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Sowohl der stellvertretende IT-Leiter als auch der Projekt-
leiter sind mit dem Austausch sehr zufrieden. „Auf alle Anmer-
kungen und Wünsche, die wir gemeldet haben, haben wir auch
ein Feedback bekommen. Selbst bei Problemen, die gar nichts
direkt mit ORBIS Info4U zu tun hatten, haben wir Unterstüt-
zung bekommen. Die gesamte Kommunikation während der
Zeit war wirklich vorbildlich“, so Maischatz.
ORBIS Info4U soll im Johanna Etienne Krankenhaus vor-
nehmlich bei der Visite eingesetzt werden. „Zwar halten wir auf
den einzelnen Stationen auch mobile Laptops vor, die mit in
die Patientenzimmer genommen werden können, allerdings ist
der Gebrauch des eigenen Smartphones für die Ärzte bequemer
und schneller“, weiß Skoppek. Wenn der Arzt sich bei der App
anmeldet, erhält er eine Übersicht seiner Patienten. Öffnet er
eine Patientenakte, kann er die aktuellen Vitalwerte, Befunde,
Laborberichte und andere Dokumente unmittelbar ansehen.
„So gehen die Ärzte ihre Patienten Zimmer für Zimmer ab. Der
Aufruf funktioniert ohne Zeitverzögerung, sogar schneller als
am Rechner“, weiß der Projektleiter.
Dazu spart die Arbeit mit ORBIS Info4U Zeit. Der Weg zu
einem Rechner im Stationszimmer, die Anmeldung, das Suchen
und Aufrufen des Patienten sowie die Suche nach dem richtigen
Dokument – all das entfällt. „Das summiert sich schnell auf bis
zu einer halben Stunde pro Arzt und Tag. Damit hätte sich das Daniel Skoppek: „Über Push-Benachrichtigungen kann der
Arzt unmittelbar auf dringend benötigte Laborwerte oder
System bereits nach 45 Tagen amortisiert“, rechnet Maischatz Befunde zugreifen.“
vor.
Der ständige Datenzugriff ohne weite Wege ermöglicht
den Ärzten zudem, viel mehr direkt beim Patienten zu erledi- Erwartungen erfüllt, Erweiterungen geplant
gen. Push-Benachrichtigungen informieren die Mediziner, wenn „Unsere Erwartungen an die App haben sich bis heute erfüllt“,
dringend benötigte Laborwerte oder Befunde vorliegen. „Dar- bilanziert Maischatz die ersten Monate. Das bestätigen auch
auf kann der Arzt dann unmittelbar zugreifen und muss nicht die Rückmeldungen der Pilotärzte, die die unmittelbare Daten-
ständig, meist vergebens, an einem PC in die Patientenakte verfügbarkeit schätzen und ORBIS Info4U nicht mehr missen
schauen“, so Skoppek. möchten.
Wie beliebt die App mittlerweile ist, zeigt auch der Umstand,
dass stetig Wünsche nach funktionellen Erweiterungen an das
IT-Center herangetragen werden. Beispielsweise möchten die
Ärzte möglichst auf alle Patienten zugreifen können – auch auf
solche, die gegebenenfalls bereits entlassen, aber noch im System
sind, oder auf ambulante Patienten. „Das war ihnen sehr wich-
tig“, so Daniel Skoppek.
Wie geht es nun mit ORBIS Info4U im Johanna Etienne
Krankenhaus weiter? „Wir werden jetzt überlegen, ob wir die
App im nächsten Schritt in der gesamten Abteilung für Allge-
meine Innere Medizin ausrollen“, so Lutz Maischatz. „Danach
prüfen wir, inwiefern das auch in anderen Fachbereichen wir-
kungsvoll genutzt werden kann.“ Im Auge hat er dabei beson-
ders die chirurgischen Fächer, da deren Ärzte sehr wenig Zeit für
die Visite haben. Zudem käme hier der integrierte Kalender ins
Spiel, in dem die Ärzte auf einen Blick sehen könnten, wann, wie,
wo, welche OP zugeteilt ist. Die Reise für ORBIS Info4U im
Pieter Naus: „Der holistische Ansatz verkürzt die Einarbeitungszeit bei Johanna Etienne Krankenhaus ist also ganz offensichtlich noch
neuen Modulen wesentlich, da Oberfläche und Philosophie vertraut sind.“ nicht zu Ende.
Krankenhaus-IT Journal 6 /2020
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