Page 21 - KrankenhausITJournal_Ausgabe062020
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Autor: Jens Schulze, Beisitzer im Vorstand des Bundesverbands der
Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter KH-IT e. V., CIO am Universitätsklinikum Frankfurt
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren zur Modernisierung der Krankenhäuser ist das
Personal. Ohne das nötige Personal auf der Krankenhausseite wird es keine erfolgrei-
chen Projekte im Rahmen des KHZG geben. Hier stellen sich in Anbetracht der aktu-
ellen Situation nachfolgende Fragen. Welche Berufsgruppen im Krankenhaus sollen
gerade jetzt in der Corona-Situation die aus dem KHZG resultierenden Projekte in
den jeweiligen Häusern anwenderseitig begleiten? Oder bleiben die Anwender bei den
Systemeinführungen und den zugrundliegenden Prozessänderungen außen vor? Hat
die aktuelle Corona-Situation in den Krankenhäusern nicht bereits zum Stillstand
Nötige Fachleute im Zuge des KHZG zu gewinnen und zu halten ist eine großar- MÄRZ
einiger relevanter Projekte geführt, weil die Berufsgruppen um Medizin und Pflege am
Patienten gebraucht werden?
tige Idee, nur ist heutzutage das Personal-Recruiting für das Krankenhausumfeld eine
sehr große Herausforderung, weil im Krankenhausumfeld bisher keine marktübliche MACHT
Vergütung z.B. für (IT-)Fachleute möglich ist. Andererseits wünschen viele potenti-
einem Krankenhaus, weil - Zitat potentieller Kandidaten - : „… die Angst zur Infek- MOBIL
elle Kandidaten aufgrund der aktuellen Corona-Situation keinen Arbeitsplatz in
tion besteht.“ Auch die fortlaufende Personalentwicklung ist in den Krankenhäusern
eine Großbaustelle, die einerseits dadurch ein Negativaspekt im Personal-Recruiting Mit MÄRZ-HOSP.IT
darstellt und andererseits ein Bremsklotz zur Realisierung des Investitionsprogramms
der Bundesregierung ist. Schön wäre es, wenn man das Investitionsprogramm auch IT-Visitenwagen
zur fortlaufenden Personalentwicklung und marktüblichen Vergütung des bestehenden
Personals verwenden könnte.
Dauerbrenner – über das KHZG-Konjunkturpaket hinaus
Mit zunehmender IT-Durchdringung in den Prozessen steigen die regelmäßigen
Betriebskosten, z.B. durch Lizenzerweiterungen und Lizenzänderungen, IT-War-
tungsaufwände, Service und Support, technische- und organisatorische IT-Sicherheit
oder auch Anpassungen an bestehenden IT-Systemen. Diese Themen sind bisher
leider nirgendwo im KHZG berücksichtigt worden, dennoch werden die im Rah-
men des KHZG getätigten Investitionen spürbare finanzielle Auswirkungen auf die
oben genannten Themen bzw. aktuell vorhandene Infrastruktur in den Krankenhäusern
haben. Mit welchen bisher nicht vorhandenen finanziellen Mitteln diesen Betriebskos-
tenanstieg in der bestehenden Infrastruktur meistern? Diese gleiche Herausforderung
wird es Stand heute auch ab Anfang 2024 geben, wenn die finanzielle Förderung zu den
getätigten Investitionen im Rahmen des KHZG ausgelaufen ist.
Das aktuelle Investitionsprogramm der Bundesregierung für die Krankenhäuser Berlin
ist ein One-Hit-Wonder. Was wir jedoch für die Krankenhäuser brauchen, das ist ein Chemnitz
Dauerbrenner – kontinuierliche finanzielle Mittel über das KHZG-Konjunkturpaket Essen
Frankfurt
hinaus, nur so bleiben die Krankenhäuser in den Charts. Hamburg
Karlsruhe
Magdeburg
Krankenhaus-IT Journal 6 /2020 München
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März. IT, die läuft.