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LET‘S SEE!
PACS + RIS + REPOSITORY / VNA + PORTALE
S/4HANA – MD PROZESS
enterprise imaging
Aufwändig und kostenintensiv
Herzstück der Krankenhaus-IT Ähnlich wie in anderen Branchen, ist der Umstieg auf S/4HANA herausfordernd. GANZ EASY
mit
Dennoch ist Aussitzen keine Option, ist sich der DSAG-Arbeitskreissprecher
sicher: „Jede Transformation ist aufwändig und kostenintensiv. Außerdem läuft die MD WORKSPACE
bisherige ECC-Technologie aus der Wartung und neue Funktionen, die dringend
benötigt werden, wie z. B. Fiori-Oberflächen, Echtzeitberechnung, prozessgesteu- +
ertes System, existieren nur in S/4HANA.“ Dementsprechend ist für Michael Pfeil
klar, dass sich jede Einrichtung auf den Weg machen sollte – optimalerweise mit Selektive MD-Standardab-
einem Greenfield-Ansatz. Dieser hat den Vorteil, dass das vorhandene ERP-System fragen automatisieren
mit den Modulen IS-H (SAP Industry Solution for Healthcare) und dem klinischen +
Informationssystem (KIS) i.s.h.med noch betrieben werden kann und die kaufmän-
nischen Module zu Auskunfts- und Auswertungszwecken verfügbar bleiben. „Letzt- Anpassung Ihres Workflows
endlich muss aber das alte ERP-System aus IT-Sicht spätestens abgeschaltet werden, an den des MDK
wenn die Nachfolge für das SAP-Patientenmanagement (IS-H) und für i.s.h.med
geregelt sind“, sagt Michael Pfeil. Allein schon aus personellen, finanziellen und +
Sicherheitsgründen ist unvorstellbar, die alte ERP-Landschaft noch jahrelang zu
betreiben. API-basiert über eine
bidirektionale Schnittstelle
Cloud: Unklare Rechtslage
Im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, keine eigene Lösung einer Patientenab-
rechnung auf S/4HANA zu entwickeln und keine Nachfolgelösung bereitzustel-
len. Die in IS-H abgebildeten Funktionalitäten für Patientenadministration und
-abrechnung sollen durch moderne Krankenhausinformationssysteme (KIS) ver-
schiedener Hersteller abgedeckt werden. Die DSAG hatte hingegen lange gefordert,
die IS-H-Lösung integriert in S/4HANA anzubieten, um sie somit auch weiterhin
On-Premises, also im kundeneigenen Rechenzentrum betreiben zu können. Dieser
Forderung ist der Software-Hersteller zwar nicht nachgekommen, doch Partnerun-
ternehmen wollen diesen Schritt nun gehen. „Das ist aus Sicht der betrieblichen
Anforderungen und vorhandenen Ressourcen begrüßenswert, da viele Unterneh-
men bereits Teams für S/4HANA ausgebildet haben“, so Michael Pfeil.
Auch ist der für viele Krankenhäuser noch nicht mögliche Gang in die Cloud
dadurch obsolet. Es kann gewartet werden, bis die Rechtslage für die Verarbei-
tung von personenbezogenen Daten in einer Cloud entsprechend angepasst wurde.
„Reine Cloud-ERP-Systeme sind zurzeit keine Option für Gesundheitseinrichtun-
gen. Die entsprechenden Spezifika können und dürfen aufgrund gesetzlicher Vor-
gaben nicht umfassend in der Cloud abgebildet werden“, sagt der DSAG-Arbeits-
kreissprecher. Zudem müssten die Hersteller noch Hausaufgaben erledigen, um mit
einem reinen Cloud-ERP die Funktionen für die Einrichtungen umfassend bereit-
zustellen. Dennoch ist aus DSAG-Sicht die Perspektive für die medizinischen und
pflegerischen Prozesse im Krankenhaus sowie für administrative Aufgaben – auch
ohne Cloud – durchaus positiv. Die Zukunft steht und fällt jedoch mit dem Willen
zur Veränderung und gut geplanten Transformationsphasen. Jetzt Kontakt aufnehmen
und Angebot anfordern!
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Krankenhaus-IT Journal 1 /2024 +49 (0) 7614 0160-0
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