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Titelthema
Bedeutung des IT-Budgets sowie personelle
Ressourcen gefragt, sowohl einrichtungsindividuelle Digitalisierungs- und
Wie sieht es in der Zeit nach 2024 aus, wenn die KHZG-Pro- IT-Strategien als auch die dafür notwendigen Steuerungs-
jekte umgesetzt und die bewilligten Fördermittel ausgeschöpft sowie Veränderungskonzepte zu entwickeln. Für die IT besteht
sind? Die bis dahin realisierte Digitalisierung der Prozesse damit die Chance, eine signifikante Verbesserung ihrer Wer-
und Strukturen rund um den Krankenhausaufenthalt des/der tigkeit und Rolle im Unternehmen zu erzielen. Voraussetzung
Patient:innen führt zu mehr Effizienz und Qualität in der Ver- für die nachhaltige Professionalisierung ist jedoch die dafür
sorgung und schützt somit mindestens vor der drohenden notwendige Folgefinanzierung in Form von deutlich höheren
Pönalisierung. Aber lassen sich damit die entsprechend gestie- IT-Budgets.
genen Kosten für den laufenden Betrieb rechtfertigen? Zum
einen steigt der Personalbedarf für die adäquate Betreuung der
Applikationen und Anwender:innen sowie der Infrastruktur-
systeme und IT-Security. Zum anderen steigen die laufenden
Wartungs- und Supportkosten, und letztendlich muss die IT
regelmäßige Ersatzbeschaffung der Systemtechnik und IT-
Security vornehmen.
Eine interne Auswertung der begleiteten Bedarfsmeldungen
hat ergeben, dass durchschnittlich 27 Prozent der beantragten
Fördermittel für zusätzliche Betriebskosten eingeplant wurden __Best of Digital Health.
– ohne zusätzliches Personal und Ersatzbeschaffungen. Auch
wenn der Gesetzgeber mit dem KHZG den Investitionsstau bei
IT und Digitalisierung zu einem guten Teil aufgelöst hat, kann
derzeit nicht davon ausgegangen werden, dass die damit ver-
bundenen Kostensteigerungen künftig in den Vergütungsmo- Wir vernetzen Industrie
dellen der Krankenhäuser Berücksichtigung finden. Die Frage
der direkten Refinanzierung bleibt leider weiter offen.
Vielmehr wird von den Krankenhäusern erwartet, dass sie
auch nach 2024 verstärkt in ihre digitale Transformation inves- und Young Talents
tieren und diese weitertreiben. Dafür müssen die finanziellen
Ressourcen der IT-Abteilungen mittel- und langfristig durch
eigene Mittel deutlich aufgestockt werden, und zwar in Summe,
aber insbesondere auch im Bereich der IT-Investitionen. Das
IT-Budget von derzeit ca. 2,5 % muss auf perspektivisch ca. 5
- 7 % des Umsatzes anwachsen und sollte sich grundsätzlich an
internationalen Benchmarks orientieren.
Fazit und Ausblick
Steigende Gesundheitskosten, eine alternde Gesellschaft sowie Jetzt DMEA sparks entdecken!
die zunehmenden Forderungen unterschiedlichster Stakehol-
der zwingen deutsche Krankenhäuser sich in einem dynami-
schen Spannungsfeld stetig neu zu positionieren und weiter-
zuentwickeln. Innerhalb dieser aufgeführten Triade exponiert Dr. Uwe Günther, Partner Curacon GmbH Wirtschaftsprüfungs-
sich insbesondere die Digitalisierung als die avisierte Lösung. gesellschaft und Geschäftsführer Sanovis GmbH
Um die vielfach beschriebenen Nutzenpotentiale im Hinblick
auf die Verbesserung der Versorgungsqualität bei gleichzeitiger
Unterstützung und Entlastung von Ärzten und Pflegekräften,
zunehmendes Patient-Empowerment sowie die Erschließung
von Prozess- und Kosteneffizienzen zu realisieren, brauchen Messegelände Berlin
Krankenhäuser mehr als eine Anschubfinanzierung durch das
KHZG.
Unternehmensführungen deutscher Krankenhäuser sind Veranstalter Organisation
Krankenhaus-IT Journal 1 /2023
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