Innovative Technologien für die Zukunft der Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen

Veröffentlicht 16.04.2025 14:30, Kim Wehrs

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, besuchte am Montag, 14. April 2025, das Center for Digital Surgery (CDS) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Mit seinem Besuch würdigte Lies das CDS als einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg, die Digitalisierung und Robotik im niedersächsischen Gesundheitswesen voranzutreiben und die Patient*innenversorgung durch den Einsatz moderner chirurgischer Technologien zu verbessern.

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, besuchte am Montag, dem 14. April 2025, das Center for Digital Surgery (CDS) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Das CDS ist Teil der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Ghadimi und spezialisiert auf die Entwicklung sowie Erprobung innovativer digitaler und robotischer Technologien in der Chirurgie. Durch die direkte Einbettung in die Klinik ist ein intensiver fachlicher Austausch gesichert, sodass Prototypen für den Operationsbereich frühzeitig eingesetzt und optimiert werden können. Im April 2024 folgte Prof. Dr. Jannis Hagenah dem Ruf auf die eigens für das CDS neu geschaffene Professur für Digitale und Robotische Chirurgie und übernahm die Leitung des Centers. 

„Das Center for Digital Surgery in Göttingen setzt einen wichtigen Impuls für die Zukunft der Chirurgie in Niedersachsen. Der Besuch zeigt eindrucksvoll, wie innovativ die Digitalisierung und Robotik in der Chirurgie vorangetrieben werden“, sagt Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung. „Mit der Kombination aus hochmodernen Technologien wie Robotik, Künstlicher Intelligenz und Virtual Reality wird nicht nur die Effizienz und Präzision in der Chirurgie erhöht, sondern auch die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses revolutioniert. Das Center leistet einen bedeutenden Beitrag, um die medizinische Versorgung in Niedersachsen mit modernsten Technologien zu verbessern und gleichzeitig den Austausch zwischen Forschung, Medizin und Ingenieurwissenschaften zu stärken.  Hier wird Zukunft gestaltet, die nicht nur die medizinische Versorgung vor Ort, sondern auch das gesamte Gesundheitswesen in Niedersachsen stärkt.“

„Mit dem Center for Digital Surgery unterstreicht die Universitätsmedizin Göttingen ihre Vorreiterrolle in Forschung und Innovation. Hier entstehen neue Lösungen, um medizinische Praxis und modernster Technologien effizient miteinander zu verknüpfen. Damit stärken wir das Wohl unserer Patient*innen in der Zukunft maßgeblich – von Göttingen aus für die gesamte Region“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes und Vorstand Forschung und Lehre der UMG. 

Robotik für mehr personelle Ressourcen 
Minister Lies erhielt bei seinem Besuch einen umfangreichen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte, darunter ein Robotersystem, das während Operationen Organe automatisiert in definierten Positionen hält. So muss bei einem chirurgischen Eingriff wie beispielsweise an der Leber das Organ entsprechend ausgerichtet werden, damit an der richtigen Stelle operiert werden kann. „Diese vergleichsweise einfache, aber essenziell wichtige Aufgabe wird bisher von Ärzt*innen übernommen, die in dieser Zeit nicht aktiv bei der Operation unterstützen können. Durch den Einsatz des Robotersystems gewinnen wir personelle Ressourcen und können dadurch Wartezeiten auf Operationen verkürzen sowie mehr Zeit für den persönlichen Kontakt zwischen Ärzt*innen und Patient*innen ermöglichen“, betont Prof. Hagenah. 

Auch wurden Assistenzsysteme vorgestellt, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren: Sie unterstützen Chirurg*innen bei minimal-invasiven Eingriffen, indem sie Hinweise zur optimalen Kameraführung geben. Auf diese Weise erleichtert das Assistenzsystem einen komplexen chirurgischen Eingriff und unterstützt den chirurgischen Nachwuchs in der Ausbildung. 

Digitale Transformation der Chirurgie 
Darüber hinaus wurde demonstriert, wie moderne Technologien wie KI, Robotik und Virtual Reality die chirurgische Lehre auf ein neues Niveau heben können. Prof. Dr. Michael Ghadimi, Initiator des CDS, sagt: „Mit dem Center for Digital Surgery möchten wir die digitale Transformation der Chirurgie entscheidend vorantreiben und eine Plattform für innovative Entwicklungen in der Medizin bieten. Dazu setzen wir auch auf die intensive Verzahnung von Klinik und Unternehmen, um Technologien schnell auf den Markt und in den Operationssaal zu bringen.“ Die Umsetzung dieses Konzepts wird unter der Geschäftsstellenleitung von Maria Faberova vorangetrieben.

„Unser Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, die reale klinische Bedürfnisse erfüllen, und diese direkt im OP zu erproben“, erläutert Prof. Hagenah. „Nur durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen Medizin, Informatik und Ingenieurswissenschaften können wir die Möglichkeiten digitaler und robotischer Anwendungen voll ausschöpfen und die Zukunft der Chirurgie aktiv mitgestalten. Intelligente Technologien sollen den Menschen nicht ersetzen, sondern die Chirurg*innen optimal unterstützen und ergänzen.“ 

Weitere Informationen zum Center for Digital Surgery: https://chirurgie.umg.eu/center-for-digital-surgery/ 


Quelle:Universitätsmedizin Göttingen

Foto: Digitales OP-Training zum Anfassen: Minister Lies lernt im Center for Digital Surgery der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) kennen, wie Künstliche Intelligenz Chirurg*innen bei minimal-invasiven Eingriffen unterstützen kann. Foto: umg/niklas richter


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