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Aus dem Markt RoMed Kliniken machen Daten mit Visitenwagen von März mobil
Digitale Dokumentation und Information –
die EPA jederzeit und überall zur Hand
Die RoMed Kliniken – ein Haus der höchsten Versorgungsstufe mit vier Standorten, 22
Fachabteilungen und 1.000 Betten – sind für die Gesundheitsversorgung des Landkreises
Rosenheim verantwortlich. Die Einrichtungen zählen rund 160.000 Patienten pro Jahr,
davon 44.000 stationär und 73.000 ambulant in den Kliniken sowie 42.000 ambulant über
das Medizinische Versorgungszentrum.
ie Digitalisierung ist für die RoMed Kliniken eines Sie hätten auch die nötige Sicherheit der Stromversorgung
der Topthemen, weshalb ein neunköpfiges Team – nicht gewährleistet, weil die Akkus keine komplette Schicht
Dvier Mitarbeiter davon in Teilzeit – gegründet wurde, von acht oder zehn Stunden überdauert hätten.“
das sich ausschließlich um entsprechende Projekte kümmert. Nachdem die Grundsatzentscheidung für Visitenwagen
Eines der jüngsten ist die digitale Dokumentation und Visite. stand, hat das Projektteam zusammen mit zwei Pflegekräften
„Alle, die Kliniken voranbringen wollen, denken digital und sowie der IT und der Medizintechnik die Anforderungen an
wollen auch digital arbeiten. Sie wollen Auswertungen fahren, die Lösung definiert: Der Wagen muss leicht zu desinfizieren
Daten in unbegrenzter Vielfalt und an jedem Ort aufrufen sein, eine große Arbeitsfläche und einen Monitor von 24 Zoll
und bearbeiten können und sie wollen mobil mit den Daten enthalten, höhenverstellbar sein und eine Akkulaufzeit von
arbeiten. Um das zu ermöglichen, müssen wir die Dokumenta- mindestens zehn Stunden bieten. „Neben diesen Basisanfor-
tion entlang der gesamten Patient Journey digitalisieren, wozu derungen sollte er uns ein Single-Sign-On ermöglichen, einen
am Ende auch die Visite zählt“, erläutert Philipp Kellermann, seitlich ausziehbaren Tisch und Normschienenhalterungen
Projektleiter für Digitalisierungsprojekte, die Beweggründe haben, so dass die Stationen einen Desinfektionsmittelspender,
für das Projekt. Darüber hinaus machen sich die RoMed Kli- Handschuhhalter oder Spritzenabwurf anbringen können“,
niken damit auch fit für die Zukunft. So muss beispielsweise nennt Kellermann zusätzliche Anforderungen. Ganz wichtig
mit der Neuordnung der Vergütung von Pflegeleistungen jede war den Verantwortlichen zudem ein engmaschiger Vollservice
Maßnahme minutengenau dokumentiert werden – unmöglich, durch den Lieferanten. Nur so sah RoMed die Zufriedenheit
wenn dies nicht in digitaler Form erfolgt. mit den IT-Visitenwagen auf den Stationen, eine Entlastung
der IT und den laufenden Betrieb sichergestellt.
Umfangreiche Anforderungen definiert Mit diesen Maßgaben hat das Projektteam bei fünf Her-
Zuerst hat sich das RoMed-Projektteam die Frage gestellt, wie stellern Teststellungen erbeten. Nach dem Feedback der
Ärzte und Pflegekräfte in Zukunft dokumentieren sollen. Dabei Anwender und einem weiteren Workshop ist das Leistungs-
wurden alle Möglichkeiten gründlich diskutiert: IT-Visiten- verzeichnis entstanden, mit dem die RoMed Kliniken in die
und –Pflegewagen, Tablets, Laptops auf Rollwagen, feste PCs in Ausschreibung gegangen sind. Daraus gingen zwei Anbieter
jedem Patientenzimmer, Stationsarbeitsplätze, eine Mischung als potenzielle Partner hervor. „Eine entscheidende Frage war,
aus allem. Am Ende fiel die Entscheidung auf den Einsatz von welche Unternehmensstrategie besser zu uns passt. Und da hat
IT-Visitenwagen. Das hatte mehrere Gründe, wie Kellermann März uns in puncto Service und Support, technische Dienst-
ausführt: „Unsere Pflegekräfte und Ärzte brauchen einen aus- leistung, individuelle Anpassung und Kundennähe überzeugt“,
reichend großen Bildschirm, um mehrere Fenster gleichzeitig führt der Projektleiter aus.
zu öffnen, etwa um parallel zur Dokumentation auf andere Pati-
entendaten zuzugreifen oder Daten miteinander zu vergleichen. Schrittweise Einführung
Zudem ist die medizinische Dokumentation komplex, und Nachdem die Entscheidung für die März IT-Mobile gefallen
ihre Inhalte können nur erfasst werden, wenn sie strukturiert war, hieß es, intern die Vorbereitungen für die Einführung
dargestellt sind. Auch das setzt wieder einen großen Bildschirm zu treffen. Und das bedeutete, standortübergreifend sämtli-
voraus. Damit waren Laptops und Tablets bereits aus dem Spiel. che klinischen Dokumentationsprozesse samt Formularen zu
Krankenhaus-IT Journal 1 /2024
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