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Vertrauen in private Unternehmen, Quelle: Roland Berger
Die Interessierten, für die Bequemlichkeit ein entscheiden-
der Faktor ist. Und die Skeptischen: 41 Prozent schließen die
Nutzung von Online-Services und die Weitergabe ihrer persön-
lichen Daten an private Anbieter bislang kategorisch aus.
„Eine Taktik, die bei jüngeren, gesunden Konsumenten in
weniger entwickelten Ländern funktioniert, eignet sich viel-
leicht nicht für ältere Konsumenten mit schlechtem Gesund-
heitszustand in industrialisierten Ländern“, erklärt Kaltenbach.
Bestmögliche Behandlung wichtiger als der
Datenschutz
Das Thema Datenschutz ist bei Innovationen zwar sehr präsent.
Wenn Verbraucher aber direkt von technischen Neuerungen
profitieren, sind sie dennoch aufgeschlossen. Der Mehrheit aller
international Befragten – 63 Prozent – ist der Zugang zur best-
möglichen Behandlung wichtiger als der Datenschutz. Gerade
im DACH-Raum ist hier deutliches Potenzial erkennbar:
59 Prozent der Befragten wären bereit, ein Arztgespräch per
Videoanruf zu führen. Tatsächlich nahmen aber nur 7 Prozent
in den vergangenen 12 Monaten diese Leistung in Anspruch.
„Am Ende werden die Akteure die Gewinner sein, die die
Wirksamkeit ihrer Angebote mit den besten medizinischen
Resultaten belegen können. Sämtliche Akteure im Bereich der
Gesundheitsversorgung müssen daher signifikante Anstren-
gungen unternehmen, um die Skepsis der Patienten gegenüber Thilo Kaltenbach, Partner bei Roland Berger: „Die traditionellen
Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen wie Ärzte, Krankenhäuser
innovativen Ansätzen und Angeboten zu überwinden“, sagt und Apotheker genießen bei den Befragten nach wie vor das größte
Oliver Rong, Partner bei Roland Berger. Vertrauen – im Unterschied beispielsweise zu den Unternehmen
Für die Studie von Roland Berger „Future of health – Der hinter den digitalen Plattformen. Aber das Rennen ist noch lange
Patient der Zukunft“ wurden knapp 2.500 Menschen aus 19 nicht entschieden.“
Ländern befragt.
Krankenhaus-IT Journal 6 /2022
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