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VIEWPOINT
Nils Wittig
Datennutzung in der Medizin CEO bei KMS Kommentar von Dr. Marc Kämmerer
Klüger mit KI

Das Töpfchen
Das technische Verständnis für die Entwicklung von Softwarelösungen, die KI-basierte Ergebnisse erzeu-
gen oder diese nutzen, ist die eine Sache. Eine ganz andere ist es, das prozessuale Wissen zu besitzen, um
die Qualität der Inhalte beurteilen und beeinflussen zu können. Um die Versorgungsqualität in der Medi- mit den
zin zu verbessern, reicht es darum oft nicht, „nur“, eine adäquate Technologie zu haben. Es braucht Lösun-
gen, die aus den vorhandenen Daten verlässliche und nachvollziehbare Informationen generieren. Dafür guten Daten
müssen inhaltliche Zusammenhänge zwischen Daten und deren Qualität erkannt und genutzt werden.

Ein Anbieter, der die Symbiose zwischen techni- um Medikationsfehler auszuschließen. Grundsätz- künftig sein wird – der Fachkräftemangel lässt grü- Eine konsolidierte Datenbasis erleichtert
schem und inhaltlichem Know-how seit jeher lebt, lich könnten sich die Ärztin oder der Pfleger die ßen. „Noch vor einigen Jahren wurde die Effizienz- den Einzug und die Anwendung von KI-
ist die KMS Vertrieb und Services GmbH mit Sitz Informationen zur Symptomatik einer seltenen Er- steigerung in Gesundheitseinrichtungen mit Stellen- Applikationen in der Praxis. Schließlich
in Unterhaching. Das Unternehmen, das zum CGM- krankung oder der Wechselwirkung eines Medika- abbau und Einbußen in der Versorgung konnotiert. werden für das KI-relevante Datamining
Konzern gehört, ist bereits seit über 20 Jahren im ments selbst durch Recherche aneignen. Diese Zeit Das hat sich komplett gewandelt. Heute wissen die viel weniger Schnittstellen gebraucht.
Bereich Datamining und Datewarehouse-Solutions ist aber oft nicht da oder sollte für etwas sinnvolleres Verantwortlichen in Krankenhäusern und Praxen, In diesem Sinne leistet VISUS als Her-
in Gesundheitseinrichtungen unterwegs und kennt genutzt werden“, so Nils Wittig. dass Effizienzsteigerung durch Erhöhung des Digita- steller des Health Care Contentmanage-
sich mit der Verknüpfung von medizinischen Daten Natürlich spielt die Datenqualität in diesem Zu- lisierungsgrads die Grundlage dafür ist, das Versor- ment (HCM) einen wichtigen Beitrag
zum Zwecke der Wissensgenerierung bestens aus. sammenhang eine wichtige Rolle. Um sicherzu- gungsniveau zu halten. Entsprechend aufgeschlos- zur effizienten Nutzung und Weiterent-
„Das aktuell wichtigste Thema ist für uns natürlich stellen, dass die Datenbasis, mit der ein Algorith- sen sind sie, die vorhandenen Daten bestmöglich wicklung der KI. Denn das HCM kon-
der Einsatz von KI. Sei es, um Abrechnungsprozes- mus gefüttert wird, hinreichend sicher ist, braucht einzusetzen“, erklärt der Datamining-Experte. solidiert die guten medizinischen Daten
se zu optimieren. Oder um die Medizinerinnen und es eine sehr gute Datenqualitätsprüfung. Eine, die Mit Blick auf den Einsatz von KI spielt für ihn ne- in einem Töpfchen, sortiert und standar-
Mediziner in ihrer täglichen Arbeit mit KI-generier- automatisiert feststellt, wenn es zu Auffälligkeiten ben der reinen Qualität der Daten noch etwas ande- disiert sie und stellt sie für die weitere
tem Wissen zu unterstützen“, erklärt Nils Wittig, kommt und dazu beiträgt, die guten Daten ins Töpf- res eine entscheidende Rolle: Um das Vertrauen der Verwendung bereit.
CEO bei KMS. chen, die schlechten ins Kröpfchen zu sortieren. Anwenderinnen und Anwender in die Ergebnisse Für Gesundheitseinrichtungen bedeu-
Nils Wittig: „Wir müssen uns aber bewusst machen, einer Software zu stärken, muss diese in der Lage tet das: Ein sauber aufgebautes HCM er-
Wissen auf Abruf dass es auch mit KI keine 100-prozentige Sicherheit sein, auch ihr Nicht-Wissen kundzutun. Nils Wittig möglicht einen erfolgreichen und wirk-
Im Wesentlichen geht es darum, die Datenbasis, geben wird. Das ist bei Mitarbeitenden ebenfalls so, beschreibt dies so: „Eine der bekannten Schwach- lich mehrwertstiftenden Einsatz von
die in den Gesundheitseinrichtungen seit Jahrzehn- auch der Mensch macht Fehler. Healthcare Profes- stellen von KI ist die Neigung zum Halluzinieren. KI-Anwendungen – heute und in der
ten permanent gewachsen ist, zu konsolidieren, zu sionals, die KI generiertes Wissen nutzen, müssen Mit Blick auf das Vertrauen in KI-basierte Lösungen Zukunft. Die im HCM zusammengefass-
strukturieren und mit gesichertem externen Wissen dies wissen. Sie müssen lernen, richtig mit dem Wis- ist es eine zentrale Aufgabe für uns, dieses Phäno- ten Daten haben einen unschätzbaren
anzureichern. Zum Beispiel den Informationen aus sen umzugehen und einzuschätzen, wo potenzielle men zu kontrollieren. Dies ist ein schmaler Grat, Wert für alle Applikationen, die auf qua-
Beipackzetteln, den wissenschaftlichen Daten aus Schwäche liegen könnten. Immer in dem vollen Be- denn wir wollen ja eben nicht, dass Algorithmen litative, standardisierte Daten zugreifen.
Studien oder dem allgemein verfügbarem Fachwis- wusstsein, dass medizinische Entscheidungen nicht nur lineare Verbindungen knüpfen. Wir haben uns Die Investition in ein gutes HCM ist da-
sen. „Wir schaffen mit KI keine grundsätzlich neuen an KI delegiert, sondern durch diese unterstützt daher in den vergangenen Jahren darauf konzent- mit im wahrsten Sinne eine Investition
Informationen. Vielmehr verknüpfen wir vorhan- werden können.“ riert, dass Zusammenhänge dort hergestellt werden, in die Zukunft, um in dieser digitale
dene Informationen zu neuem Wissen und stellen wo solche auch tatsächlich vorhanden sind. Unsere Anwendungen jedweder Art überhaupt
es dort zur Verfügung, wo es gebraucht wird. Bei- Ein Hang zum Halluzinieren Aufgabe besteht gleichzeitig darin, die KI zu ermuti- nutzen zu können.
spielsweise bei der Diagnose von seltenen Erkran- Mittlerweile wissen Gesundheitseinrichtungen, wie gen, lieber ein klares ‚hierzu kann ich keine Aussage
kungen, bei der auch erfahrenen Medizinern das wichtig die Unterstützung der KI auch im Rahmen treffen‘ statt einer falschen Antwort zu geben. Das
entsprechende Know-how fehlt. Oder in der Pflege, der medizinischen Entscheidungsfindung ist und fällt übrigens auch vielen Menschen schwer.“

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