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Ein  Notfallmanagement  auf  Basis  eines  All-Gefahren-  bei einem erfolgreichen Angriff zu sichern. Der Einsatz von
               Ansatzes ist entscheidend. Dieser Ansatz integriert nicht nur   Cyber-Versicherungen und die Einbindung von spezialisierten
               IT-Ausfälle, sondern auch physische und organisatorische Risi-  Incident-Response-Dienstleistern kann zusätzliche Sicherheit
               ken, wie Stromausfälle oder Naturkatastrophen, die IT-Sicher-  bieten.
               heitsprobleme verstärken können. Regionale Krisenübungen,   IT-Profis benötigen zudem kontinuierliche Weiterbildung,
               die IT-Szenarien simulieren, ermöglichen es, Notfallpläne   um neue Technologien und Bedrohungen zu verstehen. Hand-
               regelmäßig zu testen und anzupassen. Diese Übungen för-  reichungen sollten praxisnah sein und Best Practices für den
               dern die Vernetzung zwischen Krankenhäusern und weiteren   Umgang mit Sicherheitsvorfällen enthalten. Ergänzend sind
               Akteuren wie Polizei, CERT-Teams und Rettungsdiensten.  regionale Workshops und Webinare sinnvoll, um den Wissen-
                                                                saustausch zu fördern.
               Schutzmaßnahmen auf mehreren Ebenen                 Die Kombination aus regionaler Vernetzung, präventiven
               Schutzmaßnahmen sollten auf mehreren Ebenen greifen.   Maßnahmen und einem flexiblen Notfallmanagement erhöht
               Neben der technischen Sicherheit wie Firewalls, Intrusion-  die Widerstandsfähigkeit von Krankenhaus-Regionen und
               Detection-Systemen und Endpunkt-Verschlüsselung ist ein   stärkt das Vertrauen der Patienten in die Sicherheitsmaßnah-
               organisatorischer Ansatz zentral. Dazu gehört die Etablierung   men. Eine regelmäßige Evaluation der Strategien gewährleistet
               klarer Kommunikationswege für Cyber-Notfälle und ein red-  ihre Aktualität und Wirksamkeit.
               undantes IT-Systemdesign, um die Handlungsfähigkeit auch








                   Weg in die Basis-Absicherung“ (WiBA)
                   Der „Weg in die Basis-Absicherung (WiBA)“ ist als Einstieg in die Informationssicherheit konzipiert, um die Hürde
                   zur Umsetzung von anerkannten Standards der Informationssicherheit zu verringern. WiBA selbst ist kein Standard für
                   Informationssicherheit. WiBA ersetzt keine Umsetzung von anerkannten Standards der Informationssicherheit (z. B. BSI
                   IT-Grundschutz oder ISO 27001).
                      Die Abhängigkeit der Verwaltungen von IT-gestützten Verfahren ist groß, der Grad an digitaler Vernetzung in Städ-
                   ten und Gemeinden wächst stetig. Gleichzeitig verschärfen sich Bedrohungslagen. Cyber-Angriffe nehmen zu und treffen
                   regelmäßig die kommunale Ebene – mit fatalen Folgen. Umso wichtiger ist die Informationssicherheit für die Kommu-
                   nen. Informationssicherheit zielt darauf ab, Daten, Informationen und Infrastrukturen angemessen vor allen denkbaren
                   Gefahren zu schützen. Informationssicherheit muss daher ganzheitlich gedacht werden. Neben technischen Aspekten,
                   also klassischer IT-Sicherheit, spielen auch infrastrukturelle, organisatorische und personelle Themen eine wesentliche
                   Rolle.
                      Vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde das Projekt „Weg in die Basis-Absicherung
                   (WiBA)“ initiiert, um den Einstieg in den IT-Grundschutz praxisnäher zu gestalten und initiale Aufwände zu verringern.
                   Mittels Prüffragen, zusammengefasst in themenspezifischen Checklisten, wurde die Möglichkeit geschaffen, Sachstände
                   zur Informationssicherheit zu erheben und umzusetzende Anforderungen zu identifizieren. Es ist dabei nicht notwendig,
                   Kenntnis der Methodik des IT-Grundschutzes zu besitzen.
                     WiBA gliedert sich in die bisherigen Veröffentlichungen zum IT-Grundschutz unterhalb der BasisAbsicherung und
                   des IT-Grundschutz-Profils „Basis-Absicherung Kommunalverwaltung“ ein. WiBA selbst ist kein Standard für Informa-
                   tionssicherheit. WiBA ersetzt keine Umsetzung von anerkannten Standards der Informationssicherheit (z. B. BSI IT-
                   Grundschutz oder ISO 27001). Für die erfolgreiche Etablierung eines Managementsystems für Informationssicherheit
                   (ISMS) müssen weitere Maßnahmen über WiBA hinaus ergriffen werden







               Krankenhaus-IT Journal 1 /2025
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