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Ellen Deckert: „Bereits acht Monate nach dem Kick-off haben wir den ersten Finanzmonatsabschluss über alle Betriebe hinweg erstellt.“
„Bei komplett digitalen Dokumentationsprozessen etwa kön- BI bietet neue Möglichkeiten
nen wir die Daten später sehr bequem auswerten und dar- Das kommt auch dem Controlling der Johanniter zugute.
aus die unternehmerischen und fachspezifischen Schlüsse zie- „Um ein steuerungsrelevantes Berichtswesen und Control-
hen, denen dann konkrete Maßnahmen folgen können“, so ling aufbauen zu können, müssen wir Daten aus unterschied-
Hörstgen. lichen Systemen zusammenführen“, sagt Ansgar Hermeier,
In den Akut- und Facheinrichtungen der Johanniter ist das Geschäftsführer der Johanniter Competence Center GmbH
Krankenhaus-Informationssystem (KIS) ORBIS im Einsatz – und Geschäftsführer der Johanniter GmbH mit Schwerpunkt
bis Ende 2023 dann flächendeckend, nachdem die letzten bei- Finanzen und Controlling. „So können wir ein Data Warehouse
den Häuser, die heute noch ein anderes KIS nutzen, umgestellt aufbauen und komplexe Sachverhalte unter einer Oberfläche
sind. „Wir stellen uns immer wieder neu die Frage, ob wir in abbilden und darstellen.“
der Lage sind, Kernsysteme vieler unterschiedlicher Anbieter Seit 2020 übernimmt TIP HCe diese Aufgaben. „Im April
auf hohem Niveau zu betreuen. Und die Antwort lautet immer hatten wir das Kick-off-Meeting und bereits zwei Monate später
wieder aufs Neue: ‚Nein.‘ Nur dort, wo uns ein etablierter Part- war die Verfügbarkeit sichergestellt. Im Januar 2021 haben wir
ner nicht adäquat bedienen kann, greifen wir auf Fremdsysteme dann erstmals über alle Betriebe hinweg den Finanzmonatsab-
zurück“, erläutert Hörstgen den Grund für den holistischen schluss erstellt. Was acht Monate nach Kick-off eine sehr res-
Ansatz der Johanniter. pektable Leistung aller Beteiligten ist“, freut sich Ellen Deckert,
Leiterin Projektmanagement/Betriebssteuerung bei der Johan-
niter GmbH. Heute ist die Integration der Patienten- und Leis-
tungsdaten abgeschlossen, ebenso die interne Erlösverteilung.
Zum Abschluss folgen noch die Personal-, Kosten- und Leis-
tungsrechnung. Ein Quantensprung zur vorherigen Arbeits-
weise. Die war manuell und geprägt von Excel-Vorlagen – mit
all ihren Nachteilen hinsichtlich Arbeitsaufwand, Auswertung,
Aktualität und Planung.
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