Welche Strategie-Trends bestimmen den KIS-Markt?
André Elschenbruch: Der Markt befindet sich im radikalen Umbruch. Kliniken in Deutschland müssen sowohl auf die hohen regulatorischen Anforderungen wie aktuell zum Beispiel durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz reagieren als auch auf den rasant fortschreitenden technologischen Wandel, der durch Cloud, Künstliche Intelligenz, Big Data getrieben wird. Zudem müssen die Häuser ihre KIS-Systeme offener gestalten, um die Integration von externen Lösungen wie zum Beispiel Patientenportale schneller zu ermöglichen. Und natürlich suchen alle händeringend nach einer Alternative für die Patientenabrechnungslösung IS-H, die wir unseren Kunden bereits zur Verfügung stellen.
Welche Erwartungen des IT-Managements in Krankenhäusern adressieren Sie mit einem „KIS der Zukunft“?
André Elschenbruch: Mit unserem KIS iMedOne bieten wir ein integriertes System an, mit dem die klinischen Prozesse weitreichend digitalisiert werden können. Zudem ist es interoperabel und hat offene Schnittstellen. Wir entwickeln es insbesondere mit Blick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen und die technologischen Trends in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken permanent weiter. Interoperabilitäts-,KI- und Big Data-Lösungen, wie zum Beispiel ein Clinical Data Repository tragen auch dazu bei, dass Ärzteschaft, Pflegende und Mitarbeitende entlastet werden und so mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten haben. Das ist wichtig mit Blick auf den Fachkräftemangel, unter dem auch die Einrichtungen leiden. Ein Problem, das in Zukunft aufgrund des demografischen Wandels nicht kleiner wird.
Ein weiteres zentrales Thema für uns ist, künftig iMedOne aus einer sicheren Cloud, zum Beispiel der Telekom Healthcare Cloud, anzubieten. Unser KIS aus der Cloud, sprich als webbasierte Version, haben wir in Südafrika bereits erfolgreich in 45 Kliniken implementiert. Das Thema IS-H-Nachfolgelösung ist mit Blick auf ein KIS der Zukunft ebenfalls ein sehr zentrales für die Krankenhäuser. Unser iMedOne hat mit iMedA eine integrierte Abrechnung, die bewährt ist, seine Leistungsfähigkeit bewiesen hat, sofort zur Verfügung steht und zukunftsfähig ist.
Was kommt auf Krankenhäuser bei Strategie und Organisation zu, die sich für einen Komplettumstieg entscheiden?
André Elschenbruch: Ein KIS-Wechsel ist eine große Herausforderung für die Kliniken. Nicht nur für die IT-Abteilungen, sondern für alle Beteiligten: Ärzteschaft, Pflegende, Verwaltung und nicht zuletzt den Dienstleister. Jeder Bereich ist betroffen. Wir, die Telekom Healthcare Solutions, wollen einen Umstieg so leicht wie möglich gestalten und nutzen dazu vorkonfigurierte BestPractise-Module für die Anpassung auf die Kundenbedürfnisse und sowie zur Projektsteuerung die weltweit etablierte Managementmethodik ‚PMBoK‘. Diese beinhaltet alle Schritte, die für einen Umstieg notwendig sind: Design, Implementierung, Migration und Betrieb.
Und welche Meilensteine enthält eine IS-H-Transformations-Roadmap?
André Elschenbruch: Ohne eine funktionierende Patientenabrechnung ist die Existenz von Krankenhäusern gefährdet. Bei der IS-H-Transformation ist es entscheidend, den Umstieg so reibungslos wie möglich zu gestalten. Die Mitarbeitenden sollten sehr schnell mit dem neuen System arbeiten können. Idealerweise ist der Übergang nahtlos. Das gelingt uns unter anderem, weil iMedOne und IS-H sehr ähnlich sind. Dadurch können die Kliniken während des Projekts parallel arbeiten und die Daten synchron halten. Zusätzlich setzen wir auf unsere bewährten Tools zur Datenmigration, damit der Übergang problemlos verläuft. Es ist aber auch enorm wichtig, die Transformation als Chance zu nutzen, um Prozesse zu optimieren und zu standardisieren.
Zum Beispiel, indem die Einrichtungen die Patientenverträge digitalisieren, sprich sich vom papierbasierten Vorgang verabschieden. Wir bringen Tools und Projekterfahrung für einen erfolgreichen Umstieg mit und begleiten unsere Kunden vom Anfang bis zum Ende.
Wodurch ist ein KIS-Anbieter der zukunftssichere Partner für Krankenhäuser?
André Elschenbruch: Diese Frage beantworte ich nur aus Sicht unseres gesamten Unternehmens. Der Bereich Health ist ein strategisches Wachstumsfeld der Telekom/T-Systems. Wir wollen die Digitalisierung des Gesundheitssystems nicht nur unterstützen, sondern auch forcieren. Krankenhäuser sind eminent wichtige Säulen einer funktionierenden Gesundheitsversorgung eines Landes. Diese muss den Menschen in den Mittelpunkt des Handels stellen und qualitativ hochwertig sein und. Mit unseren digitalen Lösungen wollen wir genau dies erreichen. Dafür arbeiten weltweit nicht nur rund 700 Healthcare-Spezialistinnen und Spezialisten jeden Tag mit Herzblut und Leidenschaft, sondern auch viele Kolleginnen und Kollegen in anderen Bereichen des Konzerns. So haben wir eine große Expertise bei den Themen Cloud, ITInfrastruktur oder auch IT-Security, auf die unter anderem auch zahlreiche DAX-Konzerne zurückgreifen. Wir bieten unseren Kunden das Know-how eines Multinationalen Großkonzerns, der in über 50 Ländern aktiv ist und laut der Studie „Brand Finance Global 500“ zu den zehn wertvollsten Unternehmen weltweit zählt.
Foto: André Elschenbruch, Director Sales, Deutsche Telekom Clinical Solutions GmbH, Quelle: Eigene Aufnahme