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IT-Anwendungslandschaften müssen veränderungsfähig,
flexibler und dynamischer werden. Hierzu zählt auch eine Tech-
nologieoffenheit. Die Anpassung an eine Beteiligung in einem
Verbund erfordern Technologien wie z.B. „single sign on“ im
Netzwerk oder IHE-Profile für den Dokumentenaustausch
über Institutionsgrenzen hinweg.
Nicht zuletzt gilt es auch, dafür das qualifizierte Personal
bereitzustellen. Nicht nur der ärztliche und pflegerische Sek-
tor sind hier gefragt, auch Management und die IT müssen
entsprechend aufgestellt werden. Fachliche Expertise, Profes-
sionalität und Kommunikationsfähigkeit werden unverändert
Schlüsselanforderungen sein. Dazu gesellt sich die Kompetenz
und Erfahrung, Veränderungen zu antizipieren, zu planen und
erfolgreich umzusetzen. Wer Organisationen, Prozesse und
Dr. med. Dipl.-Inf. Adrian Schuster, Arzt und Informatiker, Technologien kontinuierlich, aber bei Bedarf auch disruptiv,
Aredix Consulting GmbH, BVMI – Berufsverband Medizini- weiterentwickeln kann, wird zukünftig ein gefragter und hono-
scher Informatiker e.V., Landesvorsitzender Berlin-Brandenburg rierter Experte sein.
Zu hinterfragen werden auch die (internen) IT-Dienstleistun-
gen sein, da das Betreiben von Rechenzentren nicht die primäre
Aufgabe der Krankenhäuser sein kann.
Wie auch immer die aktuell diskutierte Krankenhausre-
form aussehen wird und in welchem Umsetzungszeitraum – es
wird deutliche Systemveränderungen geben. Unsicherheiten
und begrenzte Planungshorizonte werden in den nächsten Jah-
ren größer werden. Sich hierauf einzustellen, ist mit Sicherheit
nicht falsch.
Changemanagement ist das Zauberwort
Nicht nur Strukturreformen, sondern auch der allgemeine
Fortschritt, Demographie, Klimawandel und gesellschaftliche
Dynamiken zwingen jeweils die Gesundheitswirtschaft zu Ver-
änderungen. Organisationen, Prozesse, Menschen und Ziele
müssen und werden sich weiterentwickeln. Ein wesentliches
Werkzeug und Voraussetzung ist die Digitalisierung und deren
Umsetzung in allen Prozessen.
Aber, Digitalisierung alleine wird es nicht richten! Denn
Digitalisierung ist kein Allheilmittel. Richtig eingesetzt, als
Unterstützung der Organisationen und Prozesse kann sie
jedoch durchaus einige der bestehenden Mängel abfedern.
Das alles muss „gelebt“ werden und hier ist das Management
gefragt. IT und Digitalisierung müssen als strategisches Instru-
ment gesehen werden und nicht – wie häufig in der Vergangen-
heit – als Problem- und Kostenfaktor. Dazu gehört auch, „über
den Tellerrand hinaus zu schauen“ und „das Ganze im Blick zu Dipl. Inform. Michael Engelhorn, ExperMed GmbH Berlin
haben“, damit keine neuen Inseln entstehen.
Krankenhaus-IT Journal 1 /2023
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