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Die Abbildung und Durchsetzung der Projektumsetzung eine IHE-Plattform und damit sowohl bisherige Strukturen
Vorgaben in der jeweiligen AD basieren etabliert haben, profitieren zudem von vereinfachen als auch eine Nutzung in
auf dem IHE-Profil Basic Patient Privacy einem standardkonformen Management weiteren Kontexten gestalten.
Consents (BPPC) (IHE o.J.a). Erteilte interner Datenströme.
Einwilligungen werden in der jeweiligen Die Einführung der Lösung bei den 6. Einordnung der Lösung
AD dokumentiert. Leistungserbringern und Einrichtun- in eine Gesamtstrategie der
Der zentrale Master Patient Index gen hat deutlich gemacht, dass neben Gesundheitsversorgung
(MPI) dient der Registrierung der Pati- allen technischen Aspekten der Umset- Deutschlands
enten in der DGP OWL und der Prü- zung das Veränderungsmanagement zur Das KHZG mit seinen Fördertatbestän-
fung bzw. dem Abgleich in Bezug auf Abbildung der neuen Möglichkeiten den (FTB) und den abgeleiteten MUSS-
eine mehrfache Registrierung durch in der Zusammenarbeit zwischen den und KANN-Kriterien der zugehörigen
verschiedene Leistungserbringer bzw. Akteuren nicht außer Acht gelassen wer- Richtlinie prägt derzeit die Entwicklung
Einrichtungen. Zudem erhält er die XDS den darf und zwingend im Projektplan, von IT-Anwendungen im Gesundheits-
die Patienten-ID aus der jeweiligen AD gerade auch aus zeitlicher Sicht, berück- wesen (BAS o.J.). Die DGP OWL weist
(XAD-PID), um den Patienten in jeder sichtigt werden muss. deutliche Bezüge zum FTB 2 (Patien-
AD eindeutig zu identifizieren. tenportal) auf, allerdings realisiert sie
5. Notwendige und sinnvolle diese Funktion in einer einrichtungs-
4. Nutzen/Mehrwerte und Weiterentwicklungen übergreifenden Form. Eine redundante
Defizite der Lösung Die DGP OWL beinhaltet derzeit noch Implementierung von Funktionen wurde
Mit dem Aufbau der DGP OWL wurde keine Anbindung an die Dienste der durch Anpassung des Funktionsum-
für die Region ein „digitales Rückgrat“ TI. Diese wurden in der Konzeptions- fangs der DGP OWL nach Erlass des
geschaffen, dass es allen Beteiligten phase intensiv diskutiert, aber aufgrund KHZG vermieden. Der mit der DGP
gemäß der vorliegenden Berechtigung des unklaren Zeitrahmens zunächst OWL umgesetzte Datenaustausch kann
durch den Patienten erlaubt, miteinan- zurückgestellt. Die zögerliche Nutzung in Teilen dem FTB 9 (Informationstech-
der zu kommunizieren. Aufgrund der der TI ePA durch Versicherte scheint nische Anlagen und Robotik-Systeme
IHE-Plattformen in den Kliniken kann diese Entscheidung zu bestätigen, sie ist für telemedizinische Netzwerke) sowie
der Datenaustausch aus den klinischen jedoch regelmäßig im Sinne der Wei- die Bereitstellung von Daten dem FTB
Anwendungen durch entsprechende terentwicklung zu überprüfen. Die TI 3 (Digitale Pflege- und Behandlungsdo-
Trigger (z.B. Freigabe oder Bereitstellung ePA könnte eine Rolle in der Datenhal- kumentation) zugeordnet werden und
eines Dokuments, Entlassung) automa- tung in der zentralen Infrastruktur für erfüllt entsprechende MUSS-Kriterien.
tisiert oder auch manuell erfolgen und das Ärzte- und Patientenportal über- Mit der gesetzlichen Vorgabe zur Öff-
erreicht damit eine gute Integrations- nehmen, sofern ihre Funktionalität mit nung der Informationssysteme im Kran-
tiefe. Auf Seiten der Praxen steht das dem Management von Bilddaten ergänzt kenhaus (ISiK) gemäß den Stufen 1 und
Ärzteportal für diese Aufgabe zur Verfü- würde. Die Nutzung der Dienste KIM 2 (gematik o.J.e) und der Repräsenta-
gung, dabei hängt die erreichbare Inte- und TIM in der DGP OWL könnte tion medizinischer Sachverhalte (z.B.
gration von dem jeweilig verwendeten zwar eine schnelle Interaktion zwischen eAU, eRezept, Patientenkurzakte) kann
APIS ab. Funktional stellt das Ärztepor- allen Beteiligten (KIM im professionel- HL7 FHIR (HL7 o.J.) als im deutschen
tal den Dreh- und Angelpunkt für die len Bereich, TIM absehbar zu Patienten Gesundheitswesen gesetzt betrach-
Zusammenarbeit auf ärztlicher Ebene in (gematik o.J.c)) umsetzen, dennoch fehlt tet werden. Die IHE-Orientierung der
der DGP OWL dar. ihnen die in der DGP OWL realisierte DGP OWL schließt die Nutzung von
Für den Patienten erlaubt das Pati- Datenhaltung, um eine - zumindest FHIR keineswegs aus, da IHE mit Pro-
entenportal den Datenaustausch per partielle - Gesamtsicht auf Daten eines filen wie MHD (IHE o.J.b.) und dem
Download und Upload sowie die Suche Patienten im Behandlungsfall zu erlau- zugehörigen Eco-System MHDS (IHE
und Anzeige von Dokumenten und ben. Deutlich interessanter für die DGP o.J.c.) die Entwicklung zu FHIR seit lan-
Bilddaten. Funktional unterstützt es die OWL sind die Planungen zu einem föde- gem betreibt. IHE selbst ist in Bezug auf
Selbstanamnese, die Übertragung von rierten Identitätsmanagement im TI 2.0 die Repräsentation von Datenobjekten
Vitaldaten, das Chroniker-Management Kontext (gematik o.J.d.) bzw. die aktu- agnostisch, so dass problemlos medizini-
und ein Terminmanagement. Damit ist elle Überarbeitung der eIDAS-Verord- sche Inhalte, die strukturiert als Bundle
es das „Gesicht“ der Leistungserbringer nung (European Commission o.J.). Hier von FHIR-Ressourcen vorliegen, mit
in der DGP OWL zum Patienten. könnte die DGP OWL sich zu einem IHE gemanagt werden können.
Die Kliniken, die im Rahmen der lokalen Identity Provider entwickeln
36 GMDS-Praxisleitfaden „Das vernetzte Gesundheitswesen“