Page 64 - KH_IT_124_FINAL
P. 64

Aus dem Markt  RoMed Kliniken machen Daten mit Visitenwagen von März mobil







           Digitale Dokumentation und Information –


           die EPA jederzeit und überall zur Hand





               Die RoMed Kliniken – ein Haus der höchsten Versorgungsstufe mit vier Standorten, 22
               Fachabteilungen und 1.000 Betten – sind für die Gesundheitsversorgung des Landkreises
               Rosenheim verantwortlich. Die Einrichtungen zählen rund 160.000 Patienten pro Jahr,
               davon 44.000 stationär und 73.000 ambulant in den Kliniken sowie 42.000 ambulant über

               das Medizinische Versorgungszentrum.




                  ie Digitalisierung ist für die RoMed Kliniken eines   Sie hätten auch die nötige Sicherheit der Stromversorgung
                   der Topthemen, weshalb ein neunköpfiges Team –   nicht gewährleistet, weil die Akkus keine komplette Schicht
           Dvier Mitarbeiter davon in Teilzeit – gegründet wurde,   von acht oder zehn Stunden überdauert hätten.“
           das sich ausschließlich um entsprechende Projekte kümmert.   Nachdem die Grundsatzentscheidung für Visitenwagen
           Eines der jüngsten ist die digitale Dokumentation und Visite.   stand, hat das Projektteam zusammen mit zwei Pflegekräften
           „Alle, die Kliniken voranbringen wollen, denken digital und   sowie der IT und der Medizintechnik die Anforderungen an
           wollen auch digital arbeiten. Sie wollen Auswertungen fahren,   die Lösung definiert: Der Wagen muss leicht zu desinfizieren
           Daten in unbegrenzter Vielfalt und an jedem Ort aufrufen   sein, eine große Arbeitsfläche und einen Monitor von 24 Zoll
           und bearbeiten können und sie wollen mobil mit den Daten   enthalten, höhenverstellbar sein und eine Akkulaufzeit von
           arbeiten. Um das zu ermöglichen, müssen wir die Dokumenta-  mindestens zehn Stunden bieten. „Neben diesen Basisanfor-
           tion entlang der gesamten Patient Journey digitalisieren, wozu   derungen sollte er uns ein Single-Sign-On ermöglichen, einen
           am Ende auch die Visite zählt“, erläutert Philipp Kellermann,   seitlich ausziehbaren Tisch und Normschienenhalterungen
           Projektleiter für Digitalisierungsprojekte, die Beweggründe   haben, so dass die Stationen einen Desinfektionsmittelspender,
           für das Projekt. Darüber hinaus machen sich die RoMed Kli-  Handschuhhalter oder Spritzenabwurf anbringen können“,
           niken damit auch fit für die Zukunft. So muss beispielsweise   nennt Kellermann zusätzliche Anforderungen. Ganz wichtig
           mit der Neuordnung der Vergütung von Pflegeleistungen jede   war den Verantwortlichen zudem ein engmaschiger Vollservice
           Maßnahme minutengenau dokumentiert werden – unmöglich,   durch den Lieferanten. Nur so sah RoMed die Zufriedenheit
           wenn dies nicht in digitaler Form erfolgt.        mit den IT-Visitenwagen auf den Stationen, eine Entlastung
                                                             der IT und den laufenden Betrieb sichergestellt.
           Umfangreiche Anforderungen definiert                Mit diesen Maßgaben hat das Projektteam bei fünf Her-
           Zuerst hat sich das RoMed-Projektteam die Frage gestellt, wie   stellern  Teststellungen  erbeten.  Nach  dem  Feedback  der
           Ärzte und Pflegekräfte in Zukunft dokumentieren sollen. Dabei   Anwender und einem weiteren Workshop ist das Leistungs-
           wurden alle Möglichkeiten gründlich diskutiert: IT-Visiten-   verzeichnis entstanden, mit dem die RoMed Kliniken in die
           und –Pflegewagen, Tablets, Laptops auf Rollwagen, feste PCs in   Ausschreibung gegangen sind. Daraus gingen zwei Anbieter
           jedem Patientenzimmer, Stationsarbeitsplätze, eine Mischung   als potenzielle Partner hervor. „Eine entscheidende Frage war,
           aus allem. Am Ende fiel die Entscheidung auf den Einsatz von   welche Unternehmensstrategie besser zu uns passt. Und da hat
           IT-Visitenwagen. Das hatte mehrere Gründe, wie Kellermann   März uns in puncto Service und Support, technische Dienst-
           ausführt: „Unsere Pflegekräfte und Ärzte brauchen einen aus-  leistung, individuelle Anpassung und Kundennähe überzeugt“,
           reichend großen Bildschirm, um mehrere Fenster gleichzeitig   führt der Projektleiter aus.
           zu öffnen, etwa um parallel zur Dokumentation auf andere Pati-
           entendaten zuzugreifen oder Daten miteinander zu vergleichen.   Schrittweise Einführung
           Zudem ist die medizinische Dokumentation komplex, und   Nachdem die Entscheidung für die März IT-Mobile gefallen
           ihre Inhalte können nur erfasst werden, wenn sie strukturiert   war, hieß es, intern die Vorbereitungen für die Einführung
           dargestellt sind. Auch das setzt wieder einen großen Bildschirm   zu treffen. Und das bedeutete, standortübergreifend sämtli-
           voraus. Damit waren Laptops und Tablets bereits aus dem Spiel.   che klinischen Dokumentationsprozesse samt Formularen zu


                                                                                   Krankenhaus-IT Journal 1 /2024
      64
   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69