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GF-Interview








                 für mehr Effizienz und eine einfachere Integration neuer Tech-  Wie will United Web Solutions die Krankenhausver-
                 nologien – das sind wichtige Erfolgskriterien für webbasierte   antwortlichen bei administrativen und
                 Lösungen im Gesundheitswesen und lässt deren Nachfrage   klinischen Prozessen sowie bei neuen Formen
                 steigen.                                       der Zusammenarbeit überzeugen?
                 Jörg Reichardt: Webbasierte Applikationen sind heute state   Dr. Nils Benning: Mit durchgängiger Interoperabilität. Um
                 of the art. Wer in den letzten 10 Jahren neue Lösungen ent-  diese zu fördern wurde der Vorstand im Herbst 2024 durch
                 wickelt hat, tut dies webbasiert. Einige Marktbegleiter haben   meine Person erweitert. Mein Auftrag ist es, die in zahlreichen
                 erst in den letzten Jahren damit begonnen, ihre Lösungen auf   Projekten bereits hergestellte Interoperabilität zwischen den
                 Webtechnologie zu migrieren. Vermutlich ein langer Weg mit   Lösungen der Verbandsmitglieder genauer zu analysieren. Dies
                 vielen Hindernissen und technischen Kompromissen. Auf die   tun wir mit dem Ziel, Kunden und Interessenten eine trans-
                 Frage: „Ist Ihre Lösung mit jedem beliebigen Browser bedien-  parente Übersicht anzubieten, die darstellt, welche Lösungen
                 bar?“ heißt die Antwort meist „Nein!“ Ich kann behaupten,   wie miteinander kommunizieren. Für viele Szenarien existieren
                 dass wir mit den Mitgliedern der United Web Solutions das   bereits HL7 v2 und FHIR basierte Schnittstellen. Dort, wo
                 größte, in den zentralen Bereichen bereits vernetzte, webba-  Lösungen erstmalig miteinander vernetzt werden, geben wir
                 sierte Portfolio browserunabhängiger Lösungen anbieten.   den Mitgliedern Empfehlungen, die sich an aktuellen Ansät-
                                                                  zen, wie beispielsweise ISiK orientieren. Auf der anderen Seite
               Welche Vorteile bringt der Einsatz flexibler,      können wir so als Verband fokussiert Expertise in Gremien wie
               modularer und systemunabhängiger Webtechnologie    den IOP-Expertenkreis bei der gematik einbringen.
               für Krankenhäuser?                                 Michael Latz: Bei UWS bündeln wir Fachwissen aus nahezu
                 Michael: Für die Menschen, die mit diesen Lösungen arbeiten,   allen Versorgungsbereichen – sowohl im ambulanten als auch
                 bedeutet der Einsatz flexibler, modularer und systemunabhän-  im stationären Sektor. Diese breite Expertise ermöglicht es uns,
                 giger Webtechnologie vor allem einfachen Zugang und hohe   maßgeschneiderte Lösungspakete zu entwickeln, die administ-
                 Flexibilität – und das nicht nur in Krankenhäusern. Sie kön-  rative und klinische Prozesse effizient unterstützen.
                 nen ortsunabhängig auf relevante Daten zugreifen - sei es auf   Jörg Reichardt: Schließlich überzeugen wir, weil wir viel und
                 Station, im OP, in einer MVZ-Praxis oder im Homeoffice. Die   konstruktiv miteinander sprechen, nicht nur auf technischer
                 Nutzung passt sich ihren individuellen Arbeitsgewohnheiten   Ebene. Sowohl untereinander als auch mit unseren Kunden.
                 an, da sie die Systeme auf unterschiedlichen Endgeräten ver-  Wenn verschiedenen Systeme zu einer Lösung werden sollen,
                 wenden können. Daten werden in Echtzeit verarbeitet und   dann muss man sich abstimmen. Und dafür bieten wir unseren
                 synchronisiert, so dass alle berechtigten Nutzer stets mit aktu-  Kunden persönliche Ansprechpartner und keine Hotline.
                 ellen Informationen arbeiten. Dadurch werden Fehler durch
                 veraltete oder doppelte Dateneingaben minimiert und die Effi-  Wie kann United Web Solutions mit individueller
                 zienz der Arbeitsabläufe verbessert.           Vernetzung von Partnersystemen und starker
                 Dr. Nils Benning: Webbasierte Lösungen lassen sich leich-  Interoperabilität im Markt überzeugen?
                 ter in bestehende IT-Landschaften aufnehmen und zu   Alle: Mit Referenzen! Wir freuen uns sehr über unseren jüngs-
                 individuellen Digitallösungen integrieren. Das erleichtert den   ten Bericht aus der Urologischen Klinik München-Planegg
                 Datenaustausch zwischen verschiedenen Abteilungen und   und  zitieren  die  Verwaltungsleiterin  und  Prokuristin  Silke
                 externen Partnern wie zum Beispiel Hausärzten oder Kranken-  Leppin. Sie sagt: „Spezialisten sind einfach besser bei ihrer
                 kassen.                                         Arbeit, das gilt für uns als Fachklinik für urologische Eingriffe,
                 Jörg Reichardt: Argumente, die unsere Kunden überzeugen   ebenso wie für Anbieter, die sich bei der Entwicklung einer
                 sind Kosteneffizienz, einfachere Bedienbarkeit und reduzierte   Software auf ein Fachgebiet der medizinischen Versorgung
                 Kosten für die IT-Infrastruktur. Fast alle webbasierten Systeme   konzentrieren. Das hat einen Effekt auf die Zufriedenheit der
                 sind Cloud fähig, mobil einsetzbar und erfordern keine eige-  AnwenderInnen.“ Und ihr Kollege Arthur Rehak, IT-Leiter
                 nen lokalen Server. Zudem erfolgen Updates und Wartungen   im Haus beschreibt die IT-Landschaft wir folgt: „Unsere IT-
                 zentral durch den Anbieter, wodurch interne IT-Ressourcen   Subsysteme sind zum großen Teil Web-Applikationen, also
                 geschont werden. Mit den Betriebsmöglichkeiten webbasierter   Browser-basierte Anwendungen, die einfach zu handhaben
                 Lösungen geht auch eine erhöhte Sicherheit einher. Schließ-  und immer verfügbar sind. Weil man keine Software lokal ins-
                 lich kommt es auch immer gut an, wenn ich den Kunden sage,   tallieren muss, ist der Rollout einfach. Damit bin ich happy.“
                 dass sie sich heute noch gar nicht im Voraus festlegen müssen,
                 sondern ihre IT-Infrastruktur je nach Bedarf ad hoc erweitern
                 oder umgestalten können.


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