Page 82 - KrankenhausITJournal_Ausgabe062020
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Aus dem Markt  Ansatz bei der Beschaffung neuer IT-


              Die Einrichtung verfolgt seit der
           ORBIS-Einführung einen ganzheitlichen

           Systeme. „Es gibt zwar immer mal wieder
           Gedankenspiele, auf den Best-of-Breed-
           Ansatz zu setzen – gerade bei Wechseln in
           Führungspositionen –, allerdings sind wir
           mit unserem Weg bisher sehr gut gefah-
           ren“, sagt Maischatz. Der Grund: Der
           Ansatz ein einziges System einzusetzen,
           ist sowohl finanziell als auch funktional
           günstiger, weil die altbekannte Schnitt-
           stellenproblematik entfällt. Zum einen
           sind alle Stammdaten an einem Ort und
           Benutzer müssen nicht doppelt gepflegt
           werden, zum anderen können die Ärzte
           ihre Arzt- und Entlassbriefe automati-
           siert mit Daten und Informationen aus
           dem KIS befüllen. „Und wenn ein Modul
           neu dazukommt, ist die Einarbeitungs-  Lutz Maischatz: „Mit ORBIS Info4U spart jeder Arzt bis zu einer halben Stunde pro Tag.
           zeit für die Mitarbeiter wesentlich kürzer,   Damit hätte sich das System nach 45 Tagen amortisiert.“
           da Oberfläche und Philosophie vertraut
           sind“, ergänzt Pieter Naus, Mitarbeiter
           im Fachbereich KIS. Dementsprechend   nern lassen. Allerdings war die Anzeige   Vor Start der Pilotphase wurden die
           positiv sind auch die Rückmeldungen der   der Ergebnisse starr und eine Suche in der   Anwender anhand von Live-Präsenta-
           Anwender.                        Krankenschichte nicht möglich. Da kann   tionen  der  App  geschult.  Die  größte
                                            es bei teilweise tausend Dokumenten in   Baustelle war jedoch der Aufbau eines
           Aus der Patientenakte aufs       einem Fall schnell mal unübersichtlich   Mobile Device Managements (MDM),
           Smartphone                       werden.“ Der individuelle Kalender war   über das die Software von ORBIS Info4U
           Die Erwartungen an ORBIS Info4U sind   bereits Bestandteil der ersten Version   auf die einzelnen Geräte aufgespielt und
           klar formuliert: Die Ärzte sollen jederzeit   und ist besonders hilfreich für Ärzte mit   gepflegt wird.
           und an jedem Ort über ihr Smartphone   Sprechstunden und Operationen.
           Zugriff auf alle Informationen zu ihren   „Mitte 2019 haben wir dann neue   Einfach, schnell und
           Patienten haben, die sie für eine schnelle   Funktionen vorgestellt und mittlerweile   patientennah
           und reibungslose Behandlung und The-  auch eingeführt“, so Naus, der seine   Hilfreich im Prozess der Pilotierung war
           rapie benötigen – und zwar datenschutz-  Abschlussarbeit als Fachinformatiker für   der direkte Draht zur Entwicklungsab-
           konform.                         Systemintegration an der IHK über das   teilung von Dedalus HealthCare in Trier.
              Als Pilotabteilung innerhalb des   Projekt  geschrieben  hat.  Ab  dem  Zeit-  „Der Austausch war sehr professionell
           Johanna Etienne Krankenhauses hat sich   punkt konnten sich die Anwender bei-  und  schnell. Wir  haben  auf Anfragen
           die Allgemeine Innere Medizin unter   spielsweise über verschiedene Filter eine   sofort Rückmeldung bekommen“, sagt
           dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Jens   individuelle Oberfläche gestalten. „Sehr   Maischatz. Bei den ersten Terminen
           Encke angeboten. Dort arbeiten 18 Ober-   gut angenommen haben unsere Ärzte   inklusive des Echtstarts waren Techniker
           und 37 Assistenzärzte. 2019 haben sie   auch die Diktatfunktion“, sagt Skop-  vor Ort in Neuss, um einen reibungslosen
           knapp 7.200 Patienten stationär internis-  pek. „Damit können sie direkt in ihrem   Start zu gewährleisten. „Danach haben
           tisch betreut.                   Smartphone einen Text diktieren, der   wir uns primär per Telefon ausgetauscht.
              „2019 sind wir mit den Grundfunk-  dann automatisch in die Arbeitsliste des   Da wir uns kannten, war das ausrei-
           tionen von ORBIS Info4U gestartet“,   zuständigen Sekretariats geleitet und dort   chend und hat gut funktioniert“, ergänzt
           erläutert Skoppek. „Die elf Ärzte, die   dem entsprechenden Patienten zugeord-  Skoppek.
           am Pilotprojekt teilnehmen, konnten   net wird.“ Mit der Scanfunktion können
           sich die gesamte Krankengeschichte ihrer   Bilder und Dokumente eingescannt oder
           Patienten aufrufen, Patienten als Favori-  Fotos, beispielsweise einer Wunde, direkt
           ten kategorisieren und sich beim Eintref-  in die Krankengeschichte eingelesen
           fen definierter Befunde oder Werte erin-  werden.


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