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essenger-Dienste sind aus unse-
               Mrem Privatleben nicht mehr weg-
               zudenken. Und die Möglichkeit, schnell
               und einfach Informationen zu teilen, ver-
               breitet sich auch in Kliniken rasant. Kein
               Wunder: Laut einer Umfrage des DDI
               halten zwei Drittel der Ärzte Messenger-
               Dienste für ein geeignetes Mittel, die
               Kommunikation innerhalb des Behand-
               lungsteams oder sektorenübergreifend
               sicherzustellen.
                   Mittlerweile gibt es mehrere Anbie-
               ter, die sich mit ihren Messenger-Diens-
               ten direkt an Kliniken und Arztpraxen
               richten – ein Indikator für den großen
               Bedarf schneller und unkomplizierter
               Kommunikation im Gesundheitswesen.
                  Im Zuge des Digitale-Versorgung-
               und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz
               (DVPMG) arbeitet die Gesellschaft für
               Telematik  (Gematik)  deshalb  an  einem
               Standard für Messenger im Gesundheits-
               wesen – dem sogenannten TI-Messenger.
               Das große Ziel: vollständige Interopera-
               bilität. Nutzerinnen und Nutzer sollen
               Nachrichten untereinander verschicken
               und empfangen können, unabhängig von   Julia Opstals, Head of Applications, Allm EMEA
               der eingesetzten Messenger-Lösung.
                                                 
                                                Ein DICOM sagt mehr             nur dann Sinn, wenn sie flexibel auf die
                                                als 1000 Worte                  unterschiedlichen Anforderungen sei-
                                                Die meisten klinischen Messenger am   tens der Ärztinnen und Ärzte eingestellt
                                                Markt beschränken sich auf gängige   und problemlos in unterschiedlichen
                                                Funktionen: Chatten und die Möglich-  Anwendungsszenarien eingesetzt werden
                                                keit, Bilder oder Videos zu teilen, evtl.   kann.
                                                Sprach- und Videotelefonie. Aber ein    Denn gerade im klinischen Kontext
                                                reiner Messenger für das Gesundheitswe-  geht es darum, relevante Informationen
                                                sen ist zu kurz gedacht.        zur Hand zu haben, die für die Behand-
                                                     Unterschiedliche Fachrichtungen   lung entscheidend sein können, etwa
                                                in einer Klinik benötigen auch unter-  CT-Bilder, Laborbefunde oder Vital-
                                                schiedliche Funktionen: Für einen   werte. Eine Einbindung der Kommuni-
                                                Neuroradiologen ist ein einfach abfo-  kationslösung in die IT-Systeme der Kli-
                                                tografiertes MRT-Bild beispielsweise   nik, beispielsweise KIS, LIS oder PACS,
                                                wenig aussagekräftig – ein integrierter   ist daher zwingend. Das Ziel muss sein,
                                                DICOM-Viewer dagegen kann explizite   die Informations- und Kommunikati-
                                                Mehrwerte liefern. Eine medizinische   onsqualität zu erhöhen, nicht nur die
                                                Kommunikationslösung macht demnach   Nachrichtenmenge.
                                                                                 







               Krankenhaus-IT Journal 6 /2021
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