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E-Mail als Basiskommunikations-
         technologie im Gesundheitswesen

        Sicher und DS-GVO-konform?






        In wenigen Branchen hat die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)
        so große Auswirkungen wie im Gesundheitssektor. Schließlich handelt es sich bei
        Gesundheits- und Patientendaten immer um personenbezogene Daten, die laut
        DS-GVO durch Verschlüsselung oder Anonymisierung geschützt werden müssen.
        Im Austausch mit weiterbehandelnden Abteilungen oder Einrichtungen ist eine
        Anonymisierung ungeeignet, folglich müssen personenbezogene Daten im Falle
        einer digitalen Übertragung verschlüsselt sein.





                ie DS-GVO gilt seit 2018 und für einige Kommuni-  fehleranfällig. Empfehlenswert ist der Einsatz sogenannter
                kationsanlässe gibt es bereits geschlossene sichere     Secure E-Mail-Gateways. Diese setzen die Verschlüsselung und
        D Systeme wie den „eArztbrief“ oder die elektronische   Signatur von E-Mails automatisiert nach festgelegten Regel-
        Abrechnung mit Krankenkassen. Für alle nicht standardisier-  werken um, ohne die gewohnten Arbeitsprozesse der Mitar-
        ten digitalen Kommunikationsfälle empfiehlt sich statt des   beiter zu stören.
        Faxgeräts mit all seinen Unzulänglichkeiten die Basistechno-
        logie E-Mail. Sie ist schnell, effizient und flächendeckend ver-
        breitet: Lieferanten, Behörden, Fahrdienste und auch Patien-
        ten und Angehörige sind per E-Mail erreichbar. Allerdings ist
        die E-Mail ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen nicht sicher.
        E-Mails können recht einfach ausgespäht sowie abgefangen
        und manipuliert werden. Sehr strapaziert, dennoch zutref-
        fend, ist der Vergleich des Sicherheitsniveaus einer E-Mail mit
        dem einer Postkarte. Genau wie der Versand von Diagnosen
        oder  Studienergebnissen  nicht  per  Postkarte  geschieht,  ist
        auch eine unverschlüsselte E-Mail nicht zur Kommunikation
        sensibler Daten im Gesundheitswesen geeignet.

        Im Gesundheitswesen besser Inhalte als
        Übertragungswege verschlüsseln
                                                             Kommunikationsszenarien im Krankenhaus und die jeweilige Verbreitung
                                                             von Zertifikaten für die E-Mail-Verschlüsselung. (Quelle: Zertifikon)
           Eine einfach verfügbare Sicherung ist das Verschlüsselungs-
        protokoll TLS (Transport Layer Security), das den Transportweg   Da Verschlüsselungszertifikate bei Patienten, Angehörigen
        der E-Mail schützt. Laut BSI  ist dies nur ein schwacher, oft lü-  sowie kleineren Dienstleistern kaum verbreitet sind, bieten
                              (1)
        ckenhafter Schutz, der auch im Fall eines Audits nicht eindeutig   Secure E-Mail-Gateways für den Austausch mit diesen eine
        nachgewiesen werden kann. Auch die Risiko- und Folgenab-  Verschlüsselung mit Passwort. Secure E-Mail-Gateways mit
        schätzung nach DS-GVO spricht gegen TLS. Eine abgefangene   hohem Automatisierungsgrad sind in der Lage, die passende
        E-Mail, die sensible Gesundheitsdaten enthält, kann die betrof-  Verschlüsselungsmethode ohne Zutun der Mitarbeiter zu be-
        fene Person stark benachteiligen: von ausbleibenden Karriere-  stimmen. Damit sind Krankenhäuser für die Digitalisierung
      Bild: ©t-vector-icons - stock.adobe.com  anerkannten, zertifikatsbasierten Verschlüsselungsstandards   (1)   https://bit.ly/2P9DF6V  Peggy Hüpenbecker,
        chancen bis zu schlechteren Konditionen bei Verträgen.
                                                             der Kommunikation bestens gerüstet – einfach, sicher und
           Bereits heute sind im Gesundheitssektor die international
                                                             DS-GVO-konform.  n
        S/MIME und OpenPGP verbreitet. Diese verschlüsseln und sig-
        nieren den Inhalt der E-Mails inklusive Anhänge. So kann der
        Versand von personenbezogenen Daten gefahrlos über das In-
        ternet erfolgen. Die Verschlüsselung und Signatur mit Zerti-
        fikaten sollte allerdings nicht ohne geeignete Software erfol-
                                                                           Chief Marketing Off cer bei
        gen. Das manuelle Management der notwendigen Prozesse ist
                                                                           Zertif con Solutions
        schon bei wenigen Usern faktisch kaum zu leisten und enorm



                                                             SPECIAL_2/2021  IT-SICHERHEIT IM KRANKENHAUS        25
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