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– ADVERTORIAL –






















        CYBERCRIME IN



        KRANKENHÄUSERN








        Red.: Herr Prings, Cybercrime in Krankenhäusern, Vision oder Realität?  tionssicherheit verwendet werden müssen. Hier hat der Gesetzgeber klar
                                                               formuliert: Digitalisierung ohne Investitionen in Informationssicherheit
        Jörg Prings (JP): Vorab die aus meiner Sicht möglichen Bedrohungssze­  geht nicht!
        narien für Krankenhäuser: Unser Unternehmen ist nicht nur im Rahmen
        von KHZG­Beratung (Krankenhauszukunftsgesetz) und Umsetzung von   Red.: Es ist also genug Geld da und die Häuser müssen einfach nur
        IT­Security bei unterschiedlichen Krankenhäusern unterwegs, wir bieten   umsetzen?
        natürlich auch Pentesting und Assessments an. All die Erfahrungen daraus
        ergeben drei wesentliche Angriffspotenziale: IT, Haustechnik und Medi­  JP.: Leider nein. In den Preislisten der IT­Anbieter gibt es keine Position,
        zintechnik. Daher: Es ist leider Realität!             die den allumfassenden Schutz für Krankenhäusern anbietet. Schutzmaß­
                                                               nahmen sind nicht nur Tools, sondern vor allem auch Organisation, Pro­
        Red.: Wie haben wir uns die Hackerszene vorzustellen, was sind   zesse und Awareness­Schulungen und mehr. Sicherheit gegen Cybercrime
        denn die Ziele, wenn ein Krankenhaus im Angriffsfokus steht?  reduziert sich nicht nur auf die IT eines Krankenhauses, hier hat jeder Mit­
                                                               arbeiter seinen Beitrag zu leisten.
        JP: Nun, der Leiter unseres Cyber­Defense­Teams hat sehr deutlich ge­
        macht, dass der Ehrencodex der Hacker, keine Krankenhäuser oder soziale   Red.: Es gibt also einen gewissen Komplexitätsgrad zum Schutz vor
        Einrichtungen anzugreifen, gefallen ist. Ziel von professionellen Hackern   Cybercrime. Können das denn auch die kleineren Häuser zum Bei-
        – nicht von politisch motivierten Angriffen oder von pubertären Angriffen   spiel in der Regionalversorgung leisten?
        – ist es schlichtweg, Geld zu verdienen. Professionelle Hacker sind in der
        Regel keine Einzelpersonen, sondern Unternehmen, die als solche auch so   JP.: Sie sprechen hier einen ganz wichtigen Punkt an. Meine Empfehlung
        organisiert sind.                                      für die IT in diesen Häusern: Augenmerk auf die Netzwerktopologie, Up­
                                                               dates und Patches immer aktuell halten, das AD (Active Directory) ist das
        Ransomware­Attacken sind die bevorzugte Angriffsweise – also Daten   zentrale Nervensystem in der IT in Bezug auf die Daten. Und außerhalb
        verschlüsseln, um anschließend Lösegeld zu erpressen. Darüber hinaus   der IT, auch wenn die Mitarbeiter überlastet sind: Schaffen Sie
        sind Patientendaten eine gut „vermarktbare“ Ware, also Datendiebstahl,   Awareness in der Belegschaft für das Thema Cybercrime,
        der nicht unbedingt sofort bemerkbar ist. Die Manipulation der Haustech­  machen Sie es den Angreifern damit schwerer! n
        nik und die vernetzte Medizintechnik können ebenfalls zur Lösegeld­Er­
        pressung genutzt werden.                               Jörg Prings – Leiter der Geschäftsfeldentwicklung
                                                               Öffentlicher Dienst, SVA System Vertrieb Alexander
        Red.: Digitalisierung, Interoperabilität, Vernetzung der Medizinge-  GmbH. KHZG-zertifiziert, berät und unterstützt bei
        räte – die Zukunft hält Einzug in unsere Krankenhäuser, aber das   KHZG-Förderanträgen
        erhöht das Bedrohungspotenzial noch mehr, oder?
     Bild: ©Shutterstock/Sashkin  JP: Erst einmal sind Digitalisierung und Interoperabilität Werkzeuge, Me­

        thoden und Prozesse, um unser Gesundheitswesen im Sinne des Patien­
        ten zu verbessern. Dass es hier Nachholbedarf gibt, zeigt auch die staat­
        liche Fördermaßnahme zur Digitalisierung in Krankenhäusern mit dem
        KHZG, das den Krankenhäusern Fördergelder in Höhe von 4,3 Mrd Euro zur
        Verfügung stellt, wovon mindestens 15 Prozent nachweislich für Informa­




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