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seinen Fördermitteln und Sanktionsdrohungen.
Die engen Fristen bei der Vielzahl von Projek-
ten lassen sich insbesondere durch den Mangel
an Personalressourcen nicht einhalten – seitens
der Krankenhäuser ebenso wie bei den Dienst-
leistern, die bereits gut ausgelastet waren, sagte
Dr. Gaß. „Diese Entwicklungen führen die Häuser
jedenfalls auf ein höheres Niveau der Techno-
logie“: Während vor dem KHZG die IT-Aus-
stattung bei den Krankenhäusern sehr heterogen
gewesen sei, geschehe jetzt eine Anpassung. Eine
zentrale Herausforderung, unterstrich der DKG-
Präsident, sei die Interoperabilität – die Anbin-
dung ans KIS sowie intersektoral.
Digitalisierung beschleunigt
„Wir müssen noch schneller werden“, merkte
Dr. Gaß an. Sein Ausblick lautete: „Die Politik
muss Schritte nach dem KHZG planen, Fristen
verlängern und die Weiterfinanzierung gewähr-
leisten. Für die ePA müssen die Daten aus den
Krankenhäusern automatisiert einfließen – bis das
funktioniert, ist noch viel Arbeit zu leisten“.
Der Alltag in Krankenhäusern sei äußerst heraus-
fordernd – insbesondere hinsichtlich der Fristen,
ie Digitalisierung im deutschen stellte auch Markus Holzbrecher-Morys fest. „Im
Gesundheitswesen hat inzwischen Rahmen der Arbeiten an den Sanktionsvereinba-
Denorm an Dynamik zugelegt, betonte rungen ist Flexibilität eine wichtige Anforderung“,
Dr. Gerald Gaß. Das, so der DKG-Präsident sagte der Geschäftsführer IT, Datenaustausch
am März-Stand, fordere die Managementkom- & eHealth bei der DKG. Zu sehen sei das etwa
petenz und die Personalressourcen der Kran- im Kontext des KIS, das bei laufenden KHZG-
kenhäuser in hohem Maße: „Wir sind ein Arbeiten abgekündigt wurde. Auch sei nach dem
Stück weit Getriebene – aber treiben uns auch Prozessabschluss „Ausschreibung, Zuschlag und
selbst, weil das Thema unheimlich wichtig ist“. Unterschrift“ mitunter ein Beginn erst 2025 mög-
Ein wichtiger Katalysator sei das KHZG mit lich – „so reißt man die Deadline“.
Krankenhaus-IT Journal Vor-Ort 2023
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