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IT-Management  Robotik im Gesundheitswesen –








           unterstützende Logistikprozesse





               Obwohl Robotik in der Industrie längst vermehrt Einzug gehalten hat, ist dies im Gesundheitswesen
               noch nicht der Fall. OP-Roboter und Robotersysteme zur Versorgung mit Material sind bisweilen in
               den Schlagzeilen, jedoch sind diese in den Krankenhäusern noch spärlich vertreten. Dabei gibt es
               ein weites Feld der möglichen Anwendungen wie z.B. Pflege- und Assistenzroboter, Robotik in der
               Diagnostik, in der Logistik und Desinfektion sowie in der Rehabilitation. Insgesamt ermöglicht der
               Einsatz von Robotik – auch abseits der KHZG-geförderten OP-Roboter – eine bessere und effizientere
               Gesundheitsversorgung und eine Entlastung der Mitarbeiter. Teil 1 skizziert verfügbare Systeme.
               Von Michael Engelhorn, Adrian Schuster, Lutz Sanner und Holger Klempnow



           Logistikroboter
           Logistikroboter zur Optimierung von
           Materialfluss  und  Ressourceneinsatz
           transportieren beispielsweise Medi-
           kamente, Laborproben, medizinische
           Geräte, Verbrauchsmaterialien und Ver-
           pflegung autonom. Der Einsatz solcher
           Roboter entlastet das Personal erheblich
           und gibt ihnen mehr Zeit, sich auf die
           Patientenversorgung zu konzentrie-
           ren. Zu den wichtigsten Vorteilen von
           Logistikrobotern zählen Effizienzsteige-
           rung, Senkung des Infektionsrisikos und
           Rund-um-die-Uhr-Betrieb.
              Roboter können Materialien schnell
           und ohne Pausen transportieren. Sie sind
           besonders hilfreich in größeren Kran-
           kenhäusern, in denen Transportwege
           lang  und  komplex  sein  können.  Die
           Roboter navigieren autonom und kön-
           nen Routen optimieren, um Verzögerun-
           gen zu vermeiden. Ein Flottenmanager
           optimiert den Einsatz mehrerer Roboter.
           Da Logistikroboter keine direkten Inter-
           aktionen mit Patienten haben, minimie-
           ren sie das Risiko, Keime oder Krankhei-
           ten zwischen verschiedenen Abteilungen
           zu übertragen. Dies ist besonders in
           Bereichen mit hohem Infektionsrisiko
           von Vorteil. Die Roboter docken bzw.
           koppeln extern an die (abgeschlossenen)
           Transportwagen an, so dass keine Abhän-
           gigkeit zwischen septischen und asepti-
           schen Gütern zu beachten ist.


                                                                                   Krankenhaus-IT Journal 1 /2025
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