Page 49 - KrankenhausITJournal_Ausgabe062020
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Verbände legen Konzept

                                                            zu Interoperabilität im


                                                            Gesundheitswesen vor



                                                               Interoperabilität ist Teamwork. Eine Verbände-Allianz
                                                               stellte ein  gemeinsames Positionspapier mit
                                                               konkreten politischen Maßnahmen vor. Akteure sind

                                                               health innovation hub – hih, die gematik GmbH,
                                                               der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V.
                                                               und der Bundesverband Informationswirtschaft,
                                                               Telekommunikation und neue Medien e. V. – Bitkom.
        Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik: „Für eine
        internationale Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit braucht es einen
        klaren Kompass für Standards und ein einheitliches Vorgehen.“



               Die Digitalisierung des Gesundheits-  rungsinstanz zu schaffen, um diese not-  Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäfts-
               wesens wird derzeit durch die neu   wendigen  Strukturen  und Prozesse zu   führer der gematik: „Insellösungen und
               geschaffenen Rahmenbedingungen des   orchestrieren.              Unsicherheit aufgrund divergierender
               Gesetzgebers vorangetrieben. Die elekt-                          IT-Standards nützen am Ende weder
               ronische Patientenakte (ePA), e-Rezept,   Zentrale Handlungsempfehlungen   den Versicherten noch den Anwendern
               digitale Gesundheitsanwendungen   sind dabei:                    und  Anbietern. Für  eine  internationale
               (DiGA), Medizinische Informations-    ■ Die Bildung eines E-Health-Komi-  Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit
               objekte (MIO) und Register sind nur   tees, das auf Basis der Vorgaben der   braucht es einen klaren Kompass für
               einige Beispiele, die dabei eine große   Politik eine nationale Interoperabili-  Standards und ein einheitliches Vorge-
               Rolle spielen. Damit diese zukunftswei-  tätsstrategie umsetzt und diese fort-  hen. Damit schaffen wir die Basis auch
               senden, größtenteils parallel stattfin-  schreibt.               für spätere Anlegestellen für grenzüber-
               denden Entwicklungen tatsächlich die     ■ Das Einsetzen einer Koordinierungs-  schreitende datenbasierte Anwendungen,
               patientenorientierte Versorgung voran-  instanz für alle Institutionen, die mit   denn Erkrankungen kennen keine Gren-
               bringen, muss sichergestellt sein, dass   der Schaffung von Interoperabilität   zen.“
               internationale Standards in der elektro-  gesetzlich beauftragt wurden. Diese   Der gemeinsame Schulterschluss von
               nischen Kommunikation eingehalten    Rolle sollte die gematik übernehmen.  hih, gematik und den Industriepartnern
               werden.                             ■ Der Aufbau eines Pools von Exper-  ist ein Impuls, das Thema Interoperabili-
                  Der health innovation hub – hih,   tinnen und Experten, der Koordinie-  tät gemeinsam mit Leben zu füllen und
               die gematik GmbH, der Bundesverband   rungsinstanz und E-Health-Komitee   konkrete Schritte einzuleiten.
               Gesundheits-IT – bvitg e. V. und der   mit ergänzender Fachexpertise unter-  Das Konzeptpapier  steht zum
               Bundesverband Informationswirtschaft,   stützt.                  Download  bereit: www.bitkom.org/Bit-
               Telekommunikation und neue Medien e.     ■ Die Festlegung einheitlicher techni-  kom/Publikationen/interoperabilitaet-
               V. – Bitkom, haben deshalb ein Konzept-  scher und organisatorischer Werk-  2025-Voraussetzungen 
               papier zur Interoperabilität im Gesund-  zeuge durch Koordinierungsinstanz
               heitswesen erarbeitet und dem Bundes-  und E-Health-Komitee, um die
               ministerium für Gesundheit vorgelegt.   Zusammenarbeit zu verbessern und
               Das Konzeptpapier „Interoperabilität   Transparenz bei den Entscheidungen
               2025“ schlägt etwa vor, eine Koordinie-  sicherzustellen.


               Krankenhaus-IT Journal 6 /2020
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