Einen nachhaltigen Digitalisierungsplan zu entwickeln, ist gerade in komplexen Organisationen wie Krankenhäusern ein schwieriges Unterfangen. Mit ihrem innovativen, webbasierten Managementtool InnGo (Innovation Go) bietet ein junges Gründungsteam, hervorgegangen aus der Hochschule Osnabrück, Unterstützung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Vorhaben mit einem EXIST-Stipendium.
Nur etwa ein Drittel der Krankenhäuser in Deutschland verfolgen eine ganzheitliche und langfristige Digitalisierungsstrategie. Das zeigt der jüngste IT-Report Gesundheitswesen der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen (IGW) an der Hochschule Osnabrück. Zugleich hat die Corona-Pandemie den Blick dafür geschärft, wie vielfältig die Digitalisierungspotenziale in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sind. Im Oktober 2020 ist auch in diesem Zusammenhang das Krankenhaus-Zukunftsgesetz in Kraft getreten. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als vier Milliarden Euro soll es nicht zuletzt dazu dienen, der Digitalisierung der Krankenhäuser einen großen Schub zu geben.
Die Gründungsidee des InnGo-Teams, hervorgegangen aus der Hochschule Osnabrück, stößt vor diesen Hintergründen auf positive Resonanz. Seit Jahresbeginn gefördert durch ein EXIST-Gründerstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entwickelt das Team ein webbasiertes Managementtool, um verschiedene Digitalisierungsziele zu kanalisieren und zu priorisieren. Am Ende soll es den Weg für eine individuelle Digitalisierungsstrategie für Krankenhäuser und andere Expertenorganisationen ebnen.
„Kliniken sind eine innovationsfreundliche Umgebung, aber zugleich von komplexen Strukturen geprägt“, erläutert Lena Frommer vom InnGo-Team. Das führe zu einer einfachen Gleichung. „Viele Fachleute bedeuten viele Ziele. Das gilt besonders in Bezug auf die Digitalisierung, die alle Arbeitsabläufe berührt und immer auch interdisziplinär ausgerichtet ist.“ Unterschiedliche, zum Teil sogar gegenläufige Digitalisierungsziele ließen sich nur mit großem Koordinationsaufwand erfassen und in eine ganzheitliche Strategie zusammenführen. „Noch aufwändiger wird es, wenn der digitale Fortschritt fortlaufend überprüft werden soll“, ergänzt Frommer, was zentral für die strategische Steuerung sei. Sie beschreibt damit das Grundproblem, das ihr Team mit InnGo lösen möchte.
Rückblende: „Die Gründungsidee begann mit meiner Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück, die ich in der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen von Prof. Dr. Ursula Hübner geschrieben habe“, berichtet Lena Frommer. „Ich habe damals als wissenschaftliche Hilfskraft in einem von Dr. Jan-David Liebe geleiteten Projekt mit dem Geschäftsbereich IT des Universitätsklinikums Münster und anderen Kliniken gearbeitet.“ Im Zuge des Projekts und ihrer Masterarbeit entwickelte die Absolventin einen Katalog mit mehr als 400 klinischen und pflegerischen Digitalisierungszielen. Konkrete Beispiele: Patientinnen und Patienten können eine Anamnese digital von zu Hause aus durchführen, Fehlmedikationen werden systematisch überprüft und eine entsprechende Warnung wird ausgegeben oder aber QR-Codes können für die Identifizierung von Patienten genutzt werden.
„Hierauf aufbauend können IT-Verantwortliche schnell erfassen, wo einzelne Bereiche in der Digitalisierungsstrategie stehen und wo sie sich künftig weiterentwickeln wollen“, erklärt Lucas Jacobs, weiteres Mitglied im Team. Das sei entscheidend: „InnGo schafft es, eine komplexe Gemengelage schnell zu erfassen und handlungsleitend aufzubereiten.“ Dabei sei InnGo viel mehr als ein Projektmanagement-Tool. „Für mich ist InnGo ein Dolmetscher, der zwei Welten zusammenbringt – die Welt der Fachexpertise und die Welt der IT-Expertise“, ergänzt Anna Frommer, die für die IT und das Design des Systems zuständig ist.
Jan-David Liebe, Postdoktorand in der IGW und Verwaltungsprofessur für Wirtschafts-informatik und Statistik an der Hochschule, ordnet die Gründungsidee ein: „Wir wissen, dass der Digitalisierungserfolg nur zum Teil eine Frage des Geldes und der richtigen Technologien ist. Beides muss auf Veränderungsbereitschaft und auf gut funktionierende Koordinations- und Abstimmungsprozesse treffen. InnGo zielt genau hierauf ab.“
Als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Management und IT werden Anna und Lena Frommer sowie Lucas Jacobs bereits im Juli ein ausgereiftes Produkt auf den Markt bringen. Hierfür tauchen sie aktuell mit ihrem Mentor Dr. Jan-David Liebe tief in die Startup-Welt ein und bauen ein umfangreiches Netzwerk auf.
Zum Hintergrund: Mehr zu InnGo lesen Sie unter https://inngo.de. Alles zur „Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen“ finden Sie unter www.hs-osnabrueck.de/forschung ... atik-im-gesundheitswesen, dort ist auch der IT-Report Gesundheitswesen verlinkt.
Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Es unterstützt gründungsinteressierte Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Gründungsteams erhalten für die Dauer von zwölf Monaten ein EXIST-Gründerstipendium, um einen Businessplan auszuarbeiten und sich auf ihre Unternehmensgründung vorzubereiten. Voraussetzung ist, dass es sich bei der geplanten Geschäftsidee um ein innovatives, technologieorientiertes oder wissensbasiertes Produkt mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handelt.
Nur etwa ein Drittel der Krankenhäuser in Deutschland verfolgen eine ganzheitliche und langfristige Digitalisierungsstrategie. Das zeigt der jüngste IT-Report Gesundheitswesen der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen (IGW) an der Hochschule Osnabrück. Zugleich hat die Corona-Pandemie den Blick dafür geschärft, wie vielfältig die Digitalisierungspotenziale in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sind. Im Oktober 2020 ist auch in diesem Zusammenhang das Krankenhaus-Zukunftsgesetz in Kraft getreten. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als vier Milliarden Euro soll es nicht zuletzt dazu dienen, der Digitalisierung der Krankenhäuser einen großen Schub zu geben.
Die Gründungsidee des InnGo-Teams, hervorgegangen aus der Hochschule Osnabrück, stößt vor diesen Hintergründen auf positive Resonanz. Seit Jahresbeginn gefördert durch ein EXIST-Gründerstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entwickelt das Team ein webbasiertes Managementtool, um verschiedene Digitalisierungsziele zu kanalisieren und zu priorisieren. Am Ende soll es den Weg für eine individuelle Digitalisierungsstrategie für Krankenhäuser und andere Expertenorganisationen ebnen.
„Kliniken sind eine innovationsfreundliche Umgebung, aber zugleich von komplexen Strukturen geprägt“, erläutert Lena Frommer vom InnGo-Team. Das führe zu einer einfachen Gleichung. „Viele Fachleute bedeuten viele Ziele. Das gilt besonders in Bezug auf die Digitalisierung, die alle Arbeitsabläufe berührt und immer auch interdisziplinär ausgerichtet ist.“ Unterschiedliche, zum Teil sogar gegenläufige Digitalisierungsziele ließen sich nur mit großem Koordinationsaufwand erfassen und in eine ganzheitliche Strategie zusammenführen. „Noch aufwändiger wird es, wenn der digitale Fortschritt fortlaufend überprüft werden soll“, ergänzt Frommer, was zentral für die strategische Steuerung sei. Sie beschreibt damit das Grundproblem, das ihr Team mit InnGo lösen möchte.
Rückblende: „Die Gründungsidee begann mit meiner Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück, die ich in der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen von Prof. Dr. Ursula Hübner geschrieben habe“, berichtet Lena Frommer. „Ich habe damals als wissenschaftliche Hilfskraft in einem von Dr. Jan-David Liebe geleiteten Projekt mit dem Geschäftsbereich IT des Universitätsklinikums Münster und anderen Kliniken gearbeitet.“ Im Zuge des Projekts und ihrer Masterarbeit entwickelte die Absolventin einen Katalog mit mehr als 400 klinischen und pflegerischen Digitalisierungszielen. Konkrete Beispiele: Patientinnen und Patienten können eine Anamnese digital von zu Hause aus durchführen, Fehlmedikationen werden systematisch überprüft und eine entsprechende Warnung wird ausgegeben oder aber QR-Codes können für die Identifizierung von Patienten genutzt werden.
„Hierauf aufbauend können IT-Verantwortliche schnell erfassen, wo einzelne Bereiche in der Digitalisierungsstrategie stehen und wo sie sich künftig weiterentwickeln wollen“, erklärt Lucas Jacobs, weiteres Mitglied im Team. Das sei entscheidend: „InnGo schafft es, eine komplexe Gemengelage schnell zu erfassen und handlungsleitend aufzubereiten.“ Dabei sei InnGo viel mehr als ein Projektmanagement-Tool. „Für mich ist InnGo ein Dolmetscher, der zwei Welten zusammenbringt – die Welt der Fachexpertise und die Welt der IT-Expertise“, ergänzt Anna Frommer, die für die IT und das Design des Systems zuständig ist.
Jan-David Liebe, Postdoktorand in der IGW und Verwaltungsprofessur für Wirtschafts-informatik und Statistik an der Hochschule, ordnet die Gründungsidee ein: „Wir wissen, dass der Digitalisierungserfolg nur zum Teil eine Frage des Geldes und der richtigen Technologien ist. Beides muss auf Veränderungsbereitschaft und auf gut funktionierende Koordinations- und Abstimmungsprozesse treffen. InnGo zielt genau hierauf ab.“
Als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Management und IT werden Anna und Lena Frommer sowie Lucas Jacobs bereits im Juli ein ausgereiftes Produkt auf den Markt bringen. Hierfür tauchen sie aktuell mit ihrem Mentor Dr. Jan-David Liebe tief in die Startup-Welt ein und bauen ein umfangreiches Netzwerk auf.
Zum Hintergrund: Mehr zu InnGo lesen Sie unter https://inngo.de. Alles zur „Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen“ finden Sie unter www.hs-osnabrueck.de/forschung ... atik-im-gesundheitswesen, dort ist auch der IT-Report Gesundheitswesen verlinkt.
Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Es unterstützt gründungsinteressierte Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Gründungsteams erhalten für die Dauer von zwölf Monaten ein EXIST-Gründerstipendium, um einen Businessplan auszuarbeiten und sich auf ihre Unternehmensgründung vorzubereiten. Voraussetzung ist, dass es sich bei der geplanten Geschäftsidee um ein innovatives, technologieorientiertes oder wissensbasiertes Produkt mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handelt.
Quelle/Text: Pressebox
Quelle/Bild: Pixabay/geralt