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TI-Messenger –
der neue Standard für
sicheres, interoperables
Instant-Messaging im
Gesundheitswesen
isher gibt es im Gesundheitssektor
Beinzelne Insellösungen für den Ver-
sand von sensiblen Patientendaten. Was
fehlt, ist ein anbieterübergreifender Mes-
saging-Standard, mit dem Ärzte, Pflege- Eric Grey, Produktmanager der gematik GmbH, stellte im Rahmen der
KH-IT-Herbsttagung „Compliance im Krankenhaus“ im September
personal, Rettungsdienst und Apotheker 2021 das Thema„IT-Messenger – der neue Standard für sicheres, inter-
auf kurzem Weg wichtige Informationen operables Instant-Messaging im Gesundheitswesen“ als Referent vor.
austauschen können. Das können Rück-
fragen zu einer verordneten Medikation
sein, die Übermittlung eines Laborbe- Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp sind aus dem Alltag
fundes oder einfach nur eine Rückruf- nicht mehr wegzudenken. Denn mit ihnen lassen sich in
bitte. Der TI-Messenger macht all das Sekundenschnelle Nachrichten austauschen. Eine Möglichkeit
möglich: Mit ihm lassen sich künftig
Nachrichten, Dokumente sowie Bild- zur sicheren Echtzeit-Kommunikation über Sektoren- und insbeson-
und Audiodateien – zuverlässig zwischen dere auch über Anbietergrenzen hinweg wird es künftig auch im
verschiedenen Anbietern und Sekto- Gesundheitswesen geben – mit dem TI-Messenger der gematik.
ren. Denn das Krankenhaus oder die
Arztpraxis entscheiden selbst, welchen Davon profitieren auch die Krankenhäuser.
Messenger-Dienst sie verwenden möch- Von Eric Grey, Produktmanager der gematik GmbH
ten. Alle von der gematik zugelassenen
Dienste sind interoperabel. Daneben Krankenhäusern, Arztpraxen oder Apo- Ad-hoc-Kommunikation am Arbeits-
verfügt der TI-Messenger im Gegensatz theken finden und in Kontakt treten platz benötigen. Denn er funktioniert
zu herkömmlichen Messenger-Lösungen – auch wenn diese TI-Messenger-Lösun- über Smartphone, Tablet und Desktop.
für die Alltagskommunikation der Men- gen von unterschiedlichen zugelassenen Der Ausbau des TI-Messengers
schen über die notwendige Sicherheits- Anbietern nutzen. Kliniken erhalten erfolgt laut Digitale-Versorgungs-
architektur, um vertrauliche und sensible ihren Zugang zum TI-Messenger über und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz
medizinische Daten von Patientinnen die SMC-B-Karte und können den Mes- (DVPMG) in mehreren Stufen.
und Patienten auszutauschen. Die Kom- senger dann ihren Beschäftigten zur Ver- Zunächst wird der Gesundheitssektor
munikation ist Ende-zu-Ende-verschlüs- fügung stellen. Diese können damit auch angeschlossen. Die gematik hat hierfür
selt und mehrfach vor dem Zugriff durch innerhalb der eigenen Institution unter- Standards veröffentlicht, auf deren Basis
Dritte geschützt. einander Nachrichten austauschen, etwa die Industrie entsprechende Dienste ent-
Basis des TI-Messengers ist das frei zur Abstimmung von Dienstplänen, bei wickeln und die Zulassung bei der gema-
verfügbare Matrix-Protokoll. Wer einen der Übergabe von Patienteninformatio- tik beantragen kann. Voraussichtlich ab
TI-Messenger-Dienst mit entsprechen- nen zum Schichtwechsel, aber auch bei der zweiten Jahreshälfte 2022 könnten
der Identität nutzt, ist darüber hinaus der Kommunikation mit nicht-medizi- die ersten Anwendungen einsatzbereit
über ein gemeinsames Adressbuch auf- nischem Personal (z. B. Facility Manage- sein. Ab 2023 sollen dann auch Versi-
findbar. So können die Teilnehmer mit ment). Der TI-Messenger eignet sich cherte über den TI-Messenger kommu-
wenigen Klicks die Kontaktdaten von somit für alle Gruppen, die eine schnelle nizieren können.
Krankenhaus-IT Journal 6 /2021
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