Netzwerk-Automation hilft dem Gesundheitssystem auf die Beine

Automatisierte Campus-Netzwerke sparen Kosten

Veröffentlicht 08.05.2024 12:50, Kim Wehrs

Die drei Hauptprobleme im Gesundheitswesen – Personalmangel, mangelhafte Cybersicherheit und veraltete IT – lassen sich nur mit moderner Technik lösen. Ein übergreifendes Netzwerk erleichtert die Verwaltung von Krankenhäusern erheblich, sorgt für größtmögliche Sicherheit und senkt die Kosten. Andreas Helling, Systems Engineer und Technical Consultant bei Extreme Networks.

Patienten haben nur ein Ziel: Sie möchten gesund werden. Dafür dürfen weder Kliniken noch andere Einrichtungen kranken – tun sie aber: Weltweit herrscht ein Mangel an Fachpersonal. Dieses muss zudem vielerorten mit einer veralteten IT arbeiten. Die IT ist zusätzlich permanent durch Cyberangriffe bedroht, was wiederum eine echte Gefahr für das Wohlergehen der Patienten bedeutet. Darüber hinaus gilt es, die patientenzentrierte Zusammenarbeit von Akteuren verschiedener Fachbereiche zu fördern, Workflows zu optimieren und Kosten zu senken.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen neue digitale Verfahren eingesetzt werden, die bei der Infrastruktur ansetzen. Das Netzwerk bildet das Fundament jeglicher Tätigkeiten im Gesundheitswesen. Es integriert medizinische Geräte genauso wie die Mobiltelefone der Patienten. Leider hinken in Deutschland die medizinischen Einrichtungen im europäischen Vergleich hinterher.

Ein modernes Campus-Netzwerk auf Basis einer Fabric ersetzt das Gewirr aus Kabeln und Switches, das sich in vielen Gesundheitseinrichtungen nach wie vor findet – und an Unsicherheit kaum zu überbieten ist. Die Fabric erleichtert die Erfassung von Geräten und automatisiert die Bildung und Verwaltung von sicheren Kommunikationswegen. Die automatisierte Segmentierung des Netzes und die sichere Kommunikation kommt dann der Verwaltung, dem Pflegepersonal und den Patienten gleichermaßen zugute. Die Infrastruktur-Plattform bietet klinische Management- und Betriebsfunktionen, ist einfach zu bedienen, flexibel und robust und vereint alle laufenden Protokolle. Das vereinfacht Planung, Betrieb und Wartung erheblich.

Fabrics unterstützen das Krankenhausmanagement – können aber noch viel mehr

Eine Fabric liefert dem Management transparent alle Informationen, die für die Optimierung der klinischen Versorgung nötig sind. Auf dieser Basis können Abläufe rationalisiert und Kosten eingespart werden. Aber auch das Pflegepersonal wird entlastet: Ihm werden viele Arbeitsschritte abgenommen. Zero-Touch Provisioning etwa integriert automatisch und ohne weiteres Zutun neu hinzukommende Access Points per Wi-Fi in das Netzwerk. So können Tablets, Monitore, Infusionspumpen und weitere medizinische Gerätschaften flexibel auf der gesamten Station bzw. auf dem gesamten Gelände genutzt werden. Alle erfassten Daten stehen in Echtzeit zur Verfügung.

Laut einer Studie von Extreme Networks sorgte 2022Erpresser-Malware in Krankenhäusern für Verluste in Höhe von 21 Milliarden Dollar. Noch schlimmer: „Wenn Ärzte wegen einer Ransomware-Attacke dringend benötigte Daten nicht zur Verfügung haben, ist das eine Frage von Leben und Tod“, so Rob Hale, Senior Manager of Technical Engineering beim amerikanischen Klinikverbund Novant Health. Dort wurde mit einer Fabric-Lösung ein virtualisiertes Netzwerk aufgebaut, das dank Segmentierung plus zentralisiertem Firewall-Failover bestmögliche Sicherheit bietet. Und das ohne manuellen Aufwand, was angesichts der 8800 Access Points und unzähliger VOIP Sessions im Novant-Netzwerk zwingend erforderlich war.

„Alles, was wir tun, ist darauf ausgerichtet, unseren Patienten den größtmöglichen Komfort sowie die fortschrittlichsten Behandlungen und Pflege zu bieten. Unser Netzwerk ist dabei von zentraler Bedeutung. Wir benötigen eine sichere, flexible und belastbare cloudbasierte Infrastruktur, um die steigende Nachfrage von Tausenden von persönlichen und medizinischen Geräten zu meistern, so dass unsere Besucher  und Angestellten weiterhin eine zuverlässige Verbindung haben“ so Rob Bergfeld, verantwortlich für Managed ICT Services bei Cordaan, einem Gesundheitsdienstleister mit 120 Standorten in der Metropolregion Amsterdam.

Die Cordaan Gruppe, einer der größten Gesundheitsdienstleister in den Niederlanden, betreut mehr als 20.000 Bürger an 120 Standorten in der Metropolregion Amsterdam. 6.000 Beschäftigte und 2.500 freiwillige Helfer bieten in Zusammenarbeit mit zahlreichen Forschungsinstituten und sozialen Organisationen eine breite Palette von Dienstleistungen.

Fazit: Die Netzwerkinfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für die innovative Gesundheitsversorgung. Ein Netzwerk auf Fabric-Basis unterstützt das flexible und einfache Onboarding von Geräten und Anwendern. Und zwar in Sekundenschnelle ohne zusätzliche Anpassungen oder Unterstützung durch die IT. Das sorgt für Kosteneinsparungen, entlastet das Pflegepersonal und steigert die Patientenzufriedenheit.


Quelle: Krankenhaus-IT Journal, Ausgabe 02/2024, Stand: April 2024


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