Page 28 - ish
P. 28

Das Rennen um die IS-H Nachfolge






               ■ Welche Schulungen und Weiterbildungsmaßnah-  eine zentrale Datenhaltung und -analyse ermöglichen,
              men sind erforderlich, um das Personal auf den   erfolgskritisch. Dazu gehören Lösungen für das Mas-
              neuesten Stand zu bringen?                    ter Data Management (MDM), Clinical Data Repo-
                                                            sitories (CDR) und fortschrittliche Analytik-Tools.
           Durch diese strategische Gestaltung der Geschäfts-  Ein zentrales Datenmanagementsystem stellt beispiels-
           fähigkeiten und der erforderlichen Voraussetzungen   weise sicher, dass alle relevanten Informationen aktuell,
           in den Dimensionen IT, Prozess und Mensch kann   vollständig und zugänglich sind, was die Entschei-
           der erforderliche Zielzustand passgenau beschrieben   dungsfindung und die Patientenversorgung verbessert.
           werden. Auf Basis der definierten Geschäftsfähigkeiten
           kann anschließend das Zielbetriebsmodell definiert   Applikationen
           werden. Zur Ableitung der Prozesse und Funktionsan-  Bei der Wahl der richtigen Applikationsbebauung ste-
           forderungen hilft eine Fit-Gap-Analyse dabei, beste-  hen Krankenhäuser vor der Entscheidung, entweder
           hende Prozesse und Funktionalitäten mit den Anfor-  einen modularen Ansatz oder einen monolithischen
           derungen der neuen Systeme abzugleichen und gezielt  Ansatz zu wählen. Ein modularer Ansatz bietet Flexibi-
           Anpassungen vorzunehmen.                         lität und Anpassungsfähigkeit, indem einzelne Module
                                                            unabhängig aktualisiert und erweitert werden können.
           Prozesse                                         Standardisierte Schnittstellen gewährleisten einen rei-

           Eine Neuausrichtung der Prozesse ist unerlässlich, um   bungslosen Datenaustausch zwischen verschiedenen
           die Effizienz zu steigern und die Qualität der Patien-  Systemen. Der monolithische Ansatz integriert alle
           tenversorgung zu verbessern. Dabei sollten sowohl   Funktionen in einem einzigen System, was die Verwal-
           die Kernprozesse (direkte Patientenversorgung) als   tung und Wartung erleichtern kann. Allerdings sind
           auch Management- und Supportprozesse (Verwaltung   Anpassungen oft komplexer, da sie das gesamte System
           und unterstützende Tätigkeiten) analysiert und opti-  betreffen. Die Entscheidung hängt hierbei von den
           miert werden. Dies erfordert eine enge Zusammen-  spezifischen Anforderungen des Krankenhauses ab.
           arbeit mit den Fachabteilungen und eine detaillierte
           Prozessanalyse, um Engpässe und Verbesserungspoten-  Infrastruktur
           ziale zu identifizieren. Ein bewährtes Hilfsmittel zur   Die Entscheidung zwischen Eigenbetrieb und Soft-
           Modernisierung der Prozesse in Krankenhäusern ist   ware as a Service (SaaS) in der Cloud sollte sorgfältig
           die UNITY-Prozesslandkarte. (www.unity-consulting.  abgewogen werden. Während der Eigenbetrieb mehr
           com/de/news/prozesslandkarte)                    Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten bietet, kann
                                                            eine Cloud-Lösung Kosten senken und die Flexibili-
           Datenmanagement                                  tät erhöhen. Krankenhäuser sollten ihre spezifischen

           Ein effektives Datenmanagement ist entscheidend für  Anforderungen und Ressourcen berücksichtigen und
           die digitale Transformation. Im Rahmen des Kranken-  die für sie beste Lösung wählen. Eine hybride Infra-
           hauszukunftsgesetzes (KHZG) konnten wir beobach-  struktur, die sowohl lokale als auch Cloud-basierte Ele-
           ten, wie Systeme primär use-case-getrieben beschafft    mente umfasst, kann ebenfalls eine sinnvolle Option
           und eingeführt wurden. Dies führte zu einer fragmen-  sein.
           tierten Applikationslandschaft, in der Systeme iso-
           liert voneinander agieren, ohne einheitliche Prozesse   Strukturiertes Programmmanagement
           und ohne durchgängigen Informations- und Daten-  Für eine effektive digitale Transformation empfeh-
           fluss.  Für  ein  effektives  Datenmanagement  ist  hin-  len wir das Aufsetzen eines strukturierten Programms,
           gegen ein End-to-End Prozessverständnis sowie die   das alle Aspekte des Datenmanagements, der Prozess-
           Investition in moderne Datenmanagementsysteme, die   optimierung und der IT-Infrastruktur umfasst. Eine



                                                                      Digitalspecial  Das Rennen um die IS-H Nachfolge
      28
   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33