrich Lorenz                  Bild: Adobestock / Suriyo


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