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Editorial
Finanzierung ab dem 4. Jahr - Das große Rätselraten
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) hat in Deutschland eine Reihe finanzieller Förderungen
für die Modernisierung und Digitalisierung von Krankenhäusern ins Leben gerufen. Neben der
Unterstützung bei den Anschaffungskosten von Digitalisierungsmaßnahmen spielt die Finanzie-
rung der laufenden Betriebskosten eine entscheidende Rolle. Im Rahmen der Förderung sind diese
Kosten für bis zu drei Jahre lang förderfähig, doch ab dem vierten Jahr müssen die Krankenhäuser
sie selbst tragen. Die Förderungen für die Modernisierung und Digitalisierung von Krankenhäusern
klingen auf den ersten Blick großzügig, aber Vorsicht, der Teufel steckt im Detail - genauer gesagt, im
vierten Jahr. Was das für die Krankenhäuser bedeutet, ist noch unklar. In der Fachwelt wird darüber
spekuliert, ob es zu einem "Härtetest" nach Förderungsende kommen wird. Wolf-Dietrich Lorenz
Die Experten sind sich uneinig, wie es nach dem Ende der Förderung weitergeht. Einige befürch-
ten, dass die Krankenhäuser die laufenden Kosten nicht mehr tragen können. Andere sind der Mei-
nung, dass sich die Krankenhäuser auf die neue Situation einstellen und die Kosten durch Einspa-
rungen oder neue Einnahmequellen kompensieren werden.
Die Kosten für Wartung und Updates der neuen IT-Systeme werden nach dem Ende der Förde-
rung steigen. Die Krankenhäuser müssen diese Kosten selbst tragen. Das könnte zu einer finanziellen
Belastung führen. Kooperationen als Lösung? Einige Krankenhäuser erwägen, sich zusammenzu-
schließen, um die Kosten zu senken. Durch gemeinsame Ressourcennutzung könnten die Kranken-
häuser die Kosten für Wartung und Updates reduzieren.
Die Politik muss handeln, um die Finanzierung der laufenden Kosten nach dem Ende der Förde-
rung sicherzustellen. Wer hätte gedacht, dass Krankenhäuser nun die Rolle von Finanz-Akrobaten
übernehmen müssen? Die Situation ist absurd, man könnte sie fast schon als Satire bezeichnen. Die Dagmar Finlayson
Krankenhäuser erhalten Geld vom Staat, um sich zu modernisieren und zu digitalisieren. Doch nach
drei Jahren sind sie auf sich allein gestellt. Ist das nicht so, als würde man einem Menschen einen Kre-
dit geben, um ein Haus zu kaufen, und ihm dann sagen, dass er die Hypothekenraten ab dem vierten
Jahr selbst zahlen muss?
Die Politik hat es bisher versäumt, die Finanzierung der laufenden Kosten sicherzustellen. Das
ist wie ein Affront. Die Digitalisierung von Krankenhäusern ist ein langfristiger Prozess, der erhebli-
che Investitionen erfordert. Die Krankenhäuser brauchen daher eine verlässliche Finanzierung über
mehrere Jahre. Das Rätselraten hält an: Welche Maßnahmen geben den Krankenhäusern Planungs-
sicherheit und helfen ihnen, die Digitalisierung erfolgreich voranzutreiben und die Versorgung der
Patienten zu verbessern?
Herzliche Grüße, Ihr Krankenhaus-IT Journal Team
P.S.: Für eine bessere Lesbarkeit wird im Text des Krankenhaus IT-Journals weitgehend auf Kim Wehrs
gegenderte Sprache verzichtet; in allen entsprechenden Formulierungen sind weibliche, männliche und
weitere Geschlechtsidentitäten mitgemeint.
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Krankenhaus-IT Journal 6 /2023
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