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 Die Radiologie als Datenbroker –
         Schon heute ist das Datenaufkommen in der Radiologie enorm. Kam eine Aufnahme des Kopfs vor 20 Jahren noch mit 25 Bil-
         dern aus, sind es heute zwischen 120 und 5.000 Bilder. Das erhöht potenziell die Qualität der Befundung, bringt Radiologinnen
 PACS als Depot  und Radiologen aber an Kapazitätsgrenzen in puncto Zeit und Aufmerksamkeitsspanne. Kommen jetzt noch befundrelevante,
         nicht-radiologische Daten und solche aus der KI hinzu, wird das Informationsmanagement – eine Kernaufgabe der Radiologie
         innerhalb des Versorgungsprozesses – zur echten Herausforderung.



         Eine, die sich auf Dauer nur mit Hilfe   licht sehr gut das Zusammenspiel. VISUS   Mamma, Thorax, Knochen und Prostata.
         einer klugen Software lösen lassen wird.   setzt beim Einsatz von KI für die radiolo-  Dieser  Fokus  auf  die  sogenannten Low
         Radiologinnen  und  Radiologen  werden   gische Befundung auf die enge Koopera-  Hanging  Fruits  stellt  aktuell  noch  eine
         heute bereits zunehmend als Daten-  tion von spezialisierten Anbietern, deren   Limitation  für den Einsatz von KI in der
         broker der Medizin gesehen, die ver-  Software so tief in JiveX integriert wird,   Radiologie dar, perspektivisch wird sich
         sorgungsrelevante Informationen an die   dass ein automatischer Bild-Ergebnis-  das Anwendungsspektrum erweitern.
         richtigen klinischen Stellen verteilen. Um   Austausch möglich ist. Konkret werden   Und so ist davon auszugehen, dass die KI
         dies gewissenhaft tun zu können, müs-  die radiologischen Aufnahmen direkt aus   bald schon unverzichtbarer Assistent in
         sen sie die Daten auch lesen, verstehen,   dem PACS heraus an die KI geschickt,   der radiologischen Befundung sein wird.
         analysieren und vermitteln können. Um   die ihre Ergebnisse wiederum automa-  Dazu  werden  auch  KI-basierte  Sprach-
         im  Bild  zu  bleiben:  Es  braucht  ein  digi-  tisch an JiveX zurückspielt. Hier werden   modelle beitragen, welche die Einschrän-
         tales Datendepot, das vorhandene In-  sie – je nach Sinnhaftigkeit – direkt in das   kung des Auditiven in den digitalen
         formationen strukturiert, zusammenfügt,   zur Befundung vorliegende Bild integ-  Kontext unterstützen – ein Bereich mit
         vorsortiert und lesbar macht, damit die   riert. Die Radiologin oder der Radiologe   enormen Mehrwertpotenzial für alle
         Radiologie ihrer Aufgabe nachkommen   können so zum Beispiel auf vorliegende   Akteure im Gesundheitswesen. Kurz ge-
         kann.                             Befunde  aufmerksam  gemacht  werden,   sagt liegt der Nutzen von Technologien
                                           sobald sie eine Studie öffnen. So wird der   wie „Large Language Models“ darin, un-
         Bild und Befund                   Befundvorgang beschleunigt und poten-  strukturiert Gesprochenes in einen struk-
         zusammenführen                    ziell sicherer gemacht, weil das Risiko,   turierten Kontext zu bringen – was im

         Ein solches Depot soll künftig noch stär-  etwas zu übersehen, durch die KI deut-  Alltag die vorhandenen Daten nutzbar
         ker als bisher das JiveX Enterprise PACS   lich reduziert wird.     macht.  Konsekutiv  wird dies eine  enor-
         sein.  Das  strategische  Ziel  von  VISUS:                         me Zeitersparnis nach sich ziehen und
         Bilder und andere fallrelevante Informa-  Standardisierung als Basis    gleichzeitig die Ergebnisqualität steigern.
         tionen – aus der Nuklearmedizin, aus   für Integration              Ein weiteres Einsatzgebiet sind Sprach-
         KI-Systemen oder woher auch immer –   Damit ein solches Szenario in der Praxis   barrieren, welche mit KI überwunden
         sollen  im  PACS  so  zusammenlaufen   funktioniert, kommt es bei den KI-Lö-  werden können.
         und  angezeigt  werden,  dass  die  Radio-  sungen zunächst einmal auf eins an: Die   Bedenkt man die integrative Funktion,
         logen im Befundprozess mit sinnvollem   Software muss auf gängigen Kommuni-  welche die Radiologinnen und Radio-
         Mehr-Wissen in ihrer Arbeit unterstützt   kationsstandards beruhen,  um  tief  in Ji-  logen innehaben – zum Beispiel bei der
         werden. Außerdem sollen radiologische   veX – das dann als primäres Befundtool   Koordinierung von Tumorkonferenzen –
         Bilder,  nicht-radiologische  Untersu-  fungiert – integriert werden zu können.   wird klar, wie wichtig Unterstützungsleis-
         chungsergebnisse und KI-Auswertungen   Relevant ist außerdem, welche diagnos-  tungen wie diese sind. Und wie wichtig
         am Ende mit dem Befund verknüpft wer-  tischen Fragestellungen mit der KI be-  es ist, dass die zusätzlichen Informatio-
         den.                              antwortet werden können. Aktuell ist die   nen an einem Ort – nämlich im PACS –
           Und auch, wenn die Verknüpfung   Situation auf dem KI-Markt noch so, dass   sortiert und kuratiert werden, damit die
         selbst in JiveX stattfindet, die für die Be-  sich die Hersteller auf die einfach zu be-  Radiologen   entlastet und nicht über-
         fundung sinnvollen Zusatzdaten werden   antwortenden, nicht unbedingt auf die   frachtet werden.
         nicht dort generiert. Zumindest nicht   in der Radiologie häufig vorkommenden
         zwangsläufig. Das Beispiel KI verdeut-  Fragen festgelegt  haben. Dazu gehören


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