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IT Management Public Cloud in deutschen
Krankenhäusern
Public Cloud gegenüber
Für Public-Cloud, so die Studie „Evolu- Microsoft Office 365 genutzt. Etwa 80
tion statt Revolution: Public Cloud in Prozent der Studienteilnehmer können On-Premise-Lösungen
deutschen Krankenhäusern“ (1), spricht sich vorstellen, mindestens einen Pro- Die Befragten beurteilen im Durch-
einiges: besonders technisch-funktio- zess oder Dienst aus der Public Cloud zu schnitt Public Cloud-Lösungen vorteil-
nelle als auch vertraglich-wirtschaftliche beziehen, und bei 30 Prozent der Stich- hafter als On-Premise Lösungen. Für
Aspekte. Mehr als ein Drittel der Befrag- probe beläuft sich diese Zahl sogar auf Public-Cloud, so die Studie, sprechen
ten (38 Prozent) gaben daher an, dass das drei bis vier Prozesse bzw. Dienste. Am überwiegend sowohl technisch-funktio-
Thema Public Cloud-Lösung gegenwärtig häufigsten wird dabei das Patienten- bzw. nelle als auch vertraglich-wirtschaftliche
eine „hohe“ oder sogar „kritische“ Priori- Zuweiserportal als ein Service genannt, Aspekte. Hier handelt es sich insbeson-
tät darstellt. Dabei ist diese Einschätzung den Befragte in die Public Cloud ausla- dere um die Skalierbarkeit der IT-Kapa-
unabhängig von der Selbsteinschätzung gern würden, gefolgt von administrativen zität und -Leistung; regelmäßige Patches,
der digitalen Reife des Krankenhauses, Lösungen bzw. Bürosoftware und Archi- Updates und Release Management durch
die ebenfalls in der Erhebung abgefragt vierung. Ein Drittel aller Studienteilneh- den Anbieter; Einsparungen bei Hard-
wurde. Die von den Befragten derzeit am mer kann es sich vorstellen, Spracherken- und Softwareinvestitionen; einen geräte-,
Premium
häufigsten eingesetzten Cloud-Lösun- nung sowie die elektronische Fallakte aus zeit- und ortsunabhängigen Zugriff auf
gen werden für die Bildspeicherung einer Public Cloud zu nutzen. IT-Lösung sowie einen geringeren IT-
(PACS) und administrative Software wie Administrationsaufwand.
An On-Premise-Diensten schätzen
Krankenhäuser laut Studie insbeson-
dere Aspekte im Zusammenhang mit
Sicherheitsbedenken: Schutz der Pati-
entendaten vor unberechtigtem Zugriff;
Reduktion von Sicherheitsrisiken; das
vollständige und zuverlässige Löschen
von Daten bei Bedarf; die DSGVO-Kon-
formität, aber auch die Möglichkeit, IT-
Lösung an die individuellen Bedürfnisse
einer Einrichtung anpassen zu können.
Doch diese subjektiv wahrgenommenen
Sicherheitsbedenken können Cloud Pro-
vider mittlerweile sehr gut adressieren.
Hier wird auch das kürzlich verabschie-
dete Krankenhauszukunftsgesetz, das die
Nutzung von Cloud-Computing explizit
als Möglichkeit zur Digitalisierung von
Prozessen aufführt, helfen. Das darin ent-
haltene Investitionsbudget in Höhe von
insgesamt 4,3 Milliarden Euro stellt u.
a. Mittel für „eine bessere digitale Infra-
struktur“ zur Verfügung.
Abb1: Cloud-fähige Prozesse und Dienste
Krankenhaus-IT Journal 1 /2021
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