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vereinheitlichen. Dazu hat ein Expertengremium die Prozesse   Hohe Zufriedenheit
               definiert, die dann getrieben von der Geschäftsführung mit   Effizienzgewinne ergeben sich dann in nachgelagerten Prozes-
               Unterstützung der Chefärzte und der Pflegedirektion auf den  sen. Ein Beispiel: Die Zeit für die Dokumentation wird nicht
               Stationen etabliert wurden.                      geringer, bei kurzen Operationen mit kurzer Verweildauer sogar
                  Der Roll-out der IT-Mobile erfolgte danach schrittweise.  eher länger. Das rührt aber daher, dass nun durch die sofortige
               Zuerst hat das Projektteam zwei Stationen aus einem Fachbe-  Erfassung auch Maßnahmen dokumentiert werden, die vorher
               reich ausgewählt, die vollständig ausgestattet wurden. Dort  untergegangen sind. Diese vollständige Dokumentation trägt
               erfolgten dann auch Feinarbeiten. „Wir mussten einige Lücken   maßgeblich zur Erlössicherung bei und unterstreicht, was die
               schließen, die sich im praktischen Einsatz in der IT, im Arbeits- Pflegekräfte wirklich leisten. Verbleiben die Patienten lange im
               ablauf und in den Schnittstellen gezeigt haben. Nach der ers-  Krankenhaus, entfallen zudem viele Doppeldokumentationen.
               ten Corona-Welle haben wir dann im Vier-Wochen-Rhythmus   In den RoMed Kliniken herrscht berufsgruppenübergrei-
               – zwei Wochen Schulung, eine Woche mit Einführungsbeglei- fend eine hohe Zufriedenheit mit den März IT-Mobilen und
               tung durch den März Service, eine Woche Pause – alle Stationen   dem zuverlässigen Service durch die März-Techniker. Das
               mit den IT-Mobilen ausgestattet“, beschreibt Kellermann die   betont auch Philipp Kellermann: „Wir haben die Entscheidung
               intensive Einführungsphase.                      noch in keinem Moment bereut und würden sie jederzeit wie-
                  Heute sind rund 200 IT-Mobile von März auf den Normal-  der so treffen. Die Visitenwagen sind von sehr hoher Qualität
               stationen, den Intensivstationen, der Anästhesie, der zentralen  und der Service wirklich überzeugend. Wenn es irgendwo hakt,
               Notaufnahme und der Intermediate Care der RoMed Kliniken   dann habe ich einen Ansprechpartner, der schnell reagiert, und
               im Einsatz.                                      seine Arbeit richtig gut macht. Ja, unsere Erwartungen haben
                                                                sich voll erfüllt.“
               Nutzen für alle Berufsgruppen
               Die Ärzte nutzen die März IT-Mobile bei der Visite, für die
               Pflegekräfte sind sie Dokumentationsarbeitsplätze. Dazu steht
               auf jedem Gang ein IT-Mobil, das sich die Pflegekraft nimmt,
               wenn sie zum Patienten geht. Sie hat dort Zugriff auf die elek-
               tronische Patientenakte und kann ihre Leistungen direkt dort
               dokumentieren.
                  Der Arzt meldet sich selbst am System an, es gibt in den
               RoMed Kliniken keine Dokumentation durch eine Pflegekraft
               für den Arzt. „Wir haben bewusst ein Benutzerkonzept hin-
               terlegt, das berufsgruppensensibel ist und eine personalisierte
               Dokumentation voraussetzt“, betont Kellermann. Die einzige
               Dokumentation für Dritte, die es gibt, ist die von einem Arzt für
               einen Arzt, beispielsweise die Chefarztvertretung, also erbrachte
               Chefarztleistungen durch einen Oberarzt am Wochenende.
                  Am  stärksten  profitieren  aber  die  Heil-  und  Hilfsberufe
               – von den Pflegekräften über den Sozialdienst bis zu den Phy-
               siotherapeuten – von der digitalen Visite. „Die haben vorher
               vollständig analog gearbeitet und sind nun zu 100 Prozent digi-
               tal. Das erleichtert ihnen die Arbeit wesentlich und ermöglicht
               mehr Raum für die Arbeit am Patienten“, freut sich Kellermann.
                  Wesentliche Vorteile für die verschiedenen Berufsgruppen
               ergeben sich allein aus der Tatsache, dass Leistungen digital
               erfasst werden. „Die Kliniker haben heute jederzeit Zugriff
               auf Echtzeitdaten, mit denen sie eine Behandlung noch geziel-
               ter planen können. Hinzu kommt, dass ohne die elektronische
               Dokumentation auch keine KI-gestützte Diagnostik möglich
               wäre. Und last, but not least gäbe es ohne digitale Dokumenta-
               tion keine moderne Pflegedokumentation“, führt der Projekt-
               leiter aus. Das höchste Qualitätskriterium sieht er jedoch in der  Haben die EPA gemeinsam ans Patientenbett gebracht (v.l.n.r.):
               Vollständigkeit der Dokumentation und der Verfügbarkeit der   Martin Weigelt, Vincent Präger, Daniela Stockinger,
               Informationen zu jeder Zeit an jedem Ort.        Mario Lühring (März) und Philipp Kellermann.


               Krankenhaus-IT Journal 1 /2024
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