Page 20 - ish
P. 20

Das Rennen um die IS-H Nachfolge






























           SAP-Booster für die System-Performance



           Wie ein zäher Kaugummi kleben individualisierte Systeme und ihre Subsysteme
           inklusive Schnittstellen an den IT-Landschaften der Krankenhäuser und Kliniken fest.
           Das bremst nicht nur die Gesamtleistung aus, sondern erschwert unter anderem auch
           Innovationen und dringend notwendige Transformationsprojekte – obwohl sowohl

           genug Hebel als auch Tools existieren, die hier effektiv Abhilfe schaffen können.
           Von Michael Pfeil, Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Healthcare


           Ein Hebel, der IT-seitig für mehr Effizienz, Standar-  einmal ausgelagert worden und müssen mit erheb-
           disierung und Ressourcenoptimierung und insgesamt   lichen Modifikationen und Anpassungen wieder in
           für eine bessere Wirtschaftlichkeit sorgen kann, ist die   die R/3-Systeme „zurückgespielt“ werden. Ein wei-
           Optimierung der System-Performance. Erschwert wird   teres tagtägliches Beispiel aus der Praxis sind Frei-
           die aktuelle (IT-Landschafts-) Lage aber durch die   gabeprozesse bei bspw. Bestellungen, die schlicht zu
           noch vielerorts verwendeten SAP-R/3-Systeme: Sie   groß gedacht und zu kompliziert im Ablauf sind: Hier
           sind meistens seit mehr als 20 Jahren im Einsatz, wer-  Standardprozesse in einem automatisierten System
           den ergänzt und kombiniert mit Oracle- und anderen   einzusetzen, die nur noch das ‚Okay‘ von Einkaufslei-
           Datenbanktechnologien und von SAP S/4HANA ist    ter, Geschäftsführer und Vorstand benötigen, würde
           meist noch wenig bis nichts zu sehen. Aufgrund der   nicht nur sehr viel Zeit und Kosten sparen, sondern
           langen Laufzeit sind diese Systeme mittlerweile extrem   auch die dadurch verursachten Datenmengen immens
           kundenspezifisch angepasst worden und mit episch   reduzieren.
           vielen Subsystemen und Schnittstellen verbunden, die
           die Performance maßgeblich beeinflussen. Zur Ver-  Wie Standardkomponenten zu
           deutlichung: In Gesundheitseinrichtungen existieren   Performance-Killern werden
           durchschnittlich 50 bis 60 solcher Subsysteme.   In diesen komplexen Systemumgebungen wird es für
                                                            Kliniken und Krankenhäuser ebenfalls immer schwie-
           Komplizierte Abläufe verursachen                 riger, eigentlich hilfreiche SAP-Standardmodule wie
           Datenstau und Datenleichen                       bspw. für Investitions- Management, Event-Manage-

           Ein Beispiel dafür sind Tools für die Beschaffungspro-  ment (EM) oder Projekt-Management (PM) korrekt
           zesse oder Logistikmodule: Diese sind irgendwann   zu nutzen – anstelle dessen wird versucht, dies über



                                                                      Digitalspecial  Das Rennen um die IS-H Nachfolge
      20
   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25