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Titelthema
KEH-Besprechung (Autorenangabe: R. Elbracht, Bethel)
KEH steuert Forderungsmanagement digital
Seit Jahren stehen deutsche Krankenhäuser unter Prozess- und Kostendruck. Im kaufmännischen
Bereich liegt ein großer Hebel im debitorischen Workflow. Denn Verrechnungen, ausbleibende
Zahlungen oder Kürzungen durch die Kostenträger haben Auswirkungen: Sie erhöhen den manu-
ellen Aufwand für die abteilungsübergreifende Bearbeitung und führen zu längeren Außenständen
und damit zu einer Verschlechterung der Liquidität. Deshalb hat das Evangelische Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin das Forderungsmanagement digitalisiert.
„Der debitorische Workflow ist im Kran- insgesamt rund 30 Mitarbeiter aus den Ausbleiben der Zahlungseingänge muss
kenhaus ein sehr komplexer Prozess mit Abteilungen Rechnungswesen, Patien- das KEH immer individuell gegenprü-
vielen Beteiligten. Unsere Aufgabe ist es, tenmanagement, Medizincontrolling fen und braucht dafür den Input und
diesen Prozess zu managen und digital und strategisches Controlling. Die Debi- das Feedback von anderen Abteilun-
abzubilden. Wir müssen die Arbeit für torenbuchhaltung muss rund 150 Fälle gen. „Früher kamen die Reklamationen
die Anwender einfach und alle Vorgänge pro Monat gemeinsam mit den genann- der Krankenkassen auf diversen Wegen
so transparent wie möglich machen. Mit ten Abteilungen klären. In der Summe ins KEH, so dass nicht bekannt war, wo
diesem Anspruch sind wir in das Projekt hat das KEH durchschnittlich rund der Fall in Bearbeitung ist und wer daran
gestartet“, erklärt Petra Göthling, Lei- sieben Prozent des Gesamtumsatzes an arbeitet. Es fehlte die abteilungsüber-
terin des Finanz- und Rechnungswesens offenen Forderungen. greifende Transparenz. Und die Abstim-
des Evangelischen Krankenhaus Königin Bei den Abrechnungen der Kranken- mung über mehrere Abteilungen hinweg
Elisabeth Herzberge. häuser nehmen die Krankenkassen oft führte nicht selten zu Bearbeitungszei-
Die Debitorenbuchhaltung steht eine Prüfung durch den Medizinischen ten von mehreren Wochen, teilweise
nicht in direktem Kontakt mit den Kos- Dienst vor. Die Leistungen vom KEH sogar von mehreren Monaten“, erklärt
tenträgern. Offene Posten lassen sich werden von den Kostenträgern umfas- Olga Erdmann aus der Debitorenbuch-
nur in enger Abstimmung mit anderen send geprüft sowie eventuell gekürzt, haltung des KEH.
Abteilungen klären. Beim KEH sind dies verrechnet oder auch angefochten. Beim
Krankenhaus-IT Journal 1 /2023
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