Digitale Tools für die Hausarztpraxis

UKB

Veröffentlicht 18.10.2022 10:00, Dagmar Finlayson

Am 28. September richtete das Institut für Hausarztmedizin am Universitätsklinikum Bonn (UKB) den 2. Tag der Allgemeinmedizin aus. Über 80 Teilnehmende aus der Region, darunter Fachärzt*innen der Allgemeinmedizin, Ärzt*innen in Weiterbildung und Medizinische Fachangestellte, fanden sich zu einem spannenden und interaktiven Event zusammen. Das Highlight bot der schottische Allgemeinmediziner und Forscher Prof. Frank Sullivan von der University of St. Andrews, Schottland, der über Forschungsnetzwerke in der Primärversorgung referierte.

Geht es einem schlecht, sind Hausärztin oder Hausarzt meist der erste Ansprechpartner für Diagnostik, Therapie, aber auch langfristige Begleitung. Aber Forschung? Obwohl die Allgemeinmedizin ein Fundus an verschiedensten Krankheitsbildern mit einem guten Zugang zur Allgemeinbevölkerung ist, werden klinische Studien fast ausschließlich in Kliniken durchgeführt. Kanada und Schottland beweisen dennoch seit Jahren, dass es auch anders geht.

Der namhafte Allgemeinmediziner Prof. Frank Sullivan führte aus, dass es in Schottland und den USA gelungen ist, Forschung in die Breite der allgemeinmedizinischen Praxen zu bringen – dort, wo die meisten Patienten und Patientinnen sind. „Wie das gehen kann, zeigen unsere Forschungsnetzwerke“, so der namhafte Allgemeinmediziner

Neben dem Hauptreferat standen verschiedene Workshops auf dem Programm. Die Teilnehmer*innen konnten u. a. Apps zur besseren Kommunikation mit Patient*innen kennenlernen, an Simulationspuppen Notfallmanagement im Team trainieren, einen Refresher Orthopädie besuchen, in die Welt der Telemedizin eintauchen und Tipps zum Impfstoffmanagement bekommen. Darüber hinaus stand Besucher*innen der Markt der Möglichkeiten zur Verfügung mit einer Stellenbörse, der MFA-Akademie sowie dem Promotionsprogramm zur Verfügung. Der Fokus des Instituts „Aus der Praxis – Für die Praxis“ kam bei den Teilnehmenden besonders gut an. Eine Fachärztin für Allgemeinmedizin resümiert: „Mit den Infos kann ich meinem Team verständlich machen, wie unsere Patient*innen unmittelbar von Forschungsprojekten profitieren. Super!

Institutsdirektorin Prof. Birgitta Weltermann fasste zusammen: „Der Tag der Allgemeinmedizin ist eine gelungene Plattform zum Austausch, die die enge Verzahnung zwischen Uniklinik und den Hausarztpraxen der Region wieder deutlich gemacht. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir zusammen mit unseren Lehr- und Forschungspraxen digitale Tools entwickeln und erproben, die die Behandlung von Patient*innen messbar verbessern. Die Praxis zeigt – eine erfolgreiche Forschung bedarf einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen hausärztlichen Praxisteams und einem Universitätsinstitut für Hausarztmedizin.“

Foto: Teilnehmer*innen des 2. Tages der Allgemeinmedizin üben die Wiederbelebung an einer Simulationspuppe. Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/F.J. Saba

Quelle: Universitätsklinikum Bonn (UKB)


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